Hafen von Montevideo

Hafen von Montevideo
Hafen von Montevideo
Die Prinsendam im Hafen von Montevideo
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Der Hafen von Montevideo ist der wichtigste Handelshafen Uruguays.

Er befindet sich am Río de la Plata in der Bucht von Montevideo an der nördlichen Seite der Halbinsel, auf der die Ciudad Vieja gelegen ist. Ihm kam im Verlauf der Geschichte der Stadt Montevideo und auch des Staates Uruguay eine bedeutende Funktion zu. Dies aufgrund seiner Bedeutung als wirtschaftlicher Mittelpunkt bedingt durch die exportorientierte Landwirtschaft, als auch durch die Versorgung der Eingeschlossenen im Rahmen der Belagerung Montevideos während des Guerra Grande.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte des Hafens

Nachdem bereits im Jahre 1824 eine neue Mole angelegt wurde, führte der immer größer werdende Tiefgang der Schiffe dazu, dass ein Anlegen an dieser nicht mehr möglich war. Somit wurde ab ca. 1840 sowohl die Beladung als auch die Löschung der Schiffsfracht dadurch bewerkstelligt, dass die in der Bucht von Montevideo ankernden Schiffe über mit hohen Rädern ausgestattete Karren erreicht wurden, welche die Fracht zu dem in der calle Zabala befindlichen Zoll beförderten. Eine Neugestaltung des Hafens war jedoch über kurz oder lang unumgänglich.

Umgestaltung des Hafens ab 1901

Dem Ausbau des Hafens zwischen den Jahren 1901 und 1909 ging eine lange Planungsphase voraus.

Vom ursprünglich bereits im Jahre 1856 per Gesetz festgelegten Ausbau des Hafens bis zur Grundsteinlegeung am 18. Juli 1901 verzögerte sich der Bau durch die infolge der politischen Unruhen in und nach dem Guerra Grande auftretenden, unter anderem durch die hohe Staatsverschuldung bedingten, finanziellen Schwierigkeiten. Nach ersten Ausbauvorschlägen einer britischen Firma im Zeitraum 1873 bis 1875 entschied schließlich 1896 eine Braunschweiger Firma den 1889 ausgeschriebenen internationalen Wettbewerb zur Hafengestaltung zu ihren Gunsten. Die Bautätigkeit selbst wurde sodann durch ein französisches Unternehmen im Jahre 1901 begonnen. Errichtet wurden im Hafenarreal, für dessen Gelände 60 ha Erdreich aufgeschüttet wurde, neben einem die Hafenanlage schützenden Damm, jeweils ein Wellenbrecher mit 940 bzw. 1300 Metern Länge. Eine 2,5 Kilometer lange Mole nebst Ausbaggerungen für den Zugang zum Río de la Plata, einen Vorhafen und zwei 7,5 Meter tiefe Hafenbecken waren ferner Teil der Baumaßnahmen.

Die Fertigstellung des komplett staatlich finanzierten Hafens erfolgte zwar erst im Jahre 1909, eine zumindest teilweise Nutzung fand jedoch bereits ab 1904 statt. Verwaltet wurde der Hafen von der 1916 gegründeten staatlichen Administración Nacional del Puerto Montevideo. Seit 1933 obliegt die Verwaltung der zentral für alle Häfen Uruguays zuständigen Administración Nacional de Puertos (ANP).

Aktuelle Situation

Auch heutzutage ist der Hafen von Montevideo weiterhin der wichtigste Überseehafen des Landes. Im Jahr 2010 wurden in Hafen von Montevideo 9.178.327 Tonnen Güter umgeschlagen. [1] Neben dem Umschlag von Gütern, dient er auch der Personenschifffahrt. Die bedeutendste Fährverbindung stellt hierbei der Passagier-Transfer durch die BUQUEBUS-Fähren zwischen Montevideo und Buenos Aires dar. Das Passagieraufkommen auf dieser Strecke betrug im Jahr 1992 138.347 Personen und stieg seither stark an. Ein Jahr später waren bereits 495.148 Passagiere, 1994 716.719 Fahrgäste und 1997 gar 741.999 Personen zu verzeichnen, die diese Fährverbindung über den Hafen von Montevideo nutzten. Bis 2001 war diese Zahl jedoch wiederum rückläufig, als 470.788 Schiffsreisende auf dieser Strecke verkehrten.[2]. Im Jahr 2010 nutzten 466.293 Fahrgäste die Fährverbindungen des Hafens von Montevideo. [3]

Containerhafen

Im Jahre 2010 wurden im Hafen von Montevideo 671.952 Standardcontainer (TEU) umgeschlagen. Somit lag der Containerumschlag 2010 fast wieder auf dem Niveau vor der Finanzkrise von 2007 mit 675.273 Standardcontainern.

Literatur

  • Beiträge zur Stadtgeographie von Montevideo, Heft 108, von Günter Mertins, erschienen im Selbstverlag der Marburger Geographischen Gesellschaft e.V., 1987

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Statistische Daten der Hafenverwaltung zur Entwicklung des Güteraufkommens
  2. Statistische Daten zur Entwicklung des Passagieraufkommens (PDF)
  3. Statistische Daten der Hafenverwaltung zur Entwicklung des Passagieraufkommens
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