Finestre impannate

Finestre impannate

Die sogenannten finestre impannate („verhängte Fenster“) sind Fensterabdichtungen, die im 14. Jahrhundert in Italien erfunden wurden.

Es gab im ausgehenden Mittelalter ein grundlegendes Problem in Bezug auf die Abdichtung von Fenstern, ohne gleichzeitig ihre Funktion als Lichtspender zu stören. Die Fensterläden waren zwar ein wirksamer Schutz gegen Regen, Kälte und Zugluft, verdunkelten aber gleichzeitig den Raum. Auf der Suche nach einem Kompromiss wurden diverse Zwischenlösungen entwickelt. Im ausgehenden 14. Jahrhundert gab es bewegliche Fensterabdeckungen, die aus Einzelteilen mit unterschiedlichen Achsen bestanden. In florentinischen Hospitälern hat es zu dieser Zeit auch Jalousien gegeben. Aber auch diese Einrichtungen verdunkelten den Raum.

Eine bessere Lösung des Problems gab es bereits im beginnenden 14. Jahrhundert, die sich aber nur schwer durchsetzte, die finestre impannate. „Man spannte ein Leintuch in einen Holzrahmen, der genau in die Fensterfüllung eingepasst wurde, und tränkte das Tuch mit Öl, um es lichtdurchlässig zu machen; so verhinderte man, dass es zog.“ Im 15. Jahrhundert verbreitete sich diese Konstruktion in ganz Mittelitalien, belegt sind sie für Genua, Montefalco, San Gimignano und Pisa.

Literatur

  • Philippe Ariès und Georges Duby (Hrsg.): Geschichte des privaten Lebens [1985]. Augsburg 1999, 2. Band: Vom Feudalzeitalter zur Renaissance [1985]. Hrsg. von Georges Duby, S. 191

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