- Margarete Adam
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Margarete Adam (* 13. Juli 1885; † Ende Januar 1946 in Berlin) war eine deutsche Hochschullehrerin.
Leben
Adam entstammte einer deutsch-nationalen Familie und war gläubige Katholikin. Sie studierte Philosophie und wurde 1925 an der Universität Hamburg promoviert. Ihr Doktorvater war Ernst Cassirer, dem 1933 wegen seiner jüdischen Herkunft der Lehrstuhl entzogen wurde. Im Dezember 1930 verfasste Adam ein Essay in der Broschüre des Centralvereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens. Darin untersuchte sie die Geschichte der „Judenfrage“, bezeichnete sich selbst als „Philosemantin“ und verurteilte den Antisemitismus des Nationalsozialismus. Sie erkannte zwar die Gefahr, hielt eine staatliche Entrechtung der Juden jedoch für undenkbar. In einem Nachwort bekannte sie sich dazu, bei den Reichstagswahlen am 14. September 1930 die NSDAP gewählt zu haben. Sie habe die Partei nicht wegen, sondern trotz ihres Antisemitismus gewählt, weil sie die einzige sei, die sich die Revision des Versailler Vertrages und den Kampf gegen Korruption und Bolschewismus zum Ziel gesetzt habe.
1933 wurde ihr der Lehrauftrag an der Universität Hamburg entzogen und sie entschloss sich zum Widerstand. In den ersten Jahren des Regimes versuchte sie vergebens, die Verantwortlichen des Röhm-Putsches vor Gericht zu bringen. Sie schrieb Briefe und Flugblätter, die sie an Reichswehroffiziere und bekannte Persönlichkeiten richtete, um diese zum Sturz von Adolf Hitler zu bewegen. Adam wurde 1937 verhaftet, wegen Hochverrats angeklagt und zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt. Zunächst kam sie in Einzelhaft in die Frauengefängnisse Lübeck-Lauerhof und Cottbus. 1944 wurde sie wegen Haftunfähigkeit nach Roßthal bei Dresden verlegt und später in die Berliner Charité gebracht. In den letzten Januartagen 1946 starb sie an den Haftfolgen.
Zu ihrem Gedenken ist in der Erinnerungsspirale im Garten der Frauen des Friedhofs Ohlsdorf ein Stein aufgestellt.
Quellen
- Garten der Frauen e. V., Steine der Erinnerung, aktualisiert im Januar 2011
- Jana Leichsenring, Frauen und Widerstand, Schriftenreihe der Forschungsgemeinschaft 20. Juli 1944 e. V., LIT Verlag Münster 2003, ISBN 3-8258-6489-8, S. 14
Weblinks
- Kirsten Heinsohn, Barbara Vogel, Ulrike Weckel Zwischen Karriere und Verfolgung, Campus Verlag Frankfurt am Main 1997, ISBN 3-593-35756-9, S. 247/248
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