iStockphoto

iStockphoto


iStockphoto LP
Logo
Rechtsform Corporation
Gründung 2000
Sitz Calgary, Kanada
Branche Dienstleistung
Website www.istockphoto.com

iStockphoto ist eine internationale Bildagentur für lizenzfreie Fotos, Grafiken, Videos und Audio-Dateien.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Unternehmen wurde im Mai 2000 von Bruce Livingstone in Calgary, Kanada, gegründet. Ursprünglich war iStockphoto eine kostenlose Seite zum Austausch von Stock Fotos. Nach ersten Erfolgen nutzte iStockphoto ein System zur Zahlung von Kleinstbeträgen ("Micropayment") und wurde damit zur ersten Mikrostock-Agentur, bei der Fotos bereits für einen Dollar legal für redaktionelle und Werbezwecke lizenziert werden konnten.

Am 9. Februar 2006 wurde iStockphoto für 50 Millionen US-Dollar durch Getty Images übernommen, der weltweit größten Bildagentur-Gruppe. Seitdem wurden schrittweise die unterschiedliche Angebote der klassischen Agentur mit dem Mikrostock-Modell gegenseitig ergänzt. So können heute erfolgreiche iStock-Fotografen ohne weitere Prüfung bei Getty Images Bilder einbringen und es wurden gemeinsame Plattformen zur Zweitvermarktung von Bildmaterial geschaffen.

Das ursprüngliche Modell, Bilder für einen Dollar anzubieten, wurde im Laufe der Jahre wiederholt angepasst, um dem neu geschaffenen Markt von kleinen und mittelgroßen Anwendern ein breites Angebot zu vergleichsweise günstigen Preisen bieten zu können. Die Bildpreise sind heute differenziert nach der Größe des benötigten Bildes sowie nach dem Aufwand, der in die Produktion der Bilder eingeflossen ist. Künstlerisch hochwertige Bilder können daher heute durchaus 100 Euro oder mehr kosten, während ein breites Angebot von Bildern in Webgrößen nach wie vor für ein bis zwei Euro erhältlich ist.

Als privat gehaltenes Unternehmen gibt iStockphoto keine offiziellen Umsatz- oder Gewinnzahlen bekannt. Im Rahmen der Übernahme durch die Investmentfirma Hellman & Friedman gab iStockphoto-CEO Bruce Livingstone jedoch für das Jahr 2007 einen Umsatz von 71,9 Millionen Dollar bekannt, von denen 20,9 Millionen an Künstler ausgezahlt worden seien [1]. Laut Getty-CEO Jonathan Klein hat iStockphoto im Jahr 2009 einen Umsatz von 200 Millionen Dollar erzielt, eine Steigerung von 40% gegenüber dem Vorjahr [2].

Künstler

iStockphoto vertritt als Agentur Fotografen, Illustratoren, Videographen und Audiokünstler aus aller Welt. In den frühen Jahren rekrutierte iStockphoto viele Künstler im Umfeld seiner eigenen Kunden sowie bei begeisterten Amateuren, deren Volumen und Qualität für die Aufnahme bei klassischen Bildagenturen oftmals nicht ausreichend war. Die höherpreisigen Bildagenturen hatten oftmals intransparente und langwierige Aufnahmeprozeduren, während iStockphoto eine einfache Anmeldung über das Internet ermöglichte.

Um die Bildagentur herum bildete sich zudem eine künstlerische Gemeinschaft, in der viele Künstler ihre Talente durch Unterstützung anderer schnell weiterentwickeln konnten. Die konkreten und schnellen Rückmeldungen der Bildredakteure ("Inspektoren") halfen bei der Verbesserung der Qualität, so dass ab ca. 2004/05 zunehmend professionelleres Bildmaterial in die Agentur eingebracht wurde.

Lizenzzahlungen an Künstler

Die Künstler bei iStockphoto erhalten jeweils einen Anteil an den erwirtschafteten Lizenzerträgen für ihr Bildmaterial. In den Anfangsjahren wurden den Künstlern jeweils 20% der eingenommenen Gelder ausgeschüttet.

Nachdem die ersten Konkurrenten im Microstock-Markt auftraten, führte iStockphoto ein System von Rangstufen ("Kanistern") ein sowie eine Unterscheidung zwischen Künstlern, die ihr Material ausschließlich über iStockphoto anbieten, sowie den nicht-exklusiven Künstlern, deren Bilder über verschiedene Agenturen lizenziert werden können. Nicht-exklusive Künstler erhalten dabei weiterhin die ursprünglichen 20% Anteil, unabhängig von ihrer Rangstufe. Exklusive Künstler erhalten Anteile zwischen 25 und 40% der Einnahmen, abhängig von der Anzahl der bereits von ihnen verkauften Bilder. Für die erste Stufe, die zur Exklusivität berechtigt, wurden zunächst 500, später 250 Verkäufe benötigt. Weitere Stufen sind nach 2.500, 10.000 und 25.000 Verkäufen erreicht.

Im September 2010 kündigte iStockphoto an [3], dass die Beteiligung der Künstler in Zukunft nicht mehr an den historischen Verkäufen berechnet wird, sondern nur noch an den Verkäufen des jeweils vergangenen sowie des aktuellen Jahres. Dabei wurden gleichzeitig Senkungen der Beteiligungen angekündigt. Je nach Verkaufsstufe erhalten nicht-exklusive Künstler ab Januar 2011 nur noch 15 bis maximal 20 Prozent der Einnahmen aus ihren Bildern. Exklusive Künstler erhalten zwischen 25 und 45 Prozent für die klassischen Mikrostock-Kollektionen. In den höherpreisigen Kollektionen werden die Beteiligungen für exklusive Künstler auf 22 bis 28 Prozent gesenkt.

Nach eigenem Bekunden zahlt iStockphoto momentan (Stand Oktober 2010) pro Woche rund 1.7 Millionen US-Dollar an Künstler weltweit aus [4]

Kritik

iStockphoto hat mit dem Mikrostock-Markt neuen Kundengruppen den Zugriff auf gutes Bildmaterial eröffnet. Auf Grund der steigenden Verbreitung des Internets sowie der einfacheren Möglichkeiten, vierfarbige Drucke auch in Kleinauflagen für Werbung und Promotionsmaterial zu nutzen, stieg der Bedarf an hochwertigen Bildern. Gleichzeitig waren viele Kundengruppen nicht in der Lage, vierstellige Beträge für Fotos von klassischen Bildagenturen aufzuwenden.

Durch die Schaffung diese neuen preiswerten Segmentes wurde jedoch von einigen Fotografen eine generelle Abwertung der Fotografie befürchtet. Der allgemein verfügbare Zugriff auf kommerzielle Bilder schon ab einem Euro führte zu einem Preisdruck auf die klassische Produkt- und Auftrags-Fotografie. Gleichzeitig eroberten die Mikrostock-Agenturen verstärkt auch Anteile in alten Kundensegmenten der höherpreisigen Agenturen. Dadurch wurde eine zusätzliche Einnahme-Quelle professioneller Fotografen in ihrem angestammten Geschäftsumfeld unter Druck gesetzt.

Unbestritten hat iStockphoto gleichzeitig vielen Künstlern die Möglichkeit geboten, aus einer Nebentätigkeit ein regelmäßiges Einkommen zu erzielen. Im Laufe der Jahre ist die Anzahl der Künstler, die ausschließlich Material für iStockphoto produzieren, steil angestiegen. Es ist jedoch unklar, ob die Anzahl diejenige an Fotografen übertrifft, die durch die Veränderungen im Geschäftsmodell Verluste erlitten haben. Die Vermutung liegt nahe, dass zumindest in den industriell hoch entwickelten Ländern Fotografen eher an Geschäftsumfang eingebüßt haben, während Künstler beispielsweise aus osteuropäischen Ländern von der globalen Nutzung der Agenturbilder profitiert haben.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Photoscala – über die Umsatzzahlen von iStockphoto
  2. FAZ – Artikel über Getty Images und iStockphoto
  3. iStockphoto – Ankündigung der neuen Beteiligungsstruktur ab 2011 (engl)
  4. iStockphoto Forum – Forumsbeitrag von COO Kelly Thompson (engl)

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • IStockphoto — est un microstock qui offre des photographies ré utilisables sans redevance. Le coût de chaque photographie oscille entre 1 et 20 crédits selon sa taille, chaque crédit valant entre 0,96 et 1,30 USD[1]. Fondée en 2001, l entreprise est détenue… …   Wikipédia en Français

  • iStockphoto — est un microstock qui offre des photographies ré utilisables sans redevance. Le coût de chaque photographie oscille entre 1 et 20 crédits selon sa taille, chaque crédit valant entre 0,96 et 1,30 USD[1]. Fondée en 2001, l entreprise est détenue… …   Wikipédia en Français

  • IStockphoto — Infobox Company name = iStockPhoto type = Private genre = microstock photography foundation = May 2000 founder = location city = flagicon|Canada Calgary location country = Canada location = locations = area served = key people = Bruce Livingstone …   Wikipedia

  • Список фотобанков — Основная статья: Фотобанк Cписок иностранных и российских сервисов по торговле изображениями (фотобанков). Содержание 1 Сравнение фотобанков …   Википедия

  • Microstock photography — Microstock photography, also known as micropayment photography, is a part of the stock photography industry. What defines a company as a microstock photography company is that they (1) source their images almost exclusively via the Internet, (2)… …   Wikipedia

  • Getty Images — Getty Images, Inc. (NYSE|GYI) is a stock photo agency, based in Seattle, Washington, USA.It is a supplier of stock images for business and consumers with an archive of 70 million still images and illustrations and more than 30,000 hours of stock… …   Wikipedia

  • Crowdsourcing — Wikipedians and British Museum curators collaborate on the article Hoxne Hoard in June 2010. Crowdsourcing is the act of sourcing tasks traditionally performed by specific individuals to a group of people or community (crowd) through an open call …   Wikipedia

  • Crowdsourcing — Este artículo o sección necesita una revisión de ortografía y gramática. Puedes colaborar editándolo (lee aquí sugerencias para mejorar tu ortografía). Cuando se haya corregido, borra este aviso por favor. Crowdsourcing , del inglés crowd (masa)… …   Wikipedia Español

  • Dreamstime — Not to be confused with Dreamtime. Dreamstime is a community based stock photography agency and a major supplier of high quality digital images constituted in 2004 by Serban Enache (CEO). As of November 2010, the company had over 10 million… …   Wikipedia

  • Релиз модели — (англ. Model Release)  договор между моделью, фотографом и свидетелем, дающий право фотографу на публикацию, продажу, распространение и прочие (ретуширование, обработка, художественные правки, демонстрация на выставках, публикация в… …   Википедия

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”