- Zündschloss
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Das Zündschloss dient dazu, motorisierte Transportmittel vor unautorisierter Benutzung zu sichern.
Inhaltsverzeichnis
Zweck
Verbrennungsmotoren, speziell Ottomotoren, bedürfen einer elektrischen Zündung. Ist diese unterbrochen, kommt es zum Stillstand des Motors bzw. er lässt sich nicht starten (Ausnahme: Motorweiterlaufschaltung).
Dieselmotoren benötigen als Selbstzünder keine elektrische Zündung, dennoch werden hier auch die Bezeichnungen Zündung, Zündschlüssel und Zündschloss verwendet. Wird hier das Schloss betätigt, so öffnet ein Magnetventil die Kraftstoffzufuhr (incl. Kraftstoffpumpe), somit kann der Motor gestartet werden. Wird die „Zündung“ abgeschaltet, sperrt das Magnetventil die Kraftstoffzufuhr und bringt den Motor zum Stillstand.
Schlüsselstellungen
Das Zündschloss vereinigt oft mehrere Funktionen (Stellungen auf dem Bild):
- Lenkradschloss, Lenkradarretierung im abgezogenen Status (LOCK)
- Erste Stufe der Stromversorgung im Fahrzeug, die ausschließlich aus der Starterbatterie erfolgt (z. B. Radio) (ACC), (engl.: accumulator)
- Spannungsversorgung von Zündung und Motor-Verbraucher (Normalbetriebsstellung) (ON), bei Fahrzeugen mit Dieselmotor analog Vorglüh-Stellung und Freigabe der Kraftstoffzufuhr zum Hochdruckteil der Einspritzpumpe
- Einschalten des elektrischen Anlassers (federkraftbewehrter Kontakt bei weiterer Schlüsseldrehung) (START)
In vielen Zündschlüsseln ist zusätzlich ein Transpondersystem verbaut, das die Wegfahrsperre entsperrt.
Entwicklungen
Vermehrt entfällt bei PKWs die federkraftbewehrte Schlüsselstellung START und wird durch eine separate Anlassertaste ersetzt. Das vollständige Zündschloss wird zunehmend durch Chipkarten-Systemen, Keyless Go- und Fingerabdruck-Erkennungssystemen ersetzt. Als Hauptgrund werden Sicherheitsaspekte benannt, da der Zündschlüssel bei einem Unfall ein nicht unerhebliches Verletzungsrisiko für das Knie des Fahrers darstellt, weshalb Saab bereits vor längerer Zeit das Zündschloss auf die Mittelkonsole verlegte.
Zündschalter
Am dem eingesteckten Zündschlüssel entgegengesetzten Ende des Lenkradschlosses befindet sich der eigentliche, mehrstufige Zündschalter. Dieser elektrische Kombinationskontakt schaltet die zuvor beschriebenen elektrischen Funktionen. Häufig ist er erst durch Demontage des mechanischen Teiles des Zündschlosses zugänglich.
Einbauposition
Personenkraftwagen
Bei Personenkraftwagen und auch bei verschiedenen Nutzfahrzeugen befindet sich das Zündschloss in der Regel seitlich an der Lenksäule oder auf der Mittelkonsole, bei Motorrädern am Lenker.
Motorräder
Bei Motorrädern wird mit dem Zündschloss die Zündung eingeschaltet, bei Kickstartern wird der Motor durch menschliche mechanische Kraft gestartet, bei elektrischen Anlassern wird mit einer separaten Taste (am rechten Handgriff) gestartet. Zusätzlich sind Motorräder - anders als Pkw - mit einem Killschalter (ein Art Not-Aus) ausgestattet (ebenfalls am rechten Handgriff), mit dem sich die Zündung des Motors jederzeit unterbrechen lässt, ohne dafür an den Zündschlüssel greifen zu müssen. Bei neueren Motorrädern hat sich inzwischen - ähnlich wie beim Pkw - die Kombination der Lenkersperre mit dem Zündschloss durchgesetzt.
Die früher weit verbreitete Bauweise mit einem separaten Lenkersperrschloss ist inzwischen nur noch selten anzutreffen.
Sicherheit
Lenkersperre, Zündschloss und bei Motorrädern der sogenannte Killschalter sind zulassungsrelevante Bauteile.
Literatur
- Rudolf Hüppen, Dipl. Ing. Dieter Korp: Autoelektrik alle Typen. Motorbuchverlag, Stuttgart, ISBN 3-87943-059-4
Kategorien:- Bedienelement
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