- Handvenenerkennung
-
Die Handvenenerkennung ist ein biometrisches Verfahren zur Identifikation von Personen, bei dem das Venenmuster einer Hand erfasst und mit einem Referenzmuster verglichen wird. Zur Verwendung kommen entweder die Venen der Handinnenfläche oder die Venen des Handrückens.
Der physikalische Effekt der Handvenenerkennung beruht auf der verstärkten Absorption von Infrarotstrahlen (Wärmestrahlen im Wellenlänge 7,6 x 10-4 mm) im sauerstoffarmen venösen Blut. Hält man seine Hand vor den Handvenenerkennungs-Sensor, sendet dieser über Infrarot-LEDs Nah-Infrarotstrahlung in Richtung der Handflächen aus. Das sauerstoffreduzierte Blut in den Venen absorbiert diese Infrarotstrahlung mehr als das umgebende Gewebe. Damit kann ein eindeutiges Bild der Venen innerhalb der Hand aufgenommen und für die Erkennung verwendet werden.
Die Kamera des Handvenen-Sensors erstellt zunächst ein Bild des Venenmusters (ca. 5 MByte), das ein Rechner in einem zweiten Schritt in ein rund 0,8 kByte großes Template umwandelt. Dieses Template wird beim Einlernen in eine Datenbank (Identifikation) oder auf eine Karte bzw. ein Tag (Verifikation) abgelegt. Wie bei der Biometrie üblich, wird für die Identifikation einer Person das erfasste Venen-Template mit dem gespeicherten Template verglichen.
Das menschliche Venenmuster der Handinnenfläche ist äußerst komplex und befindet sich innerhalb des Körpers vor Missbrauch und Manipulationen bestens beschützt. Die Position der Venen bleibt zeitlebens unverändert und ist bei jedem Menschen unterschiedlich. Die FAR (Falsch-Akzeptanz-Rate) liegt bei ca. 0,000 08% (laut einer Fujitsu-Untersuchung mit 140.000 Venenmustern bei 70.000 Personen). Damit ist die Handvenenerkennung vom Sicherheitslevel her vergleichbar mit Verfahren wie Iriserkennung. Auf dem Markt gibt es mittlerweile Handvenenerkennungssensoren, die vom BSI [1] zertifiziert sind. Eingesetzt wird die Handvenenerkennung für die Zutrittskontrolle zu Hochsicherheitsbereichen oder die Zugangskontrolle zu Rechnersystemen. In Japan wird das System in Bankautomaten für den sicheren Zahlungsverkehr verwendet.
Handvenenerkennung kommt zum Beispiel auch beim GMAT zum Einsatz, einem Test, dem sich Bewerber für wirtschaftswissenschaftliche Masterstudiengänge unterziehen müssen.[2][3]
Einzelnachweise
- ↑ Security Targert for Palm Secure. 2008 pdf
- ↑ Graduate Management Admission Council: Zur Verbesserung der Sicherheit erhält die GMAT-Prüfung von den französischen Behörden als einziges Prüfverfahren die Zulassung zur Erfassung biometrischer Daten
- ↑ Wirtschaftsuniversität Wien: GMAT Vorbereitung für WU-Studierende
Weblinks
Wikimedia Foundation.