- Castrol-HAUGG-Cup
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Die Rundstrecken-Challenge Nürburgring, vormals Castrol-Haugg-Cup, gilt als Deutschlands älteste Tourenwagen-Serie. Sie wird seit den frühen 1960er-Jahren ausgetragen, vornehmlich auf der Nürburgring Nordschleife. Ähnlich wie bei Rallyes wird dabei gegen die Uhr gefahren, nicht um Positionen gekämpft, was das Risiko von Kollisionen verringert und die Kosten senkt. Zudem können Boxenstopps für Wechsel von Fahrer oder Reifen ohne Zeitdruck vorgenommen werden, wodurch weniger Personal zur Unterstützung nötig ist. Organisiert werden die acht Saisonrennen von verschiedenen Motorsportclubs, die sich zum Rundstrecken-Challenge Nürburgring e. V. (RCN) zusammengeschlossen haben.
Viele Jahre lang wurde die Rennserie von den Unternehmen Castrol und AVA-HAUGG gesponsert und hieß bis zum Jahre 2006 deswegen auch Castrol-HAUGG-Cup (CHC). Seither haben sich die Sponsorenaktivitäten allerdings verschoben, sodass die Serie seit 2007 ihren aktuellen Namen hat. Hauptsponsor seit 2007 ist die BMW Driving Experience, eine GmbH zur Durchführung von Fahrertrainings innerhalb des BMW-Konzerns.
Die meisten Rennen der RCN werden auf der 20,83 km langen Nürburgring-Nordschleife ausgetragen. Gleichzeitig kann auf der benachbarten Grand-Prix-Strecke eine andere Veranstaltung stattfinden (sofern dies nicht gerade Formel 1 ist), so daß die Streckenmiete und somit die Teilnahmekosten (ca. 400 Euro) niedriger ist. Dabei steht jedoch nur die kleine Boxengasse an der Tribüne 13 zur Verfügung. Diese Läufe finden fast immer an einem Samstag-Nachmittag statt, meistens im Anschluss an die Gleichmäßigkeitsprüfung (GLP) statt, die vom gleichen Veranstalter organisiert wird. Normalerweise wird ein Lauf pro Jahr auf der Grand-Prix-Version des Nürburgrings gefahren, und falls möglich, einer in Spa-Francorchamps (Belgien) veranstaltet. Das Saison-Highlight ist der Lauf am Donnerstag (Feiertag in einigen deutschen Bundesländern) vor dem 24-h-Rennen Nürburgring.
Die Veranstaltung ist vom DMSB als Leistungsprüfung 200 km (LP200) definiert, was bedeutet, dass nicht alle Fahrzeuge gleichzeitig starten und um Positionen kämpfen, sondern dass die Fahrzeuge in einem Abstand von 5 Sekunden einzeln starten und nicht um Positionen gekämpft wird, sondern gegen die Uhr. Dies reduziert das Risiko von Unfällen, zudem entfällt das Zeittraining zur Bestimmung der Startaufstellung. Die Gesamtdistanz beträgt 312,45 km (15 Runden à 20,83 km), ist somit größer als bei einem Formel-1-Grand-Prix. Die 15 Runden unterteilen sich in zwei Arten von Runden:
- 9 Sprintrunden auf Bestzeit
- 3 Runden auf Sollzeit (mit +/- 10 Sekunden Karenz)
- 3 Runden auf Maximalzeit, für Tankpause und Auslauf
Überschreitet oder unterschreitet ein Teilnehmer die Zeitlimits, so werden pro Sekunde 10 Strafsekunden berechnet. Ungeschickte oder undisziplinierte Fahrer können sich so ihre Siegchancen leicht verderben. Im Lauf der letzten Jahre hat sich der Schwerpunkt verlagert, von der früheren Gleichmäßigkeitsprüfung (GLP) mit wenigen Sprintrunden auf die aktuelle Rennveranstaltung mit wenigen sowie großzügigen Sollzeitvorgaben. (Eine reine GLP wird meist zuvor vom gleichen Veranstalter durchgeführt, einige Teams nehmen an beiden Wettbewerben teil).
Erforderlich ist ein Fahrzeug, dass mindestens mit Überrollkäfig und Feuerlöscher ausgestattet ist. Neben straßenzugelassenen bzw. noch zulassungsfähigen Fahrzeugen nehmen auch reine Rennwagen teil, eingeteilt in folgende Gruppen eingeteilt: VLN-Serienwagen, Gruppe F2005, Gruppe N/DN, GT-2, 24h-Spezial, Gruppe H.
Auch in der Michaela-Lochmann-Trophy werden die Rennfahrzeuge einzeln gestartet und fahren ebenso nicht um Positionen, sondern gegen die Uhr. Hier beträgt die Distanz jedoch nur 8 Runden, davon inzwischen zwei auf Bestzeit (früher zählte nur die Gleichmäßigkeit).
Punkte werden innerhalb der Klasse verteilt, wobei der Sieger gemäß der im Breitensport üblichen Verteilungsformel je nach Starterzahl knapp 10 Punkte bekommt, ein Mittelfeldplatzierter ca. 5 Punkte, ein Hinterbänkler ca. 1 Punkt, Ausgeschiedene keine Punkte. Bei fünf Teilnehmern etwa: 9 Punkte für den Sieger, dann 7, 5, 3, 1. So erzielen die Sieger der stark besetzten Klassen die meisten Punkte, wodurch der Meister oft auf einem kostengünstige Fahrzeug gegen viele anderen unterwegs ist. Der Einsatz eines hochkarätigen Porsche kann den Tagesgesamtsieg ermöglichen, jedoch mangels Konkurrenz kaum Punkte für die Meisterschaft erzielen.
Alle Meister seit 1990 auf einen Blick
Jahr Team/Fahrzeug Team/Fahrzeug 2008 RCN: Hans-Rolf Salzer (Alpenrod) BMW M3 MLT: Holger Träger/Karl-Heinz Zammert (Bochum/Düsseldorf) VW Golf GTi 2007 RCN: Ludger Henrich/Jürgen Schulten (Schmitten/Hamminkeln) Honda Civic Type-R MLT: Gerhard Diel (Wermelskirchen) Opel Astra GSi 2006 RCN: Hans-Rolf Salzer (Alpenrod) BMW M3 MLT: Holger Träger/Karl-Heinz Zammert (Bochum/Düsseldorf) VW Golf GTi 2005 RCN: Ludger Henrich/Jürgen Schulten (Schmitten/Hamminkeln) Opel Corsa Sport MLT: Christof Degener/Dirk Kehrberg (Hattingen/Bochum) VW Golf GTi 2004 RCN: Jörg Weber (Kehrig) Ford Escort RS2000 MLT: Holger Träger (Bochum) VW Golf GTi 2003 RCN: Ulrich Ehret (Buchen) BMW 318iS MLT: Christof Degener (Hattingen) VW Golf GTi 2002 RCN: Thomas Imig/Petra Dams (Mönchengladbach/Düsseldorf) VW Golf GTi Light: Jörg Kosmalla/Kerstin Kosmalla (Köln) Opel Corsa 2001 Maic Winter (Dingden) Opel Astra GSi 2000 Jürgen Schulten (Hamminkeln) Opel Astra/Opel Calibra 1999 Frank-Dieter Lohmann (Freudenberg) Ford Escort Cosworth 1998 RCN: Mark-Oliver Burghardt/Jens Kolodzey (Duisburg) Opel Manta 16V MLT: Jochen Kaiser/Oliver Koppitz (Hürth) Opel Calibra 16V 1997 RCN: Mark-Oliver Burghardt/Jens Kolodzey (Duisburg) Opel Manta 16V MLT: Thorsten Birawsky/Marco Birawsky (Plochingen) Ford Capri 1996 RCN: Mark-Oliver Burghardt/Jens Kolodzey (Duisburg) Opel Manta 16V Nat.: Carsten Burmeister/Oliver Heise (Krummesee) Opel Astra GSi 1995 Int.: Walter Schneider (Herschbroich) VW Golf GTi Nat.: Günter Kalsdorf/Günter Deus (Wülfrath/Wuppertal) Toyota Celica 1994 Int.: Robert Güntzel (Herscheid) VW Golf GTi Nat.: Wilfried Thal/Horst Wippersteg (Wülfrath) Porsche 911 Carrera 1993 Int.: Franz Claer (Eschweiler) Suzuki Swift Nat.: Mathias Bungard (Eitorf) VW Golf GTi 1992 Int.: Walter Schneider (Herschbroich) VW Golf GTi Nat.: Günter Kalsdorf/Silvia Bechem (Wülfrath) Toyota Celica 1991 Int.: Walter Schneider (Herschbroich) VW Golf GTi Nat. Herbert Schilling/Erich Löhrer (Bornheim) Audi 80 1990 Int.: Walter Schneider (Herschbroich) VW Golf GTi Nat. Herbert Schilling/Erich Löhrer (Bornheim) Audi 80 Weblinks
Motorsport auf der Nordschleife
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