- Cessna 207
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Bei den Cessna-Modellen 205, 206 und 207, auch bekannt als „Super Skywagon“, „Stationair“ und „Super Skylane“ handelt es sich um eine Familie von sechssitzigen einmotorigen Leichtflugzeugen mit festem Fahrwerk, die für die kommerzielle Nutzung konstruiert wurde, sich aber auch zu einer beliebten Typenreihe für Privatpiloten entwickelte. Sie wurde als Abwandlung der erfolgreichen Cessna 210 entwickelt, die im Gegensatz zur 206er-Familie über ein Einziehfahrwerk verfügt.
Die Kombination aus zuverlässigem, starken Triebwerk (260–310 PS), robuster Konstruktion und großer Kabine mit einfachem Zugang durch große Türen etablierte die Cessna 206 schnell als erfolgreiches Buschflugzeug. In dieser Funktion wird sie auch häufig mit Schwimmern oder Skiern für den Betrieb auf dem Wasser bzw. Schnee und Eis ausgestattet. Weitere kommerzielle Anwendungsbereiche sind die Luftbildfotografie und das Absetzen von Fallschirmspringern.
Aktuell bietet Cessna drei unterschiedliche Ausstattungsvarianten für die Kabine an, die von elegant bis robust reichen.
Die Produktion begann 1962 und lief zunächst bis 1986. 1998 wurde die Produktion mit leichten Modifikationen erneut aufgenommen. Insgesamt wurden mehr als 8500 Cessna 205, 206 und 207 gebaut.
Inhaltsverzeichnis
Entwicklung
Datei:7PANEL 03 01 08.jpgCessna 205
Die Cessna 205 wurde Ende 1962 als erstes Modell der 206er-Familie vorgestellt. Es handelte sich im wesentlichen um eine Cessna 210 mit festem Fahrwerk und einigen Änderungen bei Piloten- und Passagiertüren. Obwohl das Fahrwerk nun nicht mehr einziehbar war, wurde die Motorverkleidung der Cessna 210 mit ihrer typischen Ausbuchtung zur Aufnahme des Bugrads beibehalten. Dieses Detail sollte erst mit dem Erscheinen der 206 verschwinden. Die offizielle Modellbezeichnung war „Model 210-5“.
Die 205 wurde von einem Continental IO-470-S-Sechszylinder mit 260 PS angetrieben.[1]
Die 205 wurde in 576 Exemplaren nur in den Jahren 1963 und 1964 gefertigt. Danach erfolgte die Ablösung durch die 206.
Cessna 206
Die 206 wurde im Modelljahr 1964 vorgestellt und bis 1986 gebaut. 1998 wurde die Fertigung wieder aufgenommen und läuft auch in heutiger Zeit weiter (Stand 2008).[1] Die wichtigste Änderung dürfte der Wechsel zu Lycoming-Triebwerken gewesen sein, die mit erheblich größeren Kontrollintervallen innerhalb der maximal 2000 Stunden Betriebszeit aufwarten und so die Betriebskosten der 206 deutlich zu senken halfen. Die 206 wurde in vielen Varianten gefertigt, deren bekannteste die U206 und die P206 waren. Sie wurden nach den amerikanischen CAR3-Standards zertifiziert, 206H nach 'FAR Part 23'.
Zwischen 1964 und 2004 wurde 6581 206er gefertigt.[1]
Cessna U206
Die 1964 eingeführte U206 wurde von einem 285 PS starkem Continental IO-520-A angetrieben. Das 'U' steht für 'utility' (Nutzflugzeug). Die U206 erhielt eine Pilotentür auf der linken sowie eine große, zweigeteilte Tür auf der rechten Seite, die den Zugang zu den hinteren Sitzen bzw. das einfache Laden sperriger Güter ermöglichte.[1]
Für den Einsatz in größeren Flughöhen wurde die TU206 eingeführt, die mit einem turbogeladenem Continental TSIO-520-C-Triebwerk mit ebenfalls 285 PS ausgestattet wurde. Nach 1967 wurde die TU206 von einem TSIO-520-F mit 300 PS Startleistung ausgestattet. Diese durch höhere Drehzahl erreichte Mehrleistung durfte maximal fünf Minuten beibehalten werden, die maximale Dauerleistung lag ebenfalls bei 285 PS.[1] In Verbindung mit dem großen Propellerdurchmesser konnte die Drehzahlsteigerung kaum in Mehrleistung umgesetzt werden, da die Propellerspitzen bereits im Überschallbereich drehten. Die Folge war eine kaum wahrnehmbare Leistungssteigerung in Verbindung mit einer unangenehmen Geräuschentwicklung.
Zwischen 1964 und 1969 wurde die U206 auch als „Super Skywagon“ bezeichnet. Ab 1970 änderte sich die Bezeichnung in „Stationair“, in Anlehnung an „Station Wagon of the Air“ (etwa 'Kombi der Lüfte'), was die Fähigkeiten des Modells recht gut umschreibt.
Die U206 wurde in verschiedenen Varianten von U206 bis U206G gefertigt.[1]
1977 erhielt die U206 einen Continental IO-520-F mit 300 PS Dauerleistung (die bereits bei niedrigeren Drehzahlen als bei der TSIO-520-F-Version des Triebwerkes erreicht wurde) und der die Leistung nun auch tatsächlich verfügbar machte. Die Turbovariante TU206 erhielt nun ein TSIO-520-M-Triebwerk mit 310 PS.[1]
Cessna P206
1965 wurde die P206 aufgelegt, wobei das 'P' hier für 'People' (Personen) stand. Die Kabinentüren hatten hier die gleiche Anordnung wie bei der Cessna 210.[1]
Die P206 wurde zwischen 1965 und 1970 produziert und wurde von einem Continental IO-520-A mit 285 PS angetrieben. Auch von der P206 gab es eine Turboversion (TP206), die von einem Continental TSIO-520-A mit ebenfalls 285 PS angetrieben wurde.[1]
647 P206s wurden als 'Super Skylane' produziert. Das könnte den Eindruck entstehen lassen, dass es sich hier um eine Variante der Cessna 182 Skylane handelt, was nicht der Fall ist. Die P206 wurde in den Varianten P206 bis P206E gebaut.[1]
Cessna 206H
Nachdem die Produktion 1998 nach einer zwölfjährigen Pause wieder aufgenommen wurde, erschien die überarbeitete 206H.[1] Sie weist große Übereinstimmungen mit der U206 auf und wird als „Stationair“ vermarktet.
Die 206H wird nun von einem Lycoming IO-540-AC1A mit 300 PS angetrieben, die Turboversion von einem Lycoming TSIO-540-AJ1A mit 310 PS.[1]
Obwohl die Cessna 206H in den USA als Sechssitzer zugelassen ist, darf sie in Kanada aus Sicherheitsgründen nur maximal fünf Personen aufnehmen. Grund dafür ist, dass die hintere Kabinentür bei ausgefahrenen Landeklappen nicht bzw. nur in einem sehr umständlichen Verfahren zu öffnen ist.
Sowohl die 206H und die T206H werden auch 2008 noch produziert. Bis Ende 2004 wurden 221 Stück der 206H und 505 Exemplare der T206H gefertigt.[1]
Für eine Neuauflage der P206 sah Cessna keinen Markt mehr.
Cessna 207
Bei der 207 handelt es sich um eine Variante der 206 mit sieben bzw. acht Sitzen. Dafür wurde der Rumpf im vorderen Bereich um etwa 45 cm verlängert. Hier wurde ein zusätzliches Gepäckfach untergebracht. Im hinteren Bereich wurde der Rumpf um etwa 112 cm verlängert, um Raum für die zusätzlichen Passagiere zu schaffen. Die Handhabung der Maschine wurde dadurch erschwert, der Wenderadius hatte sich durch notwendige Änderungen am Fahrwerk vergrößert und die Landungen wurden schwieriger, da durch einen geringeren möglichen Anstellwinkel Berührungen des Flugzeughecks mit der Landebahn vermieden werden sollten.
Die 207 wurde im 1969 eingeführt und mit einem Continental IO-520-F mit 300 PS ausgestattet. Die Turboversion erhielt den TSIO-520-G mit ebenfalls 300 PS.[1]
Zunächst wurde die 207 unter dem Namen 'Skywagon' vermarktet. 1977 wurde der Name in 'Stationair 7' geändert. 1977 wurde die Turboversion mit einem Continental TSIO-520-M mit 310 PS ausgestattet, dem gleichen Motor, den auch die TU206 im selben Jahres erhielt.[1]
1980 erschien die Variante mit acht Sitzen, die als 'Stationair 8' vermarktet wurde. Die Produktion der 207 wurde 1984 eingestellt. Insgesamt wurden 626 Cessna 207 hergestellt.[1]
Die 207 wurde häufig von Lufttaxi-Unternehmen auf Kurzstrecken eingesetzt, auf denen die gesamte Sitzkapazität genutzt werden konnte. Nur sehr wenige 207er gelangten in Privatbesitz.
Betreiber
Militärische Betreiber
- Argentinien
- Bolivien
- Chile
- Costa Rica
- Dschibuti
- Guyana
- Indien
- Israel
- Mexiko
- Malaysia
- Paraguay
- Peru
- Philippinen
- Uruguay
- Venezuela
Siehe auch
Weblinks
- Cessna Pilots Association - Club von 205, 206 und 207 Piloten
- Globalsecurity.org Cessna 206 Website zur militärischen Version
- Foto einer Cessna 207
- Technische Daten der Cessna 206H (engl.)
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o p Aircraft Bluebook Spring 2006 Edition Penton Media, Overland Park, KS USA
Flugzeuge von CessnaEinmotorige Flugzeuge: Model A | 120 | 140 | 150 | 152 | 162 | 165 | 170 | 172 | 175 | 177 | 180 | 182 | 185 | 188 | 190 | 195 | 205 | 206 | 207 | 208 | 210 | 305 | 350 | 400 | NGP
Zweimotorige Flugzeuge: T-50 | 303 | 310 | 320 | 336 | 337 | 340 | 401 | 402 | 404 | 406 | 407 | 411 | 414 | 421 | 425 | 441
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