Gehülz

Gehülz

Gehülz ist ein etwa 2 km westlich von Kronach befindlicher Stadtteil. 1978 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde in die Stadt eingegliedert. Bis dahin war Gehülz mit 1500 Einwohnern eine der größten Gemeinden des Landkreises Kronach.

Inhaltsverzeichnis

Ortsname

Eine Besonderheit von Gehülz ist, dass der Name erst nach dem Anschluss an Kronach zum Ortsnamen wurde und die Gemeindeteile zu Straßennamen. Dieser Ortsname entstand vermutlich aus dem Wort Gehölz, welcher wahrscheinlich auf einen abgeholzten Wald hinweist, der vor der Ansiedlung bestand.

Geschichte

Der erste Ortsteil und der Beginn der Siedlung war Entmannsdorf, der etwa 1000 n. Chr. gegründet wurde und sich am Verbindungsweg zwischen Kronach und Coburg befand. Urkundlich bezeugt wurde Entmannsdorf erst 1323/28. Es befand sich 1348 im Besitz von der Kappel zu Haßlach und gelang durch seine Funktion als bischöfliches Burghutlehen im 14. Jahrhundert in den Besitz der von Redwitz zu Theisenort und wurde zum Hauptort des Redwitzischen Gehülz. Dort befand sich auch eine Turmhügelburg als Außenstelle der Herrschaft Theisenort.

Es entstanden in Gehülz ab 1519 bäuerliche Siedlungsgebiete als Ortsteile wie Kestel, Judengraben und Brand. Im Dreißigjährigen Krieg erlitt die Gemeinde Raubzüge und Brandschatzungen.

In den 1750er Jahren lagen die Anfänge des späteren Straßendorfs Breitenloh-Unterentmannsdort. Im Bereich Breitenloh entstanden auf Anordnung der Herrschaft von Redwitz kleine Tropfhäuser für die ärmere Bevölkerung.

Zu dieser Zeit waren auch die grund- und vogteiherrschaftlichen Rechte auf die von Redwitz zu Schmölz und auf die von Redwitz zu Küps aufgeteilt. Das um 1588 erbaute Herrschaftsbrunnen und 1673 als Saalbronnen bezäugte Zollbrunn wurden um 1800 ein Siedlungsteil von Gehülz.

Die politische Gemeinde Gehülz wurde 1818 gegründet und bestand bis 1978, als es zu einem Stadtteil Kronachs wurde und nicht mehr eigenständig war. Sie bestand bei Gründung aus 13 und bei Auflösung aus 18 Gemeindeteilen.

Um 1836 wurden Forderungen der Bewohner des Oberdorfes zu einer Spaltung der Gemeinde in zwei Teile laut, wohl weil im unteren Ortsteil Breitenloh vorwiegend arme Leute wohnten, was vom Landgericht abgelehnt wurde.

Die jüngste Gehülzer Ortschaft war Geiersgraben und im 20. Jahrhundert kam auch noch Rotschreuth hinzu.

Gemeindeteile bzw. Straßennamen

Nach dem Anschluss an Kronach wurden einige Gemeindeteile zu einfachen Straßennamen, andere blieben bestehen. Hier eine Aufzählung:

Brand, Breitenloh, Brunnschrot, Bürg, Ellmershaus, Entmannsdorf, Geiersgraben, Gießübel, Judengraben, Judenhof, Kellerhaus, Kestel, Rauershof, Schafhof, Seelabach, Unterbreitenloh, Zollbrunn

Quellenangaben


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