Fuchsprellen

Fuchsprellen
Fuchsprellen im Dresdner Schloss, 1678. Gabriel Tzschimmer, Die durchlauchtigste Zusammenkunfft, Nürnberg 1680

Das Fuchsprellen bestand im Emporschnellenlassen eines länglichen Netzes durch ruckartiges Ziehen von beiden Seiten in dem Moment, in dem ein gefangenes kleineres Tier, wie ein Fuchs, darüber hinweglief. Das Tier, es konnte auch ein Hase, ein Otter, ein Marder, ein Dachs oder eine Katze sein, flog in die Höhe und brach sich beim Aufprall auf den Boden die Knochen. Das verletzt fortkriechende Tier wurde von einem Jäger getötet. Das Jagdspiel fand im Freien vor Publikum an abgezäunter Stelle, oft auf den Höfen von Schlössern oder eigens dazu angelegten oder vorübergehend abgetrennten Plätzen in Städten oder in der freien Natur statt. Die Beteiligten waren meistens verheiratete oder unverheiratete Paare aus der vornehmen Gesellschaft. Es war vom 16. bis 18. Jahrhundert ein beliebter Bestandteil öffentlicher Vergnügungen an großen und kleinen Höfen Europas.

Literatur

Fritz Röhrig: Das Weidwerk (=zweiter Teil von Richard B. Hilf, Fritz Röhrig: Wald und Weidwerk in Geschichte und Gegenwart), Akademische Verlagsgesellschaft Athenaion, Potsdam o.J. (1938), S. 171f.

Weblinks

 Commons: Fox tossing – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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  • Fuchsprellen — Fuchsprellen, sonst Belustigung Vornehmer; mehrere Personen stellten sich in zwei Reihen u. nahmen je zwei ein langes Netz od. Tuch in die Hände, ein lebendiger, auf die Netze gelaßner Fuchs, ward durch schnelles Anziehen der Netze so oft in die… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Fuchsprellen — Fuchsprellen, s. Fuchs, S. 188 …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Fuchsprellen, das — Das Fuchsprèllen, des s, plur. ut nom. sing. eine Art der Lustbarkeit an Höfen, da man die Füchse auf die Prellen laufen lässet, und sie hierauf in die Höhe schnellet. S. Prellen. Ein Fuchsprellen halten …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • prellen — Jemanden prellen (wollen): ihn übervorteilen, betrügen, seine Einfalt mißbrauchen (wollen), ihn zu täuschen suchen. Durch die Bedeutungsentwicklung des Verbs, das als Kausativum zu ›prallen‹ gebildet worden ist und ursprünglich nur ›jemanden… …   Das Wörterbuch der Idiome

  • Бросание лисицы — в XVIII веке Германия Бросание лисицы (нем. Fuchsprellen) было распространённым состязательным развлечением (кровавой забавой) в некоторых частях Европы в XVII и XVIII веках и заключалось в подбрасывании живых лисиц и прочих животных как… …   Википедия

  • Prelle — Prelle, 1) ein Tuch od. Netz, welches zum Fuchsprellen gebraucht wird; 2) (Prellbuhne), so v.w. Treibbuhne …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Prellen — Prellen, 1) vermittelst Schnellkraft in Bewegung setzen; 2) s. Fuchsprellen; 3) Einen listig anführen, übertheuern; 4) von Pferden, unerwartet auf die Seite springen …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Fuchs [1] — Fuchs (Rotfuchs, Canis Vulpes L., s. Tafel »Raubtiere III«, Fig. 1), Raubtier aus der Gattung Hund (Canis L.), von Hunden, Wölfen und Schakalen durch den gestreckten Leib, den verlängerten Schädel, die spitze Schnauze, die senkrecht stehende… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Prellen — Prellen, jemand foppen oder geradezu betrügen; aus der Studentensprache, wahrscheinlich mit Bezugnahme auf das »Fuchsprellen«, d. h. Emporschnellen von einem an vier Zipfeln gehaltenen, gespannten Netz oder Tuch, was im »Don Quichotte« des… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Fuchs, der — Der Fuchs, (sprich Fuks,) des es, plur. die Füchse, Dimin. das Füchschen, Oberd. Füchslein. 1. Eigentlich, ein vierfüßiges haariges Raubthier mit fünf Zähen, welches eine bellende Stimme wie ein Hund hat, demselben auch am meisten gleichet, sich… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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