- Cetin Mert
-
Çetin Mert (* 11. Mai 1970; † 11. Mai 1975 in Berlin) war ein Berliner Junge, der bei einem Unfall in der Spree ertrank. Besonders tragisch erscheint sein Tod angesichts der Tatsache, dass er vermutlich hätte gerettet werden können, wenn nicht die spezielle Problematik der Berliner Mauer dies verhindert hätte. Çetin gilt daher als eines der jüngsten Maueropfer.
Çetin Merts Eltern stammten aus der türkischen Stadt Düzce und lebten zusammen mit Çetin und seinen zwei Brüdern im West-Berliner Bezirk Kreuzberg.
Am Vormittag seines fünften Geburtstags spielte Çetin mit Nachbarskindern am Kreuzberger Gröbenufer in der Nähe der Oberbaumbrücke. Bei dem Versuch, seinen ins Wasser gefallenen Ball herauszufischen, stürzte der Junge selbst in die Spree, die an dieser Stelle in voller Breite zu Ost-Berlin gehörte.
Wenige Minuten später, gegen 12:30 Uhr, trafen West-Berliner Polizei und Feuerwehr am Unglücksort ein, durften wegen der entlang des Ufers verlaufenden Sektorengrenze jedoch nicht eingreifen. Auch von Ost-Berliner Seite erhielt Çetin keine Hilfe. Er ertrank.
Gegen 14 Uhr bargen Taucher der DDR-Grenztruppen Çetins Leiche. Erst Tage später wurde sie den Eltern übergeben, die Çetin in ihrem türkischen Heimatort bestatteten. Die in West-Berlin abgehaltene Trauerfeier für Çetin Mert wurde zu einem Massenprotest gegen das SED-Grenzregime.
Çetin Mert war eines von mindestens vier Kindern, die auf diese Weise ihr Leben verloren. Ähnliche Schicksale ereilten an gleicher oder naher Stelle Cengaver Katrancı (9), Siegfried Krobot (5) und Giuseppe Savoca (6).
Weblinks
Personendaten NAME Mert, Çetin KURZBESCHREIBUNG türkischer Junge, der als jüngstes Maueropfer gilt GEBURTSDATUM 11. Mai 1970 STERBEDATUM 11. Mai 1975 STERBEORT Berlin
Wikimedia Foundation.