Menhire von Lavajo

Menhire von Lavajo
Die Menhire von Lavajo

Die Menhire von Lavajo im Süden Portugals bestehen aus zwei Menhirgruppen im Abstand von 250 m, die durch das Tal des Lavajo getrennt werden. Die großen Steine werden dem späten Neolithikum oder der frühen Kupferzeit zugewiesen, wurden also vermutlich um 3500 v. Chr. aufgestellt. Sie bezeichneten möglicherweise territoriale Grenzen oder heilige Plätze. Untersucht wurden die Steine bei Grabungen in den Jahren 1998 und 2001, nachdem bereits 1994 bei unsachgemäßen Versuchen, die Steine wieder aufzurichten, schwerer Schaden angerichtet worden war.

Heute besteht Lavajo I aus zwei Monolithen. Die ursprünglich drei Steine bestehen aus Grauwacke, der dritte, stark zerfallene Stein befindet sich im Museum von Alcoutim. Der größere der beiden noch in situ befindlichen Steine ist mit 3,14 m der größte Grauwacke-Menhir Portugals. Die heute erhaltenen Steine von Lavajo I waren, im Gegensatz zu den vier Steinen von Lavajo II, die im Nordosten stehen, dekoriert. Die vier Steine von Lavajo II standen in einer Reihe von West nach Ost. Nur der größte Stein von Lavajo I ist als Monolith erhalten, der zweite wurde aus drei Blöcken wieder zusammengefügt, der dritte ist stark beschädigt. Von ihm ist nur ein Stück der Vorderseite erhalten.

Die ursprünglichen Positionen der Steine ließen sich nicht mehr genau ermitteln, nur der größte gehört in eine dafür gegrabene Vertiefung. Diese Grube wurde 1994 stark beschädigt, als man versuchte, den Menhir wieder aufzurichten. Darüber hinaus wurde der Stein falsch herum aufgestellt. Auch in Lavajo II, wo sich vier undekorierte Menhire fanden, befand sich nur noch ein Stein an der ursprünglichen Stelle. Dennoch konnte aufgrund der Grabungsergebnisse anhand von Bodenspuren die ursprüngliche Aufstellung rekonstruiert werden. In den Gruben fanden sich Überreste von Opfergaben, die beim Bau hinterlassen worden waren.

Bemerkenswert ist, dass die Stellen zu den wenigen in der trockenen Region zählen, die unmittelbaren Zugang zu Trinkwasser bieten. Dies diente möglicherweise einer Form der Gartenwirtschaft auf den neolithischen Hügeln. Flint und Amphibolit deuten auf weiträumigen Handel innerhalb der Algarve und bis nach Südspanien.

Literatur

  • Joâo Luís Cardoso: Resultados preliminares das excavaçoes arqueologicas realizadas nos núcleos de Menires de Lavajo I e Lavajo II (Alcoutim), in: XELB: revista de arqueologia, arte, etnologia e história 4 (2003) 53-68.
  • A. do Nascimento Joaquim, Joao Carlos Caninas, Alexandra Gradim, Joao Luís Cardoso: Menires do Alto Algarve oriental: Lavajo I e Lavajo II (Alcoutim), in: Revista portuguesa de arqueologia 5,2 (2002) 99-133.

Weblinks

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