Centrosom

Centrosom
Lichtoptischer Schnitt durch zwei Mauszellkerne in der Prophase. Durch die hohe Auflösung des verwendeten 3D-SIM-Mikroskops sind die kondensierten Chromosomen (rot) ungewöhnlich genau dargestellt. Die Kernhülle (blau) und Mikrotubuli (grün) sind durch Immunfärbung eingefärbt. Oben rechts ist ein Centrosom zu erkennen. Der Maßstabsbalken entspricht 5 µm.

Das Zentrosom (auch Centrosom oder Zentralkörperchen) ist ein Zellorganell, das eine wichtige Rolle bei der Organisation des Mikrotubuli-Zytoskeletts spielt. Daher wird es auch als MTOC (eng. 'microtubule organizing center') bezeichnet. Es wurde 1888 von Theodor Boveri entdeckt und wurde als 'spezielles Organ zur Zellteilung' beschrieben.

Das Zentrosom besteht aus einem Paar rechtwinklig zueinander angeordneter, zylinderförmiger Zentriolen, die in einer Proteinmatrix, der pericentriolaren Matrix, eingebettet sind. Die Duplikation des Zentrosoms (Zentrosomen-Zyklus) erfolgt in Abstimmung mit der Duplikation der Chromosomen (Chromosomen-Zyklus) während der DNA-Synthese-Phase. Der molekulare Mechanismus der Zentrosomenduplikation ist noch nicht bekannt, jedenfalls muss an jedem Muttercentriol ein Tochtercentriol auswachsen, was schließlich zu zwei vollständigen Zentrosomen führt.

Vor Beginn der Mitose trennen sich die beiden Zentrosomen und wandern zu entgegengesetzten Polen der Zelle. Jedes Zentrosom ist der Ausgangsort einer großen Zahl von Mikrotubuli, welche an der Ausbildung des mitotischen Spindelapparats beteiligt sind. Nach erfolgter Kern- und Zellteilung erhält dann jede Tochterzelle je eines der beiden Zentrosomen.

In tierischen Zellen enthält das Zentrosom ein Zentriolenpaar. Jedes Zentriol besteht wiederum aus kurzen Mikrotubuli, die zylinderförmig angeordnet sind.

Pflanzliche Zellen enthalten im allgemeinen keine Zentrosomen. Bei höheren Pflanzen (Angiospermen) fehlen sie grundsätzlich.

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