- Flussstahl
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Unter Flussstahl versteht man einen Stahl, der bei seiner Erzeugung bis zur Flüssigphase erhitzt wird. Flussstahl hat einen körnigen Bruch im Gegensatz zum Schweißstahl, der einen sehnigen Bruch hat.
Der Begriff Flussstahl wurde geprägt, um den im 19. Jahrhundert per Tiegelofen und später im Bessemer- bzw. Thomas-Verfahren oder in einem Siemens-Martin-Ofen erzeugten flüssigen und homogenen Stahl von Schweißstahl zu unterscheiden, der per Frischfeuer oder Puddelverfahren erzeugt wurde und aufgrund der niedrigeren Temperatur eine eher teigige Konsistenz hatte und verhältnismäßig heterogen war.
Der heutzutage in den verschiedenen Varianten des Linz Donawitz- bzw. im AOD-Verfahren oder im Elektroofen erzeugte Stahl ist demnach auch Flussstahl, der Begriff wird aber nur noch historisch genutzt.
Literatur
- Bernhard Osann: Lehrbuch der Eisen- und Stahlgiesserei, 5. Auflage, Verlag von Wilhelm Engelmann, Leipzig 1922, Kapitel I
- A. Schulenburg (Hrsg.) Giesserei-Lexikon, Verlag Schiele und Schön, Berlin 1958, S. 180
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