- Fingerprinting (WLAN)
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Unter Fingerprinting in WLANs versteht man das Aufzeichnen von vorhandenen WLAN-Signalen an einem bestimmten Ort und zu einer bestimmten Zeit. In der Regel werden so genannte, von WLAN Routern ausgestrahlte „Broadcasts“ aufgezeichnet. Durch Erfassung der MAC-Adresssen, der Namen der ausgestrahlten WLANs (SSID) sowie der Empfangsstärken der eingehenden Broadcastsignale (RSSI) kann ein charakteristischer Fingerabdruck der WLANs am Ort der Messung erstellt werden.
Nutzung der erfassten Daten zur Positionsbestimmung
Auf Basis der erfassten „Fingerprints“ kann mit Hilfe verschiedener Algorithmen eine Lokalisation durchgeführt werden. Dies ist vor Allem in Gebäuden und geschlossenen Räumen sinnvoll, in denen GPS nicht zur Positionsbestimmung genutzt werden kann. Hierfür werden mobile Endgeräte, zum Beispiel Smartphones, mit einer Software ausgestattet, die mit Hilfe der erfassten Fingerabdrücke berechnet, wo sich das Gerät selbst gerade befindet. Um dies zu ermöglichen erfasst das Gerät wiederum, welche WLANs wie stark empfangen werden. Danach vergleicht die Software die gemessenen Daten mit denen der Fingerprints und kann somit feststellen, ob sich das Gerät in der Nähe bekannter oder zwischen bekannten Hot Spots befindet.
Praktische Anwendung
Zwar existieren Implementierungen der genannten Positionsbestimmungsmethode, wie zum Beispiel Intels PlaceLab [1], aber eine Anwendung der Technologie findet nur örtlich begrenzt statt, da hierfür das Erfassen einer ausreichenden Anzahl von Fingerprints notwendig ist.
Der Suchmaschinenbetreiber Google experimentiert im Rahmen des Street-View-Projektes seit längerem mit den genannten Methoden der Positionsbestimmung und erfasst in vielen Ländern mit seinen „Street View Cars“ neben der Umgebung und der GPS-Position auch die am jeweiligen Ort vorhandenen WLANs. In Deutschland wurde Google das flächendeckende Fingerprinting aber aus datenschutzrechtlichen Gründen untersagt. [2]
Einzelnachweise
- ↑ Intels PlaceLab
- ↑ Google stoppt WLAN-Datensammlung in: FAZ
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