- Johannes Wahlström
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Johannes Wahlström (eigentlich: Johann Wahlström; * 14. September 1981) ist ein schwedischer Medienwissenschaftler und Journalist sowie Redakteur der schwedischen Kulturzeitschrift Tromb.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Johannes Wahlström wurde 1981 als Sohn des russisch-israelischen Schriftstellers und Übersetzers Israel Shamir in Israel geboren. Er wuchs in Jaffa, Moskau und in Stockholm auf. Er studierte Medienwissenschaften an der Universität Stockholm und schloss mit einem Magisterexamen ab. Nach dem Examen zog Wahlström zurück nach Israel und Palästina. Dort gründete er die Nachrichtenagentur IMEMC (International Middle East Media Center).[1]
Johannes Wahlström berichtete als Korrespondent für schwedische Zeitungen aus der Ukraine, Russland und Palästina. Seit 2005 wohnt er wieder in Schweden und arbeitete als Journalist für verschiedene schwedische Medien, darunter Sveriges Television, Aftonbladet und das Magazin Ordfront.[2] Er ist in Fragen der Rede- und Pressefreiheit für das Alternative Information Centre in Palästina und das Schwedische Institut in Russland aktiv. Zurzeit ist er Chefredakteur der Zeitschrift Tromb.
Im November 2010 publizierten Wahlström und der Journalist Dan Josefsson eine Recherche über den einflussreichen schwedischen Medienkonzern Bonnier.
Wikileaks
Wahlström kam 2008 durch Freunde mit dem WikiLeaks-Gründer Julian Assange in Kontakt und war an der Veröffentlichung amerikanischer Botschaftsdepeschen, die als Cablegate bekannt wurde, beteiligt. Für ihn rechtfertigte der politische Gehalt der geleakten Informationen ihre Verbreitung. Es wäre, so Wahlström, „journalistisches Fehlverhalten“ gewesen, sie nicht zu publizieren.[3] In Medien und auf Webseiten exponierte er sich als Mitglied von Wikileaks. Er war der einzige schwedische Journalist, der Zugang zu dem gesamten Material hatte und produzierte Artikel und Fernsehbeiträge für schwedische Zeitungs- und Fernsehmedien.[4][2] Dabei kritisierte er die schwedischen Medien für ihre vorgeblich machtpolitische Sicht auf die Welt. [5]
Zeitungsvertrieb
Johannes Wahlström ist Sprecher für das Zeitungsvertriebsnetzwerk Samarbeitet (Zusammenarbeit), das als Protest gegen die empfundene Monopolstellung des Vertriebs Tidsam gegründet wurde, der die meisten Wochen- und Monatszeitschriften in Schweden vertreibt und dabei hohe Gebühren einnimmt.[6]
Israelische Friedensarbeit
Wahlström wurde im Mai 2002 vom israelischen Militär festgenommen, als er im Rahmen einer Aktion des International Solidarity Movement eine Absperrung um die zu dieser Zeit abgeriegelte Geburtskirche in Bethlehem durchbrach.
Er ist Mitgründer des international-palästinensischen Nachrichtenbüros IMEMC.[7] Wahlström wurde als israelischer Staatsbürger daran gehindert, weiter bei IMEMC zu arbeiten, ihm wurde der Zugang zum Büro verwehrt.[1] Sein Presseausweis wurde nach seiner Israel-kritischen Berichterstattung nicht mehr verlängert.[8]
Einzelnachweise
- ↑ a b Johan Berggren, Israels regim styr svenska medier http://www.ordfront.se/Ordfrontmagasin/Tidigare%20artiklar/1205sraelmedia.aspx (auf Schwedisch)
- ↑ a b Der Freitag am 23. Dezember 2010: "Ein erfundenes Konzept". Abgerufen am 30. August 2011.
- ↑ Aftonbladet 20101201, s. 8 "Svenske journalisten: Uppgifterna är oerhört allvarliga"
- ↑ SvD torsdag 2 december 2010 s. 8
- ↑ Maria-Pia Boëthius, "Femte folkmakten granskar de styrande", ETC #48, 2010
- ↑ Dagens Nyheter 26. Januar 2010 S. 42
- ↑ Notiz vom 1. Mai 2004 bei Yahoo Groups zum Start der Website von IMEMC. Abgerufen am 30. August 2011 (englisch).
- ↑ http://peacepalestine.blogspot.com/2005/11/reporters-without-borders-there-is-no.html
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