Ceramid

Ceramid
Allgemeine Struktur der Ceramide. Der Rest R steht für die Kohlenwasserstoffkette einer Fettsäure.

Als Ceramide bezeichnet man eine zu den Lipiden zählende Untergruppe der Sphingolipide. Sie bestehen aus einem Sphingosinmolekül, das durch eine Amidbindung an eine Fettsäure gebunden ist.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeines

Ceramide kommen zusammen mit anderen Hautbestandteilen in der Hornschicht (Stratum corneum) vor. Sie bilden dort in Form sogenannter Doppellipidschichten eine natürliche Barriere, die die Haut vor dem Austrocknen schützt und das Eindringen von Fremdstoffen verhindert. Bei einer Störung des Gleichgewichts dieser Stoffe, kommt es zu trockener Haut oder zu krankhaften Hauterscheinungen wie Dermatosen, atopischer Dermatitis (Neurodermitis) und Schuppenflechte (Psoriasis).

Klassen

Die natürlichen Ceramide werden in Klassen unterteilt, die mit römischen Ziffern gekennzeichnet sind. Besondere Bedeutung hat neben Ceramid III auch das Ceramid I, das ein wichtiger Bestandteil der Bilayer des Stratum corneums ist.[1]

Linolsäure

Ceramid I ist eine Verbindung, die sich strukturell als ein Ester der Linolsäure darstellt. Bei unzureichender Aufnahme dieser essentiellen Fettsäure kann nicht genügend Ceramid I gebildet werden, wodurch es zu trockener, schuppiger Haut und zu Barrierestörungen kommt.

Verwendung

Ceramide werden in Form kosmetischer Präparate bei trockener Haut und zur Haarpflege eingesetzt. In der Medizin dienen sie der Prävention (Vorbeugung) von Hautstörungen und zur Behandlung von Hautkrankheiten wie atopischer Dermatitis (Neurodermitis) und Schuppenflechte (Psoriasis).

Quellen

  1. Ceramid III Info, ScienceDirect (www.sciencedirect.com)

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Ceramid — Ce|r|a|mid [Kurzw. aus lat. cerebrum = Gehirn u. ↑ Amid], das; s, e: in Hirnsubstanz u. Nervengewebe vorkommende Verb., in denen langkettige Fettsäuren wie Lignocerin oder Nervonsäure amidartig an ↑ Sphingenin gebunden sind. Die C. bilden das… …   Universal-Lexikon

  • Ceramide — Allgemeine Struktur der Ceramide. Der Rest R steht für die Kohlenwasserstoffkette einer Fettsäure. Als Ceramide bezeichnet man eine zu den Lipiden zählende Untergruppe der Sphingolipide. Sie bestehen aus einem Sphingosinmolekül, das durch eine… …   Deutsch Wikipedia

  • FIASMA — Unter der Bezeichnung „Funktionelle Inhibitoren der sauren Sphingomyelinase“ (kurz FIASMA) fasst man eine Vielzahl von pharmakologischen Wirkstoffen zusammen, die das Enzym saure Sphingomyelinase (ASM, EC 3.1.4.12) hemmen. Dieses Enzym… …   Deutsch Wikipedia

  • Sphingosin-1-phosphat — sinnvolle Gliederung, verständlicherer Fließtext Minutemen ± 13:57, 23. Feb. 2007 (CET) Sphingosin 1 phosphat Sphingosin 1 phosphat, auch S1P, ist ein Lysophospholipid. Es ist der Phosphorsäureester des Sphingosins und wichtiges Gewebshormon aus… …   Deutsch Wikipedia

  • Globotriaosylceramide — Die Strukturformel der Globotriaosylceramide Globotriaosylceramid, auch Ceramid trihexosid, CD77 (als Rezeptor), Gb3 oder GL 3 genannt, ist die Bezeichnung für eine Gruppe von Gangliosiden, die Bestandteile der Zellmembran sind. Beschreibung Die… …   Deutsch Wikipedia

  • Glycolipid — Struktur der Glycolipide sowie der Untergruppen Glycero und Sphingo Glycolipide (als Zucker α D Glucopyranose) Glycolipide (griech. glykys = süß, lipos = Fett), auch Glycolipoide oder Glykolipide sind phosphorfreie Strukturlipide oder… …   Deutsch Wikipedia

  • Glycosphingolipid — Allgemeine Struktur von Glycosphingolipide, R steht für einen Kohlenhydrat Rest Als Glykosphingolipide (GSL) bezeichnet man eine Gruppe von Lipiden (genauer gesagt von Sphingolipiden), die am Aufbau von Zellmembranen beteiligt sind. Sie enthalten …   Deutsch Wikipedia

  • Glycosphingolipide — Allgemeine Struktur von Glycosphingolipide, R steht für einen Kohlenhydrat Rest Als Glykosphingolipide (GSL) bezeichnet man eine Gruppe von Lipiden (genauer gesagt von Sphingolipiden), die am Aufbau von Zellmembranen beteiligt sind. Sie enthalten …   Deutsch Wikipedia

  • Glykolipid — Struktur der Glycolipide sowie der Untergruppen Glycero und Sphingo Glycolipide (als Zucker α D Glucopyranose) Glycolipide (griech. glykys = süß, lipos = Fett), auch Glycolipoide oder Glykolipide sind phosphorfreie Strukturlipide oder… …   Deutsch Wikipedia

  • Glykolipide — Struktur der Glycolipide sowie der Untergruppen Glycero und Sphingo Glycolipide (als Zucker α D Glucopyranose) Glycolipide (griech. glykys = süß, lipos = Fett), auch Glycolipoide oder Glykolipide sind phosphorfreie Strukturlipide oder… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”