Kreuzkirche (Bremerhaven)

Kreuzkirche (Bremerhaven)

Die evangelisch-lutherische Kreuzkirche Bremerhaven wurde 1863 an der Ecke Rampenstraße/Keilstraße erbaut und 1877 durch eine etwas größere Kirche an derselben Stelle ersetzt, welche 1944 im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Im Jahr 1952 wurde am Bgm.-Martin-Donandt-Platz ein ehemaliges Völkerkundemuseum zur dritten Kreuzkirche umgebaut, die damit die erste Nachkriegskirche von Bremerhaven wurde. [1]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Gründungsjahre

Als ab 1827 die Freie Reichs- und Hansestadt Bremen in dem nördlichen Winkel zwischen Geeste und Weser ihren vorgelagerten Hafen anlegte, wollte Bürgermeister Smidt im neuen Bremerhaven nur eine vereinte (unierte) Kirchengemeinde für alle evangelischen Glaubensgemeinschaften – Reformation und Lutheraner sowie auch sogenannte Sekten – gemeinsam haben. 1860 beantragten 46 lutherische Haushaltsvorstände beim Bremer Senat vergeblich, ihnen in Bremerhaven eine selbständige ev.-luth. Kirchengemeinde zu gestatten. 1861 erhielten sie zumindest die Erlaubnis, einen Verein zur Anstellung eines lutherischen Predigers zu gründen. Am 7. Januar 1862 wurde Justus Ruperti zum ersten lutherischen Pastor des Vereins ordiniert, welcher seit 1857 in der Kapelle des Auswandererhauses predigte.[1]

1. Kirche

links 1. Kreuzkirche von 1863-1876, rechts Pfarrhaus von 1862-1944

1863 errichtete der Verein die erste Kreuzkirche mit 340 Sitzplätzen an der Ecke Rampen-/Keilstraße, wo heutzutage die katholische Edith-Stein-Schule steht. Die Kirche hatte keinen Turm und machte eher den Eindruck einer Kapelle, insbesondere als unmittelbar westlich davon die katholische Kirche St. Marien errichtet wurde. Die erste Kreuzkirche war entgegen dem Üblichen in Nord-Süd-Richtung gebaut worden, wobei der Eingang im Süden und ein kleiner Chor im Norden lag. Links (westlich) neben der Kirche befand sich ein kleines Bethaus bzw. Lehrsaal für den Konfirmandenunterricht.

Im Jahr davor war in der Rampenstr. 14 das Pfarrhaus für Pastor Ruperti und seine Familie erbaut worden. 1865 wurde der Verein als ev.-luth. Kirchengemeinde vom Bremer Senat anerkannt.

2. Kreuzkirche von 1877-1944

2. Kirche

Nachfolger von Pastor Justus Ruperti wurde sein späterer Schwiegersohn Friedrich Hashagen. Dieser ließ nach gerade 14 Jahren die von seinem Schwiegervater errichtete Kreuzkirche abreißen und weihte 1877 an derselben Stelle die zweite Kreuzkirche mit Platz für 500 Besucher ein. Auch diese Kirche hatte nur einen Dachreiter als Turm, stand aber traditionell in Ost-West-Richtung längs zur Keilstraße.

Am 18. September 1944 fiel die alte Kreuzkirche wie fast die ganze Innenstadt der damaligen Großstadt Wesermünde den Bomben zum Opfer.

Kirchenlose Zeit

Die Gottesdienste der Kreuzkirchengemeinde fanden zunächst in einem Klassenraum der teilweise zerstörten Körner-Schule, dann im Zeichensaal der Uhland-Schule und nach dem Wiederaufbau der Bgm.-Smidt-Schule (Schulzentrum Mitte/Lloyd-Gymnasium) in deren Aula statt.[1]

3. Kirche

3. Kreuzkirche seit 1952 auf dem Bgm.-Martin-Donandt-Platz.

1952 wurde auf dem Bgm.-Martin-Donandt-Platz die dritte Kreuzkirche zusammen mit dem Alten Saal in Betrieb genommen. 1955 kam das Pfarrhaus hinzu. 1961/62 erhielt die Kreuzkirche einen freistehenden Turm sowie den Neuem Saal, Büro- und Gruppenräume und Dienstwohnungen. Der Kindergarten vervollständigte 1972 das Gemeindezentrum.[1]

Pastoren

1863 – 1871 Justus Ruperti

1871 – 1879 Friedrich Hashagen

1879 – 1882 Walter Kreusler

1882 – 1924 Jacob Schnackenberg

1924 – 1930 Walter Tappenbeck

1931 - 1937 Ernst Minor

1938 – 1944 Hermann Junker

1945 – 1953 Otto Gehrke

1954 – 1960 Dr. Martin Kiunke

1960 - 1963 Carl-Jürgen Kiefer

1961 - 1991 Joachim Scholz

1965 – 1975 Gerold Maaß

1976 – 1983 Hans Joachim Schliep

1983 – 1994 Hans Dittmar

1992 – 1994 Monika Drewes

1993 – 1994 Johannes Link

1994 - 2009 Andreas Maack

1995 – 2002 Wolf-Dietmar Seidel

2003 - heute Stephan Warnecke

2010 – heute Götz Weber

Kirchenmusik

Die Kreuzkirchengemeinde unterhält einen Chor, einen Posaunenchor sowie eine klassische Gitarrengruppe.

Einzelnachweise

  1. a b c d http://www.kreuzkirche-bremerhaven.de/?dir=./content/02Gemeinde&dir2=03Geschichte Geschichte über die Kreuzkirche

Literatur

  • Ruperti, Justus: Einweihung der evangelisch-lutherischen Kreuzkirche zu Bremerhaven; Bremen 1863
  • Schnackenberg: Jacob, Fest-Feier, gehalten in Anlaß des 25jährigen Bestehens der Evang.-Luth. Gemeinde zur Kreuzkirche in Bremerhaven am 6. Februar 1887; Bremerhaven 1887
  • Hashagen, Friedrich: Predigt, gehalten am 50jährigen Jubiläumstage der luth. Kreuzkirche in Bremerhaven; Der Pilger zur Heimath 30 (1912) S. 73 f, S. 81 f und S. 89 f
  • Oehlkers, Paul: Predigt, gehalten im Abendgottesdienst zum 50. Jubiläum der Kreuzkirche in Bremerhaven; Der Pilger zur Heimath 30 (1912) S. 97-99
  • Schnackenberg, Jacob: Das 50jährige Jubiläum unserer Evangelisch-lutherischen Kreuzkirche zu Bremerhaven; Der Pilger zur Heimath 30 (1912) S. 67 f, S. 75 f, S. 83 f, S. 91 f und S. 100
  • Scholz, Joachim: 100 Jahre ev.-luth. Gemeinde zur Kreuzkirche Bremerhaven; Bremerhaven 1962
  • Kraemer, Christa (Hsg.): 1862 – 1987 Ev.-luth. Gemeinde zur Kreuzkirche Bremerhaven; Bremerhaven 1987
  • Riemer, Dieter: 1952-2002, 50 Jahre Ev.-luth. Kreuzkirche am Donandtplatz, 140 Jahre Gemeinde der Kreuzkirche in Bremerhaven-Mitte; Bremerhaven 2002

Verweise

Offizielle Website der Kreuzkirche Bremerhaven

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