Fleckenbindiger Halsbock

Fleckenbindiger Halsbock
Fleckenbindiger Halsbock
Fleckenbindiger HalsbockPachytodes erraticusmit Blütenstaub auf dem Halsschild

Fleckenbindiger Halsbock
Pachytodes erraticus
mit Blütenstaub auf dem Halsschild

Systematik
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Käfer (Coleoptera)
Familie: Bockkäfer (Cerambycidae)
Unterfamilie: Lepturinae
Gattung: Pachytodes
Art: Fleckenbindiger Halsbock
Wissenschaftlicher Name
Pachytodes erraticus
(Dalman, 1817)

Der Fleckenbindige Halsbock (Pachytodes erraticus) ist ein Käfer aus der Familie der Bockkäfer. Für die in Mitteleuropa seltene Art ist auch noch der Name Judolia erratica in Gebrauch. Der Käfer gleicht dem weit häufigeren Gefleckten Blütenbock.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale des Käfers

Der Käfer erreicht eine Länge von sieben bis zwölf Millimeter. Der Körper ist schwarz, die Flügeldecken weiß-gelblich mit schwarzen Flecken und Binden. Das Insekt ist spärlich hell behaart, die Behaarung ist leicht abstehend und verdichtet sich vor dem Schildchen. Der Körper ist kurz, die Flügeldecken etwa doppelt so lang wie zusammen breit.

Der Kopf ist schräg geneigt. Hinter den Augen verengt er sich. Die Wangen sind gut ausgebildet. Die Augen sind nierenförmig und deutlich vom Hinterrand des Kopfes entfernt. Die Fühler entspringen in den Ausrandungen der Augen. Sie sind elfgliedrig, fadenförmig, aber für Bockkäfer relativ kurz.

Der Halsschild ist glockenförmig und vor dem Hinterrand auf beiden Seiten tief und breit eingedrückt, aber nicht vor dem Schildchen. Im Unterschied zum Gefleckten Blütenbock sind die Flügeldecken nicht matt, sondern leicht glänzend (Bild 1 und Bild 2). Außerdem ist die Punktierung der Flügeldecken beim Fleckenbindigen Halsbock weniger dicht. Die Flügeldeckennaht ist schwarz. Außerdem besitzen die Flügeldecken drei schwarze Querbinden, von denen die vorderste meist unterbrochen ist. Die Zeichnung ist sehr variabel, die Flügeldecken können auch ganz schwarz sein.

Die fünfgliedrigen Tarsen sind scheinbar viergliedrig (pseudotetramer), da das sehr kleine vierte Tarsenglied an der Basis des gelappten dritten Tarsenglieds versteckt ist (Bild 4, grüne Linie). Im Unterschied zum Gefleckten Blütenbock ist das dritte Tarsenglied nur etwa zu einem Drittel gespalten (Bild 3 und 4, Teilungsstrich im schwarzen Balken).

Vergleich von Pachytodes erraticus und Pachytodes cerambyciformis
Flügeldecken, Ausschnitt in Höhe der mittleren Binde, rechts Flügeldeckennaht Hinterbein, Ausschnitt
Pachytodes erraticus det1.jpg Pachytodes cerambyciformis det1.jpg Pachytodes cerambyciformis det2.jpg
Bild 3: P. cerambyciformis
Pachytodes erraticus det2t.jpg
Bild 1: P. erraticus
glänzend
Punktierung weniger grob
Abstand zwischen den Punkten größer
Bild 2: P. cerambyciformis
matt
Punktierung grob
Abstand zwischen den Punkten gratförmig
Bild 4:P. erraticus
Schwarzer Balken:Länge des 3. Tar-
sengliedes mit Tiefe des Einschnittes
Grüne Linie: Ende des 4. Tarsenglieds

Biologie

Die Larve entwickelt sich in toten unterirdischen Teilen verschiedener Laubbäume (Eiche, Birke, Ahorn, Hasel und andere). Für die Entwicklung benötigt sie zwei Jahre. Der adulte Käfer erscheint von Juni bis August.[1]

Verbreitung

Das Zentrum des Verbreitungsarreals der Art liegt in Süd- und Südosteuropa, der Käfer besitzt jedoch ein weites Verbreitungsgebiet, es liegen Fundmeldungen von Spanien bis in den nördlichen Iran vor. [2]

Literatur

  • Heinz Freude, Karl Wilhelm Harde (Hrsg.), Gustav Adolf Lohse (Hrsg.): Die Käfer Mitteleuropas. Band 9. Cerambycidae Chrysomelidae, Spektrum Akademischer Verlag, München 1966, ISBN 3-8274-0683-8. 

Einzelnachweise

  1. Adolf Horion: Faunistik der mitteleuropäischen Käfer, Bd. XII. Überlingen-Bodensee 1974
  2. Systematik und Verbreitungsgebiet von Pachytodes erraticus in Fauna Europaea

Weblinks

Ph. erraticus auf der Seite "Cerambycidae of the West Palaearctic Region"


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