- Kungoni Centre of Culture and Art
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Das Kungoni Centre of Culture and Art ist eine Non-Profit-Organisation in Zentral-Malawi. Es liegt im Dedza District beim Dorf Mua und ist ungefähr 60 km von Salima entfernt. Das Kungoni Centre wurde von dem Missionar Father Boucher Chisale gegründet, um den einheimischen Schnitzern eine Lebensgrundlage zu geben und um sie besser auszubilden. Mittlerweile hat sich die kungonische Schnitzkunst erheblich weiterentwickelt und einen weltweit ausgezeichneten Ruf erworben. Neben der Schnitzerei gibt es im Kungoni Centre auch einen Kulturbereich, der das Chamare Museum, das Research Centre, malawische Stammestänze und Kulturkurse umfasst. Das Zentrum bietet Arbeitsplätze für über 120 Schnitzer und versucht in einem neuen Projekt (Kumbewu) auch den Frauen unter die Arme zu greifen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Mua Mission wurde von den Weißen Vätern 1902 gegründet, womit sie die älteste in ganz Malawi ist. 1902 bauten sie auch das erste Missionsgebäude und 1903 begannen sie mit dem Bau des großen Missionsgebäudes, das heute noch steht. 1905 wurde die erste Kirche fertiggestellt und an Weihnachten eingeweiht. Die Kirche, die heutzutage zu sehen ist, entstand 1971 an der Stelle der alten. Das Kungoni Centre wurde 1976 von Father Claude Boucher Chisale gegründet, der vorher schon mit Künstlern in Nsipe zusammengearbeitet hatte. Ursprünglich ging es darum, die lokalen Schnitzer zu unterstützen, doch es entwickelte sich mehr und mehr auch zu einem Kulturzentrum, zu dem Father Boucher mit seiner 40-jährigen Erfahrung in Malawi viel Interessantes beisteuert.
Schnitzkunst
Mit der Schnitzerei und dem „Carving Center“ hat Kungoni ursprünglich angefangen. Father Boucher baute ein Schnitzzentrum, in dem er den einheimischen Schnitzern neue Techniken zeigte und in dem nun die ausgebildeten Schnitzer die nächste Generation unterrichten. Die Kunst wird an Touristen oder Geschäfte überall im Land verkauft, wobei darauf geachtet wird, dass die Einheimischen einen fairen Preis bekommen, mit dem sie ihre Familien unterstützen können. Um den Leuten zu zeigen, dass man ihre Arbeit schätzt und welche Fortschritte sie schon gemacht haben, ließ Father Boucher eine „Art Gallery“ bauen, in der die schönsten Stücke eines jeden ausgestellt sind. Glanzstücke dieser Schnitzkunst kann man sogar in den Vatikanischen Museen und im Buckingham Palace finden.
Kulturelle Angebote
Museum
Das Chamare Museum ist eins der wenigen Museen in Malawi. Es erfreut sich eines guten Rufs und beschreibt detailliert die Kultur und Lebensweise der drei größten Stämme in Zentral Malawi: der Chewa, Ngoni und Yao. Diese Lebensweisen haben in den Dörfern auch heute noch Bestand, wodurch das Museum nicht nur Vergangenes beschreibt, sondern immer noch aktuell ist.
Kulturkurse
Zusätzlich zu dem Besuch im Museum kann man auch an einem Kulturkurs teilnehmen. Durch diesen Kurs kann man eine tieferes Verständnis für die Kulturen von Malawi entwickeln. Father Boucher, der Direktor und Gründer von Kungoni, welcher seit 40 Jahren im Land lebt, beschreibt und erklärt die Kultur und beantwortet Fragen.
Kafukufuku – das Research Centre
Das Kungoni Centre beinhaltet auch ein eigenes Research Centre, in dem umfangreiche Datensammlungen über die malawischen Kulturen archiviert sind. Es gibt sowohl eine kleine Bibliothek als auch zahlreiche Videoaufnahmen und Bilder und für Interessierte ist es möglich auf das Kafukufuku Material zuzugreifen.
Tänze
Etwas, das den meisten Ausländern verwehrt bleibt, sind die traditionellen Tänze der Völker in Malawi. Vom Kungoni Centre wurden diese Tänze aufgenommen, archiviert, beschrieben und verarbeitet, und es ist sogar möglich ihnen beizuwohnen.
Kumbewu
Kumbewu ist ein Projekt, das die lokalen Frauen unterstützt und ihnen hilft, wirtschaftliche Unabhängigkeit zu erreichen. Sie machen Schmuck und nützliche Dekorationen aus natürlichen Materialien, welche dann am Centre verkauft werden. Das Geld wird dann zur Unterstützung ihrer Familien verwendet. Außerdem dient das Projekt dem Zweck zur Vermittlung von nützlichem Wissen, wie dem Haltbarmachen von Lebensmitteln oder einfachen Englischkenntnissen.
Herberge
Zusätzlich verfügt das Centre auch über eine kleine Herberge für Durchreisende oder Kulturinteressierte.
Literatur
- Serge St-Arneault: Kungoni: when water falls, sand becomes crystal. A guide to Mua and the KuNgoni centre of culture and art, Malawi. Kugoni Centre of Culture and Art, Mtakata 2007
- Kungoni Calendar 2009
Weblinks
Kategorien:- Kunstmuseum in Afrika
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