- IBM 1401
-
Die IBM 1401 war ein transistorbasierter mit Kernspeicher ausgestatteter Rechner von IBM. Jede Kernspeicherstelle war direkt adressierbar; der Rechner arbeitete dadurch mit variabler Wortlänge, womit eine sehr effiziente Ausnutzung der Speicherkapazität erreicht wurde.
Dieser Rechner wurde am 5. Oktober 1959 vorgestellt. Er wurde bis zum Produktionsende am 8. Februar 1971 über 12.000 Mal verkauft.
Die Rechner waren von IBM ursprünglich als Vorrechner für die Großrechner der Serie 7000 gedacht.
Die IBM 1401 gab es mit unterschiedlichen Speicherkonfigurationen (1,4K, 2K, 4K, 8K, 12K oder 16K). Ein Byte war sechs Bit lang und hatte noch ein Parity-Bit, ein zusätzliches Bit im sog. "Wortmarkenkanal" diente zur Wortbegrenzung (Variable Wortlänge).
Die 1401 bestand als reines Kartensystem aus einer IBM 1401 Zentraleinheit, einer IBM 1402 Karteneinheit zum Lesen (800 Lochkarten/Min.) und Stanzen (250 Lochkarten/Min.) von Lochkarten, sowie einem IBM 1403 Drucker (600 Zeilen/Min.). Durch Anschluss von bis zu 6 IBM 7701 Magnetbandeinheiten konnte sie zu einem Bandsystem erweitert werden. Mit einer angeschlossenen IBM 1405 RAMAC wurde sie zu einem Magnetplattensystem mit direktem Zugriff zu 10 bis max. 20 Millionen alphanumerischen Zeichen. Anstelle der 1405 RAMAC konnten ab ca. Mitte 1963 bis zu 6 IBM 1311 Plattenspeichereinheiten mit auswechselbaren Magnetplattenspeichern (Speicherkapazität bis zu 3 Millionen alphanumerische Zeichen) angeschlossen werden. In dieser Konfiguration erfuhr die 1401 in der Praxis die weiteste Verbreitung und war bis zu ihrer Ablösung durch die IBM 360 Rechnerfamilie das Arbeitspferd in der Datenverarbeitung.
Die IBM 1401 war frei programmierbar. Die Kartensysteme wurden üblicherweise mit der symbolischen Programmiersprache SPS (Symbolic Programming System) programmiert. Für die anspruchsvolleren Magnetplatten- und Magnetbandsysteme wurde der IBM 1401 Autocoder in Verbindung mit dem IOCS (Input-Output-Control-System) verwendet. Auch gab es dafür einen recht brauchbaren FORTRAN Compiler sowie ein, selten benutztes, COBOL-System.
Laut IBM[1] geht der Begriff Mittlere Datentechnik auf die Einführung des Satellitenrechners IBM 1401 am 5. Oktober 1959 zurück.
Einzelnachweise
- ↑ "IBM feiert 50 Jahre Mittlere Datentechnik" Heise Online, 6. Oktober 2009
IBM Handbuch 1401 Datenverarbeitungssystem, IBM Form 74856-2 IBM 1401/1440/1460 Praxis Nr.82, IBM Form 79182-0 IBM 1401/1460 Praxis Nr.58, IBM Form 79158-1
Weblinks
Wikimedia Foundation.