- Kowloon City
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Kowloon City (früher Kowloon Walled City) ist ein dicht besiedelter Stadtteil Hongkongs, der von einer Mauer umgeben ist. Nachdem die Siedlung ursprünglich eine chinesische, militärische Festung war, wurde sie nach der Kronkolonarisierung durch Großbritannien verpachtet. Die Bevölkerung in Kowloon Walled City stieg nach Ende der japanischen Besetzungszeit im Zweiten Weltkrieg dramatisch an. In den 1950er bis 1970er Jahren wurde Kowloon City vor allem von Triaden, Drogen und Prostitution bestimmt. Deshalb kündigte Hongkongs Regierung 1987 an, Kowloon Walled City zu zerstören, was ab 1993 nach einem langen Prozess auch geschah. Der Abriss war 1994 vollendet. Es blieben allerdings einige Gebäude erhalten (z.B das South Gate oder das Yamen). Kowloon Walled City Park eröffnete im Dezember 1995 und befindet sich auf dem Gelände der ehemals ummauerten Stadt.
Räumung und Abriss
Im Laufe der Zeit gelangten sowohl die britische als auch die chinesische Regierung zu der Ansicht, dass die Situation der Stadt immer unerträglicher wurde, obwohl von niedriger Kriminalitätsrate berichtet wurde. Verglichen mit dem restlichen Hongkong lag die Lebensqualität des Stadtteils – vor allem die sanitäre Lage – weit zurück. Deswegen wurde von einem Sonderausschuss in Hongkong ein Plan zur Neugestaltung des Stadtteils gestaltet, und Hongkong entrichtete Entschädigungszahlen in Höhe von 2,7 Milliarden HK$ (350 Millionen US$) an die Bewohner. Doch weil Einige damit nicht zufrieden waren, wurden sie zwischen November 1991 und Juli 1992 gewaltsam vertrieben. Nach vier Monaten Planung begann am 23. März der Abriss, welcher im April 1994 beendet wurde. Die Bauarbeiten zur Neugestaltung des Kowloon Walled City Park folgten im Mai 1994.
Kultur
Entgegen der weitverbreiteten Ansicht lebten die Einwohner ähnlich wie die Bewohner in anderen Teilen Hongkongs. Die Menschen waren gewöhnlich hartarbeitende Leute, welche sich um Lebensbedingungen, Bildung und andere Probleme sorgten. Aber trotzdem war das Leben nicht von gemeinschaft geprägt, jeder musste sich allein durschlagen. Innerhalb der Familien kümmerten sich die Frauen oft um den Haushalt, während sich die Großeltern um die Enkel und Kinder aus der Nachbarschaft kümmerten. Die Dächer der Stadt waren ein wichtiger Treffpunkt; hier konnten sich die Bewohner entspannen und Kinder spielen. Das Yamen im Herzen der Stadt war ebenfalls ein wichtiges soziales Zentrum: hier konnten Kurse belegt werden, fernsehen geschaut werden oder christliche, religiöse Versammlungen abgehalten werden. Andere religiöse Institutionen wie der Tin-Hau-Tempel oder der Fuk-Tak-Tempel waren Versammlungsort für Buddhisten und Taoisten sowie für animistische Praktiken.
Weblinks
Commons: Kowloon City – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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