- Genioplastik
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Die Genioplastik oder Kinnplastik bezeichnet Techniken zur Beeinflussung und Veränderung des Kinns. Weit verbreitet ist die Verwendung von Implantaten aus unterschiedlichen Materialien (Silikon, Gore-Tex, Medpor etc.), welche über einen Schnitt im Mundvorhof eingebracht werden können. Diese Eingriffe sind technisch relativ einfach durchzuführen und führen zu voraussagbaren und reproduzierbaren guten Ergebnissen. Da es sich jedoch um Fremdmaterialien handelt, besteht immer die Gefahr, dass es zu Protheseninfekten kommen kann, welche die Entfernung des Implantates notwendig machen. Auch sind Fälle von Abstoßung, Kapselbildung, Verschiebung oder gar Knochenabbau beschrieben worden, die das zunächst gute Resultat im Verlauf negativ beeinflusst haben.
Wenn die Verwendung von Fremdmaterialien nicht in Frage kommt, besteht die Möglichkeit, durch eine Osteotomie (Knochenschnitt) die Kinnprominenz ebenfalls zu verschieben und zu modellieren. Die ursprüngliche Technik wurde von R. Trauner und H. Obwegeser beschrieben (vgl. Lit). Auch diese Technik wird häufig angewandt, insbesondere im Rahmen von Dysgnathie-Korrekturen. Die Nachteile des Fremdmaterials entfallen hier, da nur eigenes Gewebe verschoben wird. Eine technisch etwas anspruchsvollere Weiterentwicklung besteht in der sog. Chin Wing-Osteotomie.
Literatur
- R. Trauner, H. Obwegeser:"The surgical correction of mandibular prognathism and retrognathia with consideration of genioplasty. I. Surgical procedures to correct mandibular prognathism and reshaping of the chin."Oral Surg Oral Med Oral Pathol. 1957 Jul;10(7):677-89
- R. Trauner, H. Obwegeser"The surgical correction of mandibular prognathism and retrognathia with consideration of genioplasty. II. Operating methods for microgenia and distoclusion."Oral Surg Oral Med Oral Pathol. 1957 Aug;10(8):787-92
- R. Trauner, H. Obwegeser:"The surgical correction of mandibular prognathism and retrognathia with consideration of genioplasty. II. Operating methods for microgenia and distoclusion." Oral Surg Oral Med Oral Pathol. 1957 Sep;10(9):899-909
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