Kloster Léoncel

Kloster Léoncel
Zisterzienserabtei Léoncel
Lage Frankreich
Region Rhône-Alpes
Drôme
Koordinaten: 44° 55′ N, 5° 12′ O44.9108333333335.1927777777778Koordinaten: 44° 54′ 39″ N, 5° 11′ 34″ O
Ordnungsnummer
nach Janauschek
114
Patrozinium Mariae Himmelfahrt
Gründungsjahr 1137
Jahr der Auflösung/
Aufhebung
1790
Mutterkloster Kloster Bonnevaux (Dauphiné)
Tochterklöster

keine

Das Kloster Léoncel (Lioncellum) ist eine ehemalige Zisterzienserabtei in der Gemeinde Léoncel, 37 km östlich der Stadt Valence im Département Drôme, Region Rhône-Alpes. Das Kloster liegt in 912 m Meereshöhe im Hochtal der Petite Lyonne im Vercors-Massiv.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Mittelschiff nach Westen

Das Kloster wurde im Jahr 1137 von Mönchen aus dem Kloster Bonnevaux (Dauphiné) gegründet ung 1194 mit der religiösen Gemeinschaft von La Part-Dieu in Chatuzange bei Romans-sur-Isère vereinigt, nachdem Landkonflikte mit der nahegelegenen Kartause von Val Sainte-Marie de Bouvante beigelegt worden waren. Die Vereinigung mit La Part-Dieu erlaubte es den Mönchen, den raueren Teil des Jahres (vom Sankt-Andreas-Tag bis Pfingsten) in der klimatisch günstigeren Ebene zu verbringen. Das Kloster, das von der Viehzucht lebte, erlebte seinen Höhepunkt im 12. und 13. Jahrhundert. In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts setzte der Niedergang ein, der von einem Wiederaufstieg im 15. Jahrhundert unterbrochen wurde. 1681 fiel das Kloster in Kommende, nachdem schon die letzten drei Regularäbte nicht mehr im Kloster residiert hatten. Versuche, die Niederlassung endgültig nach La Part-Dieu zu verlegen, scheiterten, da dieses Haus vertraglich den Kommendataräbten zustand. In der Zeit der französischen Revolution wurde das Kloster 1790 aufgehoben. Die Kirche wurde 1840 zum Monument Historique erklärt. 1854 wurde die politische Gemeinde Léoncel eingerichtet, in deren Eigentum die Kirche steht.

Bauten und Anlage

Fassade der Klosterkirche
Klosterkirche von Südosten

Vom Kloster sind die kreuzförmige, geostete Kirche mit drei Schiffen im Langhaus, einem Querhaus, der überkuppelten und von einem steinernen Turm mit Pyramidendach gekrönten Vierung, einer Mittelapsis mit 7/12-Schluss und zwei halbkreisförmigen Seitenapsiden als Ostabschluss sowie der verbaute Ostflügel der Klausur erhalten. Das Langhaus der Kirche weist fünf im Mittelschiff kreuzgratgewölbte Joche auf; die Gewölbestützen beginnen erst in der Höhe der Mittelschiffsarkaden. In der Ostwand des Langhauses befindet sich ein großer Okulus, während die Westfassade über dem Mittelportal ein Rundbogenfenster aufweist. Die Querhäuser sind tonnengewölbt, die Seitenschiffe von Halbtonnen auf Gurtbögen geschlossen. Im Ostflügel ist ein Zwillingsfenster des Kapitelsaals erhalten.

Literatur

  • Bernard Peugniez: Routier cistercien, Editions Gaud, Moisenay, 2. Aufl., S. 439, ISBN 2-84080-044-6
  • M.-Anselme Dimier/Jean Porcher, Die Kunst der Zisterzienser in Frankreich, 1986, Würzburg: Zodiaque Echter Verlag, S. 146, ISBN 3-429-01026-8
  • Michel Wullschleger: Léoncel - abbaye de montagne, Dossiers d'Archéologie Nr. 234 (Juni 1998), S. 74
  • Michel Wullschleger u.a.: L’abbaye de Léoncel, o.J., ohne ISBN

Weblinks

 Commons: Kloster Léoncel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Kloster Bonnevaux (Dauphiné) — Zisterzienserabtei Bonnevaux (Dauphiné) Kloster Bonnevaux, Gemälde gegen 1750 Lage Frankreich …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Zisterzienserklöster — Dies ist eine Liste der Zisterzienserklöster des Ordo Cisterciensis, geographisch geordnet. Die Klöster der Trappisten und Trappistinnen (Zisterzienser der strengeren Observanz; O.C.S.O) sind im Artikel Liste von Klöstern aufgeführt. Nicht… …   Deutsch Wikipedia

  • Massif du Vercors — Dieser Artikel behandelt das Gebirge Vercors und die dortige Résistance Bewegung. Für den gleichnamigen Schriftsteller siehe Vercors (Schriftsteller) Grand Veymont und Mont Aiguille …   Deutsch Wikipedia

  • République du Vercors — Dieser Artikel behandelt das Gebirge Vercors und die dortige Résistance Bewegung. Für den gleichnamigen Schriftsteller siehe Vercors (Schriftsteller) Grand Veymont und Mont Aiguille …   Deutsch Wikipedia

  • Vercors — Grand Veymont und Mont Aiguille. Vercors aus de …   Deutsch Wikipedia

  • Hugo von Bonnevaux — (* um 1120 in Châteauneuf sur Isère, Frankreich; † um 1194 in Bonnevaux) war ein Abt des Zisterzienserordens und wird in der Diözese Valence als Heiliger verehrt. Leben Hugo von Bonnevaux war ein Neffe des Hugo von Grenoble. Er leitete zunächst… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste d'abbayes cisterciennes de France — Cet article liste les abbayes cisterciennes actives ou ayant existé sur le territoire français actuel. Il s agit des abbayes de religieux (moines, moniales) appartenant à l ordre cistercien. Ces abbayes ont appartenu, à différentes époques, à des …   Wikipédia en Français

  • GR-Fernwanderwegenetz — Ein Wegweiser auf dem GR10 bei Saint Étienne de Baïgorry Die GR Fernwanderwege, französisch Sentier de Grande Randonnée, niederländisch Grote Routepaden oder Lange afstand wandelpaden, portugiesisch Grande Rota, spanisch Gran Recorrido,… …   Deutsch Wikipedia

  • GR-Fernwanderweg — In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen folgende wichtige Informationen: Die Liste der Wanderwege ist unvollständig Es fehlen Bilder Dem Text fehlt es an Ausführlichkeit Du kannst Wikipedia helfen, indem du sie recherchierst und …   Deutsch Wikipedia

  • GR-Fernwanderwege — In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen folgende wichtige Informationen: Die Liste der Wanderwege ist unvollständig Es fehlen Bilder Dem Text fehlt es an Ausführlichkeit Du kannst Wikipedia helfen, indem du sie recherchierst und …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”