Großer Schneckenegel

Großer Schneckenegel
Großer Schneckenegel
Systematik
Klasse: Gürtelwürmer (Clitellata)
Unterklasse: Egel (Hirudinea)
Ordnung: Rüsselegel (Rhynchobdellida)
Familie: Plattenegel (Glossiphoniidae)
Gattung: Glossiphonia
Art: Großer Schneckenegel
Wissenschaftlicher Name
Glossiphonia complanata
(L., 1758)

Der Große Schneckenegel (Glossiphonia complanata) ist eine Art aus der Familie der Plattenegel (Glossiphoniidae), die vorwiegend bei Wasserschnecken Blut saugt.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Der knorpelig-feste und stark abgeflachte Körper des Großen Schneckenegels wird bis zu drei Zentimeter lang und maximal einen Zentimeter breit. Er besitzt drei Augenpaare, die hintereinander liegen und manchmal teilweise miteinander verschmolzen sein können. Der Rücken ist variabel bräunlich oder grünlich gefärbt und weist sechs Längsleisten mit gelben Warzen auf jedem dritten Ringel auf. Der vordere Saugnapf ist im Vergleich zum hinteren sehr klein. Bei Gefahr oder Beunruhigung rollt sich das Tier kugelförmig zusammen.

Vorkommen

Der Lebensraum des Großen Schneckenegels sind stehende und fließende Gewässer aller Art. Er ist meist unter Steinen oder an Wasserpflanzen zu finden. Das Verbreitungsgebiet der überall häufigen Art umfasst Europa, Asien und Nordamerika.

Lebensweise

Der Große Schneckenegel saugt hauptsächlich an Schnecken und Würmern. Seltener dienen auch weichhäutige Larven von Insekten (beispielsweise Mücken) zur Ernährung. Der Saugrüssel wird in den Weichkörper der Beute gebohrt. Schneckenegel schwimmen nicht, sondern bewegen sich mit ihren beiden Saugnäpfen auf dem Untergrund vorwärts.

Die Art betreibt Brutpflege, indem das Weibchen den auf einer Unterlage befestigten Eikokon mit seinem Körper abschirmt und diesem Frischwasser zufächelt. Die geschlüpften Jungtiere heften sich an den Bauch der sich nun erst mit ihren Saugnäpfen wieder vom Brutplatz lösenden Mutter. Beim verwandten und oft vergesellschaftet vorkommenden Kleinen Schneckenegel (Alboglossiphonia heteroclita) wird dagegen bereits der Eikokon am Bauch des Muttertieres angeklebt und mitgeführt. Diese Art ist deutlich kleiner und hellgelb- oder hellgrau-durchscheinend.

Belege

  • Heiko Bellmann, Klaus Hausmann, Klaus Janke, Bruno P. Kremer & Heinz Schneider: Einzeller und Wirbellose. Steinbachs Naturführer, Mosaik-Verlag, München 1991, ISBN 3-576-06495-8; S. 238
  • Wolfgang Engelhardt: Was lebt in Tümpel, Bach und Weiher? Kosmos-Franckh, Stuttgart 1986 (12. Aufl.), ISBN 3-440-05444-6; S. 124
  • Herbert W. Ludwig: Tiere und Pflanzen unserer Gewässer. BLV Verlagsgesellschaft, München 2003, ISBN 3-405-16487-7; S. 142

Weblinks


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