- Indikator (Linguistik)
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Der Ausdruck Indikator wird in der Sprachwissenschaft in unterschiedlichen Zusammenhängen verwendet.
Indikator im Sinne von deiktischer Ausdruck
Indikatoren sind zum einen Ausdrücke wie ich, hier, dieser, heute, deren Bedeutung von jeweiligen Zusammenhang der Äußerung abhängt.
Der Ausdruck Indikator ist dann gleichbedeutend (synonym) mit den Ausdrücken [1]:
- deiktischer Ausdruck
- indexikalischer Ausdruck (Bar-Hillel)
- shifters (Reichenbach)
- egocentric particulars (Russell).
Näheres findet sich unter deiktischer Ausdruck.
In einem ähnlichen, jedoch etwas engeren Sinn verwendete Morris den Ausdruck Identifikator. Damit bezeichnete Morris Zeichen, die Raum-Zeit-Punkte ("Lokata")bezeichnen.[2].
Indikator im Sinne von illokutiven Indikator (Searle)
Der Ausdruck Indikator wird auch in der Sprechakttheorie in der Wendung illokutiver Indikator verwendet.
Er bezeichnet bei Searle alle sprachlichen Mittel. die die illokutionäre Kraft bestimmen. Dazu zählen sprachabhängig Intonation, Modus, Interpunktion, Wort- und Satzgliedstellung, Modalverben usw.[3].
Mitunter wird darunter - enger - nur verstanden ein "Partikelwort oder Kurzphrase mit der Funktion, einen sonst vieldeutigen Satz zu vereindeutigen"[4].
Einzelnachweise
- ↑ Bußmann, Lexikon der Sprachwissenschaft, 3. Aufl. (2002), ISBN 3-520-45203-0/Deiktischer Ausdruck
- ↑ Glück, Metzler Lexikon Sprache, 3. Aufl. (2005), ISBN 3-476-02056-8/Identifikator
- ↑ Ausführlich Bußmann, Lexikon der Sprachwissenschaft, 3. Aufl. (2002), ISBN 3-520-45203-0/Illokution
- ↑ Ulrich, Linguistische Grundbegriffe, 5. Aufl. (2002)/illokutiver Indikator
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