- Kogatana
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Das Kogatana (jap. 小刀, dt. „kleines Schwert“, vgl. Katana, Homograph mit Shōtō) ist ein Messer, welches ursprünglich in der Scheide des japanischen Langschwertes (Katana) mitgeführt wurde. Es ist ein so genanntes Beimesser, welches Werkzeug, niemals Waffe war (auch wenn dies hin und wieder behauptet wird). Die Gesamtlänge betrug meist weniger als 20 cm. Auch die Bezeichnung Kozuka ist/war gebräuchlich.
Inhaltsverzeichnis
Klingenformen
Die Klingenform ist meistens schräg-gerade zum Klingenrücken ausgeführt und hat einen Winkel von 20° (feine Arbeiten) – 45° (gröbere Arbeiten).
Schliff
Der Anschliff kann einseitig (rechts oder links), aber auch beidseitig erfolgt sein. Er richtet sich nach den voraussichtlichen Arbeiten, den Wünschen und Vorstellungen des Besitzers und/oder seiner bevorzugten Arbeitshand. Einseitige Anschliffe werden vorgezogen.
Griffe
Nicht immer verfügen Kogatana über einen besonderen Griff. Grifflose Klingen sind genauso vertreten, wie aufwendige Griffe oder einfache Umwicklungen mit textilen Bändern und Schnüren, Lederriemen oder dünnem Rattan.
Klingenstahl
Die Stähle der Klingen sind meist die gleichen, wie sie für andere hochwertige japanische Klingen üblich sind (Gerbstahl, Damaststahl, Laminatstahl). Einseitig geschliffene Klingen bestehen oft aus einer harten Lage (Schneide) und einer weichen Lage („Stützlage“). Beidseitig geschliffene Klingen bestehen oft aus drei Lagen (Stahl für die Schneide in der Mitte).
Kiridashi-Kogatana (切(り)出し小刀)
Es ist die heute allgemein übliche Form (w. o.), die in einfachen, meist aus Pappe selbstgefertigten Scheiden in der Werkzeugkiste oder „am Mann“ untergebracht wird.
In der Holzverarbeitung wird es zum Furnieren, für Einlegearbeiten Intarsien, und zum Schnitzen eingesetzt. Es wird vom Holzwerker auch gerne als „Reißnadel“ für präzises Anreißen verwendet.
Einseitig geschliffene Klingen ermöglichen rechtwinklige Schnittflanken und exakte Führung am Lineal.
Beim Arbeiten mit Pappe und Papier ist das Kiridashi-Kogatana für den geraden Schnitt dem Cutter hinsichtlich Genauigkeit überlegen, da die Klinge weder schwingt noch ausbiegt.
Zum Anspitzen von Blei- und Farbstiften, sowie zum Zurichten von Schreibfedern aus Bambus oder Federkielen gibt es zum Kiridashi-Kogatana keine Alternative, wenn man bestes Ergebnis anstrebt (s. auch: Federmesser).
Dem Gärtner dient die Klinge zum Schneiden von Stecklingen und für verschiedene Veredelungsarbeiten.
Kiridashi-Kogatana sind sehr empfindlich und lassen sich extrem scharf schleifen. Trotz ihres oft simplen Erscheinungsbildes können sie sehr teuer sein.
Kategorien:- Messer (Japan)
- Japanisches Handwerk
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