- Lichtbeton
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Bei Lichtbeton (auch: lichtleitender Beton, transluzenter Beton) handelt es sich um einen Betonwerkstein, der durch die Einbringung lichtleitender Elemente – in der Regel Fasern – durchscheinend wird.
Dabei handelt es sich allgemein nicht um Transparenz im engeren Sinne. Vielmehr zeichnen sich die Faserstrukturen als Leuchtpunkte auf der Oberfläche ab und es zeichnen sich zusammenhängende Silhouetten durch Abschattung ab. Angewendet wird das Material in der Architektur vor allem für Wandverkleidungen und Fassaden. Aber auch eine Vielzahl von Designprodukten wurden mit diesem Material umgesetzt. [1][2][3][4] Damit die Faserenden auf der Oberfläche hell erscheinen, müssen die Fasern durch den kompletten Stein reichen, lichtleitend sein und von der Gegenseite aus angestrahlt werden. Die Lichtquelle dafür kann unterschiedlicher Natur sein.
Inhaltsverzeichnis
Material & Herstellung
Es gibt viele verschiedene Herstellverfahren. Allerdings weist Lichtbeton in der Regel eine Mischung aus ca. 95 % Feinbeton (Zement und Sand mit relativ kleinem Größtkorn) und 5 % optisch wirksamen Elementen auf. Üblicherweise wird Lichtbeton in Platten oder Steinen hergestellt und dann wie ein Naturstein weiterverarbeitet.[5]
Montagetechnik
Bei Montagesystemen von Lichtbetonplatten ist natürlich immer die Transluzenz des Werkstoffs zu berücksichtigen. So ist entweder der Einfall von genügend Umgebungslicht zu gewährleisten oder es muss, z.B. bei Wandverkleidungen etc. in der Montagetechnik eine Leuchtquelle vorgesehen werden. Aus der Natursteintechnik werden z.B. bei den Lichtbetonbetonprodukten der Fa. LUCEM in der Regel Montagesysteme sind Dornanker, Durchschrauben oder Hinterschnittdübel verwendet.[5]
Geschichte
Die ersten lichtleitenden Betonelemente wurden bereits 1935 in Patentschriften beschrieben.[6] Allerdings haben die Entwicklung von optischen Glasfasern (ca. ab 1950) und polymeren optischen Fasern (ca. ab 1970) jeweils zu einer größeren Anzahl von Versuchen und Erfindungen zu lichtleitendem Beton geführt, die auch Teils in technischeren Anwendungen mündeten, wie die Verwendung optischer Fasern als Rissdetektoren. In den 1990ern entstanden dann Formen von Bauelementen mit feinerer Faserverteilung, ähnlich den heute erfolgreichen Lichtbetonprodukten. [7][8][9][10]
Aktuell produzieren weltweit verschieden Firmen auf sehr unterschiedliche Arten Lichtleitenden Beton. Einige Hersteller sind (u.a.):
- Florak Bauunternehmung GmbH, Heinsberg/Deutschland
- LBM EFO, Berching/Deutschland
- Litracon Bft, Czongrad/Ungarn
- LUCEM GmbH, Stolberg/Deutschland
- Luccon Lichtbeton GmbH, Klaus/Österreich
Varianten des Lichtbetons
Neben feineren Faserstrukturen, die durch die Einbringung von z.B. Glasfasern zustande kommen, werden teils auch gröbere Leuchtmuster hergestellt. Dies hat den Vorteil, dass insbesondere bei großflächigen Anwendungen aus entsprechender Entfernung die Lichtpunkte-Textur vom Betrachter noch immer als solche gut wahrgenommen wird. Weiter können mit gröberen Fasern auch Schriftzüge und Piktogramme dargestellt werden.[5][11]
Einzelnachweise
- ↑ http://www.raumprobe.de/news_5957_200908284a97e87622583-Waschbecken-aus-transluzentem-Beton.html
- ↑ http://www.luccon.de/de/anwendungen.php
- ↑ http://www.lucem.de/index.php?id=30
- ↑ http://www.litracon.hu/product.php?id=8
- ↑ a b c http://www.lucem.de/fileadmin/templates/Downloads/Planungsordner/LUCEM_Planungsordner_2011.pdf
- ↑ Patent CA353849A: LIGHT TRANSMITTING CONCRETE STRUCTURE. Veröffentlicht am 29. Oktober 1935, Erfinder: Bernard Long.
- ↑ Patent GB1561142A: DECORATIVE WALLS, FLOORS AND CEILINGS. Veröffentlicht am 20. November 1976, Erfinder: Davind Kenneth, John Richardson.
- ↑ Patent FR86221876: Bodenplatten aus Balken mit eingelegten Lichtwellenleiter-Sensoren. Veröffentlicht am 19. August 1986, Erfinder: Felten & Guilleaume Energietechnik AG.
- ↑ Patent DE9310500U1: Lichtdurchlässiges Bauelement. Veröffentlicht am 14. Juli 1993, Erfinder: Uwe Weidmann.
- ↑ Patent FR2743135A1: BORNES ET AUTRES EQUIPEMENTS PUBLICS OU PRIVES EN BETON OU CIMENT ECLAIRES PAR FIBRES OPTIQUES. Veröffentlicht am 29. Dezember 1995, Erfinder: FRANCOIS ORTH.
- ↑ http://www.lucem.de/index.php?id=11
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