Kirchen von Visby

Kirchen von Visby
Der Dom
Turmseite des Domes

Die älteren Kirchen von Visby sind im Gegensatz zu den gotländischen Landkirchen bis auf eine nur als Ruinen erhalten oder ganz verschwunden. Visby hatte im Mittelalter mehr Kirchen als irgendeine andere Stadt in Schweden. Innerhalb der Stadtmauern gab es mindestens zwölf und außerhalb lagen zwei Kirchen.

Inhaltsverzeichnis

Die Gutasaga

Die Gutasaga berichtet, dass Botair, ein Mann aus Akebäck, die erste Kirche rund zehn Kilometer südöstlich von Visby bei einem Ort namens Kulstäde baute. Als diese nach kurzer Zeit niedergebrannt wurde, baute er eine neue in „Vi“, dem heutigen Visby, die niemand zu zerstören wagte. Sie erhielt den Namen Allerheiligenkirche und lag der Sage nach vor der Steilküste (schwedisch klint) an jener Stelle „die nun Peters Kirche genannt wird“. Diese Ereignisse sind im 11. oder 12. Jahrhundert anzusiedeln. Die Holzkirche war bereits verschwunden, als die Gutasaga niedergeschrieben wurde. Zu jener Zeit muss Visby bereits länger ein Hafenplatz gewesen sein, der eine andere soziale Struktur als das ländliche Gotland hatte und Fremdeinflüssen unterlag.

Stadtkirchengeschichte

Von den Stadtkirchen Visbys waren nur wenige Gemeindekirchen. Die meisten hatten Sonderfunktionen. So gehörten St. Katharina (St. Karin), St. Nikolaus und Solberga zu verschiedenen Klöstern. St. Georg (Göran) gehörte einem Stift. Eine nicht näher bestimmbare Anzahl waren, teilweise recht kleine, Faktoreikirchen, die fremdländischen Kaufleutegenossenschaften gehörten. Auf Grund veränderter Umstände erhielten insbesondere die Faktoreikirchen später einen anderen Status. Bei der Mariakirche, der Kirche deutschen Kaufleute, ist der Übergang zum Dom von Visby durch Dokumente belegt.

Liste der Stadtkirchen von Visby

  • Intakt
    • Dom zu Visby oder St. Maria (13. Jahrhundert)
    • Allerheiligenkapelle (neu)
    • Visborgkirche (neu)
  • die Ruinen
    • Heiliggeistkirche (Oktagon)
    • Hl. Dreifaltigkeitskirche (Drotten)
    • St. Clemens (13. Jahrhundert)
    • St. Georg (Göran)
    • St. Gertrud
    • St. Johannes und St. Peter (St. Hans und St. Per)
    • St. Kathrina (St. Karin)
    • St. Laurentius (St. Lars. byzantinischer Zentralbau)
    • St. Nikolaus
    • St. Olaf
  • verschwunden
    • die Russische Kirche
    • Kloster Kirche Solberga
    • St. Jakob
    • St. Michael
    • Visborg Schlosskirche

Siehe auch

Literatur

  • Marita Jonsson, Sven-Olof Lindquist: Kulturführer Gotland. Almqvist & Wiksell, Uppsala 1993, ISBN 91-88036-09-X.
  • Erland Lagerlöf, Gunnar Svahnström: Die Kirchen Gotlands. Stein, Kiel 1991, ISBN 3-89392-049-8.

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