Kolm-Index

Kolm-Index

Der Kolm-Index ist ein Ungleichheitsmaß zur Beschreibung der absoluten Konzentration, das nach dem französischen Ökonomen und Ökonometriker Serge-Christophe Kolm benannt ist.

Inhaltsverzeichnis

Definition

Sei N die Anzahl der Einkommen, so dass N = n \cdot m gilt. Hierbei gibt n die Anzahl verschiedener Einkommen an und jedes Einkommen hat m Empfänger (Einkommensbezieher). Die Zahl gleicher Paare mit einem gegebenen Einkommen beträgt:

\frac{m \cdot (m - 1)}{2}

und die Gesamtanzahl gleicher Einkommen wäre:

\frac{n \cdot m \cdot (m - 1)}{2}\, .

Offensichtlich wäre die Gesamtzahl aller Paare:

\frac{N \cdot (N - 1)}{2} - \frac{n \cdot m \cdot (n \cdot m - 1)}{2}\, .

Dabei kann man an einen ‚Gleichheitsindex‘ in der Form des Terms:

\frac{n \cdot m \cdot (m - 1)}{n \cdot m (n \cdot m - 1)} = \frac{m - 1}{N - 1}

denken. Folglich errechnet sich das Ungleichheitsmaß durch Subtraktion von 1:

\frac{1 - (m - 1)}{N - 1} - \frac{N - m}{N - 1} = \frac{m \cdot (n - 1)}{n \cdot m - 1} = \frac{n \cdot m - m}{n \cdot m - 1}\, .

Wenn das Einkommen x1 fi Bezieher hat, lautet der Index, wie folgt:

K = 1 - \frac{\sum f_i^2 - N}{N \cdot (N - 1)} = \frac{N^2 - \sum f_i^2}{N \cdot (N - 1)}\, .

Kolm definierte 1976 den Index folgendermaßen:

K = \frac{1}{\kappa} \cdot \ln \left[\frac{1}{n} \cdot \sum\limits_{i = 1}^{n} e^{\kappa \left(\mu - y_i\right)}\right]\, ;\quad \kappa > 0\, ,

wobei κ die Ungleichheitsaversion angibt.

Motivation

Kolms Intention, diesen kuriosen Index zu entwickeln, begründet sich seiner Meinung nach darin, sich eine Vorstellung davon zu bilden, dass viele simple (Rechen-)Wege bestehen, sich einem Ungleichverteilungsmaß zu nähern.

Literatur

  • Serge-Christophe Kolm: Unequal inequalities I and II. Journal of Economic Theory 12 u. 13. 1976. S. 416–442 u. 82–111.
  • Serge-Christophe Kolm: Intermediate measures of inequality. Technical report, CGPC, 1996.

Weblinks


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