- Chaotische Lagerhaltung
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Die chaotische Lagerhaltung ermöglicht die Optimierung der Nutzung der Lagerfläche und der Wege. Dabei wird durch Standardisierung der Lagerplätze zusätzliches Leervolumen und zusätzliche Belastbarkeit der Regalböden zerforderlich. Bei einer chaotischen Lagerhaltung werden Güter vorwiegende gleicher Außenabmessungen und überall zulässiger Stückgewichte in einem automatischen Lager, Archiv oder Magazin nicht nach einem festen inneren Ordnungssystem abgelegt. Ziel ist es, die Plätze zufällig zu verteilen und damit die Fahrwege zu optimieren, so dass sie schnell eingelagert und entnommen werden können [1].
Inhaltsverzeichnis
Mindestanforderungen
Um bei der willkürlichen Zuordnung von Lagerplätzen die Übersicht nicht zu verlieren, ist es erforderlich,
- alle Güter gut und möglichst mindestens halbautomatisch lesbar zu kennzeichnen.
- dazu für die Lagergüter ein System der Kennzeichnung definieren und anwenden.
- die Standorte der einzelnen Güter beim Abstellen aufzuzeichnen.
- dazu für das Lager ein Koordinatensystem der Lagerplätze zu definieren und anzuwenden.
Optimierung, Identifizierung und Lokalisierung
Die Aufzeichnung der Lagerplätze erfolgt grundsätzlich automatisch im Lagerverwaltungssystem, das auch für die Zuweisung eines Lagerplatzes verantwortlich ist. Um Medienbrüche zu vermeiden, ist eine automatische Identifikation des Artikels am Identifikationspunkt (I-Punkt) gebräuchlich, welche durch an den Paletten RFID-Transponder und an den Paketen angebrachte Barcodes ermöglicht wird. Die kontrollierende Erfassung der entsprechenden Informationen der Identität des Lagerguts und des tatsächlichen Lagerplatzes kann beispielsweise auch das Regalbediengerät erledigen.
Bei Verlust der aktuellen Bestandsdaten können diese nur mit sehr hohem Aufwand durch völlige Neuindizierung aller Lagerplätze neu ermittelt werden, also beispielsweise durch eine völlige sukzessive Leerung des Lagers und erneute Einlagerung der Lagergüter.
Praktische Betriebsführung
Die "reine" chaotische Lagerhaltung ohne Registrierung kann in der Praxis nur bei der Lagerung von gleichen Artikeln unbegrenzter Lagerdauer eingesetzt. Durch Mischkonzepte kann trotz chaotischer Lagerhaltung eine Optimierung der Zuweisungen der Lagerplätze vorgenommen werden. Dabei wird ein Teil der Bestände auf freie Plätze chaotisch gelagert und es werden beispielsweise weitere Parameter zur Optimierung der Fahrwege für das Ein- und Auslagern berücksichtigt. Somit wird eine Verkürzung des mittleren Fahrweges durch Anwendung einer ABC-Klassifizierung möglich: Oft benötigte Artikel (A-Artikel) werden dort eingelagert, wo man sie schnell erreichen kann; selten gebrauchte Artikel (C-Artikel) werden im hinteren Teil des Lagers eingelagert; schwere Artikel eher unten; leichte Artikel eher oben).
Das Gegenteil einer chaotischen Lagerhaltung ist das Festplatzsystem. Die Lagerung von bestimmten Stoffen an einer bestimmten Stelle wird durch die computergesteuerten Hochregallager mehr und mehr verdrängt. Für Gefahrstoffe werden die Freiheiten der chaotischen Lagerorganisation durch die Pflichten für Mindestabstände beschränkt.
Als Methode zur Organisation von Theater-, Museums- oder Bibliotheksmagazinen ist die chaotische Organisation bislang wegen der Verschiedenheit der Formate nur bedingt anwendbar.
Einzelnachweise
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