- Kindermorde von Pirmasens
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Als Kindermorde von Pirmasens ging eine bis heute nicht lückenlos aufgeklärte Mordserie an Kindern in den 1960er Jahren in die deutsche Kriminalgeschichte ein.
Die Serie begann am 25. November 1960, als der neunjährige Walter Brochat spurlos verschwand. Am 17. Januar 1964 verschwand Klaus-Dieter Stark (8 Jahre) und am 8. September 1967 die zehnjährige Eveline Lübbert. Alle diese Vorkommnisse ereigneten sich an Freitagen und immer in der Nähe des belebten Pirmasenser Messeplatzes. 1973 brachte eine erneute Sichtung der Fakten in Verbindung mit einer systematischen Fallanalyse neue Erkenntnisse. Die Liste möglicher Täter konnte so stark eingegrenzt werden.
Der damals 42-jährige Gelegenheitsarbeiter Günter J. geriet in dringenden Tatverdacht. Er war nachweislich mit allen Opfern gut bekannt. Dies hatte er vorher lange abgestritten.
Der Mann war auch dadurch aufgefallen, dass er immer wieder die Nähe von Kindern gesucht hatte, sich oft in der Nähe der Orte aufhielt, an denen die Kinder vermutlich verschwunden waren und ein „unstetes Leben“ führte. Zeitweilig hatte er Philosophie und Psychologie studiert. 1954 war er aufgrund einer schizophrenen Erkrankung in Behandlung gewesen. Er verstrickte sich immer weiter in Widersprüche, so dass seine Schuld von den Ermittlern als gesichert angesehen wurde. Statt eines Haftbefehles wurde eine Einweisung in eine Heilanstalt gerichtlich angeordnet. Der Mann bestritt die Taten konsequent und wurde 1976 wegen Mangels an Beweisen wieder auf freien Fuß gesetzt. Die Leichen der Kinder wurden nie gefunden.
Literatur
- Schablone X. In: Der Spiegel 46, 1974, S. 66–70.
- Kleiner Mythos. In: Der Spiegel 16, 1976, S. 62–66.
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