Klebsormidium

Klebsormidium
Klebsormidium
Systematik
Domäne: Eukaryoten (Eucaryota)
ohne Rang: Archaeplastida
ohne Rang: Chloroplastida
Abteilung: Charophyta
incertae sedis
Gattung: Klebsormidium
Wissenschaftlicher Name
Klebsormidium
P. C. Silva, Mattox & W. H. Blackwell

Klebsormidium ist eine im Süßwasser vorkommende Gattung aus der Grünalgen-Gruppe der Charophyta. Sie umfasst rund 15 Arten.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Die Vertreter bilden unverzweigte Fäden aus einer Zellreihe, die nicht am Substrat anhaften. Die Zellen sind zylindrisch. Die Fäden haben einen Durchmesser von 4 bis 23 Mikrometer. Die Zellen besitzen einen Zellkern und einen Chloroplasten. Dieser ist wandständig und besitzt ein Pyrenoid. Das Wachstum erfolgt durch Zellteilung im Faden. Die Fäden zerfallen in Teilfäden aus wenigen Zellen oder in Einzelzellen.

Die ungeschlechtliche Fortpflanzung erfolgt durch den Zerfall der Fäden oder durch die Bildung von je einer zweigeißeligen Zoospore pro Zelle. Die Zoosporen sind oval, haben eine flache Bauchseite, die Geißeln setzen unterhalb der Spitze an. Das Vorhandensein einer geschlechtlichen Fortpflanzung ist umstritten, es soll sich um Isogamie handeln: zwei gleich große, zweigeißelige Geschlechtszellen verschmelzen miteinander.

Im Gegensatz zu den höher entwickelten Charaphyceen hat Klebsormidium eine besondere Form der Cytokinese. Hier wird die Plasmamembran von den Rändern her eingeschnürt, ähnlich wie es bei Tierzellen der Fall ist. Noch nach der Kernteilung besteht ein Netz von Mikrotubuli quer zur Teilungsachse (Spindelapparat), der die Tochterkerne voneinander trennt. Dies ist ein Merkmal, das sie mit den höheren Charophyceen teilen. Es wird jedoch kein Phragmoplast ausgebildet[1], wie bei höheren Charophyceen und Pflanzen. Bei diesen wird die trennende Plasmamembran innerhalb dieses Spindelapparates durch aggregierende Vesikel des Golgi-Apparates gebildet und nicht durch Einschnürung der Membran.

Vorkommen

Die Vertreter der Gattung kommen auf feuchten Böden, auf überrieseltem Gestein, sowie in stehenden und fließenden Gewässern vor.

Systematik

Klebsormidium ist eine recht isoliert stehende Gattung innerhalb der Charophyta und wurde von Lewis und McCourt in unsicherer Position in die Nähe der Basis dieser Gruppe gestellt.[2]

Belege

  • K.-H. Linne von Berg, K. Hoef-Emden, B. Marin, M. Melkonian: Der Kosmos-Algenführer. Die wichtigsten Süßwasseralgen im Mikroskop. Kosmos, Stuttgart 2004, ISBN 3-440-09719-6, S. 262.

Einzelnachweise

  1. P.H. Raven, F.E. Ray, S.E Eichhorn,: Biologie der Pflanzen. 3. Aufl. de Gruyter 2000, S. 413.
  2. Louise A. Lewis, Richard M. McCourt: Green Algae and the origin of land plants. In: American Journal of Botany. 91, Nr. 10, 2004, S. 1535–1556 (Abstract und Volltext).

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Klebsormidiophyceae —   Klebsormidiales Clasificación científica Dominio: Eukaryot …   Wikipedia Español

  • Charophyta — Chara globularis Systematik Klassifikation: Lebewesen Domäne: Eukaryoten …   Deutsch Wikipedia

  • Chloroplastida — Pediastrum duplex Systematik Klassifikation: Lebewesen Domäne …   Deutsch Wikipedia

  • Phycoplast — Schematische Darstellung der Zellteilungstypen bei verschiedenen Grünalgen: 1) Phycoplastbildung mit Trennungsfurche (zum Beispiel Chlamydomonas); 2) Trennungsfurche und bestehendem Spindelapparat (zum Beispiel Klebsormidium); 3) Phycoplast und… …   Deutsch Wikipedia

  • Viridiplantae — Chloroplastida Pediastrum duplex Systematik Klassifikation: Lebewesen Domäne …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”