- Chartreuse verte
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Der Chartreuse ist ein Kräuterlikör, der von den Kartäusermönchen der Großen Kartause bei Grenoble in Frankreich hergestellt wird. Der Vertrieb in Deutschland erfolgt über die Borco-Marken-Import GmbH & Co. KG mit Sitz in Hamburg.
1605 schenkte ein Adeliger den Kartäusermönchen ein Rezept für ein „Elixier des langen Lebens“. Doch erst 1755 gelang es dem Kartäusermönch Jérôme Maubec, der Apotheker war, dafür auch ein Herstellungsverfahren zu entwickeln. Seit damals kennen traditionell jeweils nur sehr wenige Mönche die genaue Rezeptur, die deswegen angeblich auch niemals gemeinsam verreisen dürfen. Erst nach dem Ableben eines von ihnen wird dann wieder ein neuer Mönch in das Chartreuse-Geheimnis eingeweiht. Die Liköre bestehen aus Weinalkohol, Zucker und den Auszügen von 130 verschiedenen Kräutern und Gewürzen und reifen fünf Jahre lang in großen Eichenholzfässern.
Diesen Kartäuserlikör gibt es in verschiedenen Varianten: Die bekanntesten sind der Chartreuse Jaune (der gelbe Chartreuse, mit einem Alkoholgehalt von 40 % vol) und der Chartreuse Verte (der grüne Chartreuse, mit einem Alkoholgehalt von 55 % vol). Vom Geschmack her ist der gelbe Chartreuse süßer und milder als der kräftige grüne. Darüber hinaus gibt es auch noch ein so genanntes Élixir végétal mit 71 % vol, eine Jubiläums-Version namens 9° Centenaire von 1984 (als die Große Kartause 900 Jahre alt wurde) mit 47 % vol und eine sehr lang gereifte V.E.P.-Ausgabe vom gelben (42 % vol) und grünen (54 % vol), die jeweils mit laufender Seriennummer in einem feinen Holzkästchen ausgeliefert werden. In den 1950ern und 60ern war der Chartreuse übrigens, neben u. a. dem Escorial Grün, ein derartig „angesagter Partytropfen“, dass man ihn gut und gerne auch mit dem heutigen Begriff Kultgetränk bezeichnen könnte. Für 2005 wies die Große Kartause darauf hin, dass der Chartreuse nun 400 Jahre alt war.
Auf dem Bar Convent Berlin erhielt Chartreuse Verte (grün) die Auszeichnung Spirituose des Jahres 2007 von einer Jury der Fachzeitschrift Mixology.[1]
Literatur
- Franz Brandl: Liköre der Welt. Südwest-Verlag, München 2000 ISBN 3-51706-289-8
Einzelnachweise
- ↑ Mixology Bar Awards am 18.10.2007 der Fachzeitschrift Mixology, aufgerufen am 13.3.2008
Weblinks
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