Kathedrale von Sées

Kathedrale von Sées
Kathedrale Notre-Dame von Sées
Blick auf den Chorraum

Die Kathedrale von Sées ist die eine gotische Kirche in der französischen Gemeinde Sées, an der Südgrenze der Normandie zur Île-de-France und Bischofssitz des Bistum Sées. Sie wurde zum großen Teil im 13. Jahrhundert errichtet und aufgrund von Baufehlern inzwischen überwiegend erneuert.

Inhaltsverzeichnis

Historie

Der romanische Vorgängerbau wurde 1174 vom englischen König Heinrich II. in Brand gesteckt. Der Wiederaufbau in den nächsten Jahren als gotische Kathedrale sollte schnell erfolgen und keine hohen Kosten verursachen. Dabei wurden die Fundamente nicht bis auf den festen Boden hinuntergeführt. Die Folgen dieser Entscheidung führten zur Instabilität und bedrohten die Kathedrale während der nächsten Jahrhunderte. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts wurde das Kirchenschiff gebaut, im ausgehenden 13. Jahrhundert Chor und Vierung vollendet. Der Fassadenbau begann im 14. Jahrhundert, ist aber mittlerweile sehr verändert.

1516 befürchtete man, die Türme könnten einstürzen, und so wurden schwere Strebemauern gegen die Fassade gesetzt, die Untergeschosse der Türme verschwanden im Laufe der Zeit hinter einem massiven Stützgewand.

Trotzdem stürzen bald darauf die Gewölbe des Kirchenschiffs ein. Erst 1740 wurde begonnen, den ebenfalls gefährdeten Chor zu sichern.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden zahlreiche Säulen am Außenbau in Gusseisen ersetzt und steinfarben gestrichen. Die Farbe blätterte ab und der dunkle Ton des Eisens steht heute in kräftigem Kontrast zum Stein. Seit 1849 wurde der ganze Bau langsam auf neue, tiefere Fundamente gesetzt. 1850-52 wurde das südliche Querschiff erneuert, das nördliche unterfangen und bis 1880 mit neuen Fundamenten versehen. Dann wurde der Chor komplett demontiert und auf neuen Fundamenten neu errichtet.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts folgten die Fundamente der Seitenschiff-Mauern. Die Kathedrale wurde auf diese Weise gerettet, aber immer noch sind die Stützmauern an den Türmen, an der Fassade und am Chor Zeugen einer bedrohten Vergangenheit.

Stilelemente der Kirche

Das Schiff zeigt die scharfen, harten Linien und die reiche Ornamentik der normannischen Gotik.

Der Chor und seine noch erhaltenen Fenster stehen dagegen unter dem Einfluss des reichen Glanzes der späten Hochgotik.

Die Dienste der Vierungspfeiler sind auf Köpfen abgefangen.

Blick auf die Orgel

Die Orgel wurde 1743 von dem Orgelbauer Claude Parisot mit 29 Registern auf vier Manualen und Pedal erbaut. Das Orgelgehäuse wurde von Jacques Chapelain erbaut, nach dem Vorbild eines Orgelgehäuses in der Abtei Mondaye. 1882 wurde das Instrument nach zwischenzeitlichen Veränderungen von Aristide Cavaillé-Coll vollständig reorganisiert. Es hat heute 32 Register auf drei Manualen und Pedal.[1]

I Positif C–g3
Bourdon 8'
Salicional 8'
Prestant 4'
Doublette 2'
Tierce 13/5'
Larigot 11/3'
Plein Jeu V
Cromorne 8'
II Grand Orgue C–g3
Bourdon 16'
Bourdon 8'
Montre 8'
Flûte à fuseau 8'
Flûte à cheminée 4'
Prestant 4'
Nazard 22/3'
Doublette 2'
Tierce 13/5'
Fourniture V
Cymbale IV
Bombarde 16'
Trompette 8'
Clairon 4'
III Récit expressif C–g3
Flûte harmonique 8'
Viole de gambe 8'
Voix céleste 8'
Flûte octaviante 4'
Dessus Cornet V
Trompette 8'
Basson-Hautbois 8'
Voix humaine 8'
Tremolo
Pédale C–f1
Contrebasse 16'
Soubasse 16'
Bourdon 8'
Basse ouverte 8'
Flûte 4'
Bombarde 16'
Trompette 8'
Clairon 4'

Literatur

  • Werner Schäfke: Die Normandie. Köln [1981] 7. Auflage 1990. (DuMont Kunst-Reiseführer), S. 295, Abb. 85, 87

Einzelnachweise

  1. Informationen zur Orgel

Weblinks

 Commons: Cathédrale Notre-Dame de Sées – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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