Lincke’sches Bad (Dresden)

Lincke’sches Bad (Dresden)
Theater auf dem Bade bei Dresden, Kupferstich von 1837
Linckesches Bad an der Elbe mit Blick auf die Loschwitzer Weinbergsflur in einem kolorierten Stich von Ludwig Richter

Das Lincke’sche Bad war eine Ausflugsgaststätte mit Konzertsaal in Dresden.

Es wurde als eines der ersten Freiluftbäder an der Mündung der Prießnitz im heutigen Dresdner Stadtteil Radeberger Vorstadt angelegt und war mit der Neustadt durch eine Allee verbunden. Bekannt wurde es als beliebte Ausflugsstätte mit Gartenwirtschaft, Sommertheater und Konzertsaal. Das Dresdner Hoftheater und bekannte Künstler wie Joseph Seconda, der Musiklehrer Beethovens Christian Gottlob Neefe, der Dirigent Carl Maria von Weber und der Architekt Bernhard Hempel wirkten dort. Franz Grillparzer beschrieb das Theater 1826 bei einem Besuch und E. T. A. Hoffmann verwendete den Ort für sein Stück Der Goldne Topf. Ludwig Richter hat das Bad in einem seiner kolorierten Stiche festgehalten.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Nachdem der Arzt Peter Ambrosius Lehmann die Genehmigung für die Einrichtung eines Mineralbades erhalten hatte, ließ er dort ein Freiluftbad anlegen. 1764 errichtete dort Christian Gottlob Reuß eine Gartenwirtschaft. 1775 erwarb Carl Christian Lincke das Areal und baute es zu einem Ausflugsort aus. Ein Jahr später wurde dort ein Theatergebäude eröffnet. 1853 folgte ein von Bernhard Hempel errichteter großer Konzertsaal.[1] Fünf Jahre später wurde das Lincke’sche Bad abgebrochen.[2] Auf dem Areal des Bades wurde ein gleichnamiger „Restaurationsgarten“ eingerichtet, der mindestens bis in die 1920er Jahre bestand.[3]

Die wöchentlichen Vorstellungen des Dresdner Hoftheaters im Lincke’schen Bad und die Gartenkonzerte waren berühmt. So spielten sowohl die Schauspieltruppe von Joseph Seconda als auch die Sänger und Schauspieler des Residenztheaters dort. Carl Maria von Weber arbeitete dort als Dirigent. Franz Grillparzer besuchte 1826 ein großes Konzert und beschrieb den Bau als „ … hübsche[n] Ort, Großes Konzert gegen eine Groschen Einlage… “[4] In Der Goldne Topf von E. T. A. Hoffmann wird das Bad auch erwähnt: „ … Als der Student schon beinahe das Ende der Allee erreicht, die nach dem Linkischen Bade führt, wollte ihm beinahe der Atem ausgehen … So war er bis an den Eingang des Linkischen Bades gekommen … “

Literatur

  • STADTLEXIKON Dresden A-Z, Verlag der Kunst Dresden 1998, ISBN 3-364-00304-1
  • Volker Helas: Architektur in Dresden 1800-1900. Verlag der Kunst Dresden GmbH, Dresden 1991, ISBN 3-364-00261-4.
  • Sieglinde Nickel: Dresden und seine Umgebung um die Mitte des 19. Jahrhunderts: in kolor. Stichen vorgestellt.. Zentralantiquariat der DDR, Leipzig 1989, ISBN 3-7463-0162-9.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Helas, S. 196 (Hempel, Bernhard)
  2. Deutsche Fotothek und Deutsche Fotothek
  3. [1]
  4. Nickel, S. 87 (Beliebte Dresdner Vergnügungsorte)
51.0631113.763938

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Lincke — ist der Familienname folgender Personen: Alexander Lincke (1815–1864), deutscher Politiker Anna Müller Lincke (1869–1935), deutsche Soubrette und Bühnen und Filmschauspielerin Erna Lincke (1899–1986), deutsche Malerin Paul Lincke (1866–1946),… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”