Südlicher Flussotter

Südlicher Flussotter
Südlicher Flussotter
Systematik
Ordnung: Raubtiere (Carnivora)
Überfamilie: Hundeartige (Canoidea)
Familie: Marder (Mustelidae)
Unterfamilie: Otter (Lutrinae)
Gattung: Neuweltotter (Lontra)
Art: Südlicher Flussotter
Wissenschaftlicher Name
Lontra provocax
(Thomas, 1908)
Verbreitungsgebiet des Südlichen Flussotters

Der Südliche Flussotter (Lontra provocax) ist ein Raubtier in der Gattung Neuweltotter.

Beschreibung

Die Art lebt im mittleren und südlichen Chile und in Argentinien. Sie hält sich meist in und an Flüssen mit felsigen Ufern auf und besucht zeitweilig angrenzende Meeresgebiete mit geringem Wellengang. Im Gegensatz zum Küstenotter sucht sie ihre Beute meist im Süßwasser oder im Brackwasser im Inneren von Buchten. Die Nahrung besteht hauptsächlich aus Fischen, im Wasser lebenden Weichtieren und Krebstieren, an Land werden gelegentlich Vögel erbeutet. Der Südliche Flussotter erreicht eine Gesamtlänge von 1,0 bis 1,2 m, wobei der Schwanz zirka 40 cm einnimmt. Der Pelz ist auf der Oberseite dunkelbraun und am Bauch zimtbraun. Weibchen bilden mit ihren Nachkommen kleinere Familiengruppen, während Männchen außerhalb der Paarungszeit einsam leben.

Die Geburt der Jungtiere findet etwa 10 bis 12 Monate nach der Paarung statt, wobei der Embryo längere Zeit ruht, die eigentliche Trächtigkeit wird daher mit 2 Monaten angenommen. Vor der Geburt errichtet das Weibchen einen Bau, in dem die blinden und hilflosen Jungtiere geboren werden. Die Milch der Mutter ist sehr nährstoffhaltig und schon nach etwa 7 Wochen beginnen die Jungtiere mit fester Nahrung. Sie öffnen ihre Augen nach etwa einem Monat und starten ihre erste Schwimmversuche im dritten Monat. Ungefähr einen Monat später können sie selbst jagen, die Geschlechtsreife tritt nach 2 bis 3 Jahren ein. Die Sterblichkeitsrate ist sehr hoch und nur etwa ein Prozent der Tiere wird älter als 10 Jahre, die meisten sterben vor dem fünften Lebensjahr.

Bedrohung

Für den Südlichen Flussotter sind keine speziellen natürlichen Feinde bekannt. Die Art wurde früher intensiv als Pelzlieferant gejagt und auch heute fällt sie mehrfach illegalen Jägern zum Opfer. Weitere negative Einflüsse sind Lebensraumzerstörung und Wasserverschmutzung. Größere Populationen gibt es heute nur noch im Nahuel Huapi Nationalpark, im Nationalpark Tierra del Fuego und bei Isla de los Estados. Deswegen wird die Art von der IUCN als bedroht (endangered) gelistet.

Weblinks

  • Lontra provocax in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2010. Eingestellt von: Sepulveda, M., Franco, M., Medina, G., Fasola, L. & Alvarez, R., 2008. Abgerufen am 3. Februar 2011
  • Haase, W. 2003 Lontra provocax, Animal Diversity Web (engl.), besucht 3. Februar 2011.
  • Konkurrenten des Küstenotter archive.org (engl.), besucht 3. Februar 2011.

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