- Flughafen Saarbrücken-St. Arnual
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Der Flughafen Saarbrücken-St.Arnual im Stadtteil Sankt Arnual der saarländischen Landeshauptstadt Saarbrücken war der Vorläufer des heutigen Flughafens Saarbrücken-Ensheim.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
1914 ließ die Stadt Saarbrücken mit Unterstützung des Militärs auf den Saarwiesen zwischen der Ortslage von St. Arnual und dem Fluss Saar, der damals noch weit nach Osten ausbog, einen Flughafen anlegen. Er diente während des Ersten Weltkriegs als Militärflugplatz und wurde 1924 - 1928 zum Verkehrsflugplatz ausgebaut. Ab 17. September 1928 wurde zeitweise ein Probeluftverkehr auf der Strecke Paris - Saarbrücken - Frankfurt betrieben. Offizielle Eröffnung des Flughafens und Aufnahme des regulären Flugverkehrs erfolgten erst 1929. Bis 1934 betrieben Luft Hansa und SGTA (Lignes Farman) bzw. Air France während des Sommerhalbjahrs im Poolsystem eine Linie Paris - Saarbrücken - Frankfurt - Berlin. Noch 1929 kam eine von der Luft Hansa allein betriebene Verbindung Saarbrücken - Karlsruhe (später Mannheim) - Stuttgart - München, 1930 eine nach Köln hinzu, die dann aber 1932 mangels ausreichender Subventionen vorübergehend entfiel. Ab 1933 flog die Luft Hansa Saarbrücken auch im Winter an. Das Verkehrsaufkommen war dürftig; es ist offensichtlich, dass Saarbrücken nur aus politischen Gründen in das Linienflugnetz einbezogen wurde.
Mit der Rückgliederung des Saargebiets 1935 entfielen die Verbindung mit Paris und die französische Beteiligung am Linienverkehr mit Saarbrücken. Die Lufthansa unterhielt in der Folge auf wechselnden Strecken Fluglinien ins Innere Deutschlands, ohne dass sich ein befriedigendes Verkehrsaufkommen eingestellt hätte. 1938/39 entfiel der Winterverkehr. Das Standardflugzeug der Lufthansa, die Ju 52, war für das geringe Verkehrsaufkommen überdimensioniert, so dass Saarbrücken überwiegend mit kleinen - und damit ab 1934 häufig moderneren - Flugzeugen angeflogen wurde.
Der Flughafen war von vornherein als Provisorium gedacht, da die Saarwiesen der Trinkwassergewinnung dienten, zu wenig Platz boten, stark überschwemmungsgefährdet und schlecht anzufliegen waren. Erst 1936 begann der Bau eines neuen Verkehrsflughafens in Ensheim, der bei Kriegsausbruch fast fertig gestellt war. Auf dem alten Flughafen absolvierte die Luft Hansa am 25. August 1939 den letzten Linienflug. In der Folge nutzte ihn wieder das Militär, nach Kriegsende diente er vor allem der Sportfliegerei und dem Bedarfsluftverkehr, vorübergehend auch dem Linienverkehr. Der neue Flughafen im Stadtteil Ensheim wurde erst 1955 in Betrieb genommen, womit der alte überflüssig war.
Von den alten Flughafenanlagen ist heute nichts mehr zu sehen. Über des ehemalige Flughafengelände verlaufen die Autobahn und das neue Saarbett, der Rest der St. Arnualer Wiesen oder Daarler Wiesen ist ein Naturschutzgebiet.[1]
Literatur und Quellen
- Rudolf Kretschmer, Flughafen Saarbrücken und Luftverkehr mit dem Saarland bis 1939, 2010, ISBN 978-3-86991-087-1
Weblinks
- 80 Jahre Flughafen Saarbrücken. Abgerufen am 19. September 2008.
- Rainer Freyer: Geschichte der Fliegerei im Saarland. Abgerufen am 19. September 2008 (mit umfassendem Bildmaterial).
Einzelnachweise
- ↑ Das Naturschutzgebiet St. Arnualer Wiesen und seine wildwachsenden Orchideen beim Naturschutzbund Saarbrücken (besucht am 19. September 2008)
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