- Killschalter
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Ein Killschalter ist eine Sicherheitseinrichtung, die bei Motorfahrzeugen (vor allem bei Motorrädern) dazu dient, den Motorlauf zu unterbrechen. Der Name "Killschalter" stammt von der englischen Bezeichnung Kill Switch, was in etwa mit "Tot-Schalter" oder "Abwürgen-Schalter" übersetzt werden kann. Im Weiteren wird vor allem der Einsatz von Killschaltern an Motorrädern beschrieben.
Inhaltsverzeichnis
Killschalter bei Motorrädern
Bei straßenzugelassenen Motorrädern ist ein funktionsfähiger Killschalter gesetzlich vorgeschrieben. Das ergibt sich aus StVZO §19 (2) 2., wonach die Betriebserlaubnis eines Fahrzeugs erlischt, wenn durch Änderungen eine Verschlechterung der Sicherheit zu erwarten ist. Alle straßenzugelassenen Motorräder in Deutschland verfügen im Auslieferungszustand über einen Killschalter, er ist Bestandteil der jeweiligen Betriebserlaubnis.
Funktionsweise
Beim Betätigen des Killschalters wird die Stromversorgung der Zündung unterbrochen, der Motor bleibt daraufhin stehen. Andere Stromverbraucher (zum Beispiel die Beleuchtung) bleiben weiterhin eingeschaltet. Vor allem die Tatsache, dass auch der Anlasser teilweise weiterhin funktionsfähig bleibt, sorgt in der Praxis häufig für Irritationen (siehe: Trivia).
Bauweise
Killschalter an Motorrädern sind üblicherweise an der rechten Handgriffarmatur am Lenker angebracht. Häufig wird ein roter, gut sichtbarer Kippschalter verwendet, der im Notfall auch während der Fahrt mit dem rechten Daumen betätigt werden kann. Aber auch andere Bauweisen sind bekannt. Ducati verwendet bei der Streetfighter einen Schiebeschalter, der im aktivierten Zustand ("off", Zündung unterbrochen) den Starterknopf abdeckt. So ist es nicht möglich, bei aktiviertem Killschalter den Anlasser zu betätigen.
Bestimmungsgemäßer Einsatz des Killschalters
Der Killschalter wird dazu verwendet, im Notfall einen unkontrolliert laufenden Motor zum Stillstand zu bringen. Dies kann zum Beispiel dann erforderlich werden, wenn der Gasdrehgriff, der Gaszug oder der Vergaserschieber blockieren und der Motor deshalb unkontrolliert hochdreht. Im Falle eines Unfalls können Helfer und Retter einen eventuell noch laufenden Motor schnell stoppen, indem sie den gut sichtbaren Killschalter betätigen. In der Werkstatt wird der Killschalter eines Motorrades oft aus Sicherheitsgründen aktiviert, um das unbeabsichtigte Anspringen eines Motors zu verhindern.
Sonstiger Einsatz des Killschalters
Viele Motorradfahrer haben es sich zur Angewohnheit gemacht, bei kurzen Pausen - zum Beispiel an einem geschlossenen Bahnübergang - den Motor mit dem Killschalter abzuschalten und ihn anschließend durch Druck auf den Starterknopf wieder einzuschalten. So bleiben Verbraucher wie die Beleuchtung angeschaltet, und es ist bequemer als der Griff zum Zündschlüssel.
Trivia
Da der Killschalter üblicherweise selten bis nie benutzt wird, ist ein unbemerkt aktivierter Killschalter häufig der Grund dafür, dass ein Motorrad nicht anspringt. In Motorradfahrerkreisen gibt es zahllose Erzählungen über Motorradfahrer, die alle möglichen Reparaturversuche an ihrer vermeintlich defekten Maschine unternahmen, bis sie schließlich bemerkten, dass der Killschalter auf "off" stand.
Killschalter bei Quads, Jetbikes und Rennbooten
Auch diese Fahrzeuge haben häufig eine Not-Aus-Einrichtung, die aber anders aufgebaut ist: Im Schaltergehäuse steckt ein Stecker, der an einer Reißleine befestigt ist. Diese Leine ist mit dem Fahrer verbunden (zum Beispiel über eine Handschlaufe, die er am Handgelenk trägt). Für den Fall, dass der Fahrer von seinem Fahrzeug geschleudert wird, zieht die Reißleine den Stecker heraus und stoppt somit das Fahrzeug. Bei Quads wird der Motor abgeschaltet, bei Jetbikes geht der Motor in den Leerlauf und das Jetbike beginnt, einen engen Kreis zu fahren und erleichtert dem Piloten das Wiederaufsteigen.
Kategorie:- Motorradtechnik
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