- Lauhala
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Als Lauhala (hawaiisch lau hala)[2] werden Flechtarbeiten aus den Blättern[3] von Schraubenbäumen in Hawaiʻi bezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
Arten
Die Hawaiier unterscheiden fünf Arten des Hala-Baumes nach Farbe und Größe der Früchte:[4]
- hala ʻula (orangerot)
- hala lihilihi ʻula (rote Spitze, die zur Mitte hin gelb wird)
- hala ʻīkoi (nur an der Spitze hell orange)
- hala melemele (gelb)
- hala pia (nicht ganz weiße, kleine Frucht)
Flechtarbeiten
Die Anfänge der Lauhala-Flechtarbeiten liegen offenbar weit zurück, da Funde aus alten Grabhöhlen fast die gleichen Formen zeigen wie jüngere Gegenstände.[4]
Hergestellt wurden unter anderem Fußbodenmatten, Schlafmatten, Fenstervorhänge, Dachinnenverkleidungen, Vorratskörbe, Segel, Hüte[6] und Lendenschurze. Auch die Wände der Behausungen konnten mit lauhala verkleidet sein.[4][7]
Nutzung anderer Pflanzenteile
Die gelben bis roten Teile der Frucht wurden für Leis oder als Pinsel zum Malen verwendet. Da das Wort hala auch Fehler, Irrtum oder Sünde bedeutet,[2] trug man einen hala lei früher nicht bei wichtigen Vorhaben.
Wegen ihres Duftes nutzte man die männlichen Blüten (hīnano)[8] zum parfümieren von Tapa. Vor allem Puna auf der Insel Hawaiʻi war sprichwörtlich bekannt dafür.[9] Aus den Deckblättern wurden ebenfalls Flechtarbeiten gefertigt.
Die Spitzen der Luftwurzeln (uleule) fanden in der Medizin Anwendung.
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ kūkaʻa in Hawaiian Dictionaries
- ↑ a b hala in Hawaiian Dictionaries
- ↑ vgl. lau in Hawaiian Dictionaries
- ↑ a b c A. J. Bird et. al.: The craft of Hawaiian lauhala weaving. Honolulu: University of Hawaii Press, 1982, S. 2
- ↑ A. J. Bird et. al.: The craft of Hawaiian lauhala weaving. Honolulu: University of Hawaii Press, 1982, S. 3
- ↑ Eduard Arning: Ethnographische Notizen aus Hawaii 1883-86. Friederichsen, de Gruyter, 1931, S. 22 (Mitteilungen aus dem Museum für Völkerkunde in Hamburg, Bd. 16)
- ↑ Boden und Wände jedoch mit groben Matten aus „Lauhala-Pandanus"-Blättern überdeckt. Einige dieser Matten auf einander gelegt bilden ihre Schlafstätten. Bemittelte und Häuptlinge tragen grosse Sorgfalt, die Hütte mit besonders feinen Matten überziehen zu lassen, die sich auch durch besondere Geschmeidigkeit und Farbe auszeichnen. Jos Bechtinger: Ein Jahr auf den Sandwich-Inseln (Hawaiische Inseln). Wien, 1869, S. 146
- ↑ hīnano in Hawaiian Dictionaries
- ↑ Puna paia ʻala i ka hala: Die Häuser von Puna duften nach hala.
weitere Literatur
- Brien A. Meilleur: Hala and Wauke in Hawai'i. Bishop Museum Bulletins in Anthropology, 1997, ISBN 978-0930897963
Kategorie:- Kultur (Hawaii)
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