- Tropfhaus
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Tropfhaus oder Trüpfhaus ist ein Begriff aus dem Fränkischen. Es handelte sich dabei um kleine Häuser, bei denen das Grundstück nicht weiter reichte, als die vom Dach herab fallenden Wassertropfen fielen, daher Tropfhaus.
Der Begriff Tropfhaus steht im Kontext mit anderen Formen landwirtschaftlicher Anwesen:
- Hof: ein größeres Gut
- Halbhof oder Gut: ein mittleres Gut
- Selde oder Gütlein: ein kleines landwirtschaftliches Anwesen
- Haus, Tropfhaus: ein Anwesen ohne Grundbesitz
Diese kleinen Tropfhäuser, die meist nicht mehr als 30 m² Wohnfläche hatten, waren meist die Wohnungen von Tagelöhnern, Kleinhandwerkern und Heimarbeitern, die darin zusammen mit ihren oft großen Familien wohnten. Die Grundstücke waren zu klein, um darauf Landwirtschaft zur Selbstversorgung zu betreiben.
Die heute noch erhaltenen Tropfhäuser sind stark überformt, so dass das ursprüngliche Ausmaß oft nicht mehr zu erkennen ist.
Eine Vielzahl von Tropfhäusern sind noch in dem Ort Sassanfahrt bei Hirschaid zu sehen. An die 80 Stück waren es früher. Heute kann man in vielen Häusern des Ortes noch Tropfhäuser erkennen, einige sind gekonnt modernisiert, andere in ihrer Ursprünglichkeit noch erhalten. Besonders schön in der Neugartenstraße 01. Am besten kann man die Wohnverhältnisse in dem Museum des Ortes erleben.
Tropfhäuser wurden von der Gemeinde, (in Sassanfahrt vom Rittergutsbesitzer Reichsgraf Julius von Soden) oder von reicheren Bauern errichtet. Im Haus gab es eine größere Stube, die zum Arbeiten, Kochen und Schlafen diente. Die Haustür war seitlich angebracht. Hinter dem Hauseingang war noch Platz für eine Ziege oder ein Schwein. Vom Hausplatz aus führte die Bodenstiege direkt zum Dachboden. Dort befanden sich Lebensmittel und Futter, dazwischen weitere Schlafplätze.
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