- Mordfall Peggy Hettrick
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Der Mordfall Peggy Hettrick betrifft den Mord an Peggy Hettrick in Fort Collins, Colorado (USA), aus dem Jahr 1987.
In Zusammenhang mit dem Mord wurde Tim Masters im Jahr 1999 zunächst zu einer lebenslangen Haft verurteilt, dann 2008 mit Hilfe der DNA-Analyse vom Mordvorwurf entlastet und freigesprochen. Durch die Tatsache, dass Masters zu Unrecht fast zehn Jahre im Gefängnis einsitzen musste, erlangte der Fall Hettrick internationale Aufmerksamkeit. Der Fall gilt seit der Freilassung bzw. der Feststellung der Unschuld Masters' als ungeklärt.
Inhaltsverzeichnis
Hintergrund
Am 11. Februar 1987 entdeckte ein Radfahrer die durch Messerstiche, vor allem im Genitalbereich, verstümmelte Leiche von Peggy Hettrick auf einem Feld in Fort Collins. Späteren Ermittlungen zufolge wurde Hettrick Opfer eines Sexualverbrechens; ihrem Mord ging eine Vergewaltigung voraus. Gerichtsmediziner datierten den Tod von Peggy Hettrick auf eine Zeit zwischen 1:30 und 3:30 Uhr morgens. Als mittelbare Todesursache wurde ein einzelner Stich in den Rücken der Frau festgestellt.[1]
In unmittelbarer Nähe des Feldes lebte der damals 15jährige Tim Masters mit seinem Vater. Auf dem Weg zur Schule sah er die Leiche, meldete diese Beobachtung aber nicht, da er den toten Körper irrtümlicherweise für eine Puppe hielt. Masters Vater hingegen berichtete der Polizei, er hätte seinen Sohn an diesem Morgen auf dem Feld am Fundort der Leiche gesehen. Dies nahm die Polizei von Fort Collins zum Anlass, Masters direkt aus der Schule auf das zuständige Revier zu holen und zu befragen.
Tim Masters
Timothy Lee Masters (* 25. Juni 1971) wurde in Fort Collins geboren und besuchte dort die High School. Seine Mutter verstarb 1982, seitdem lebte er allein mit seinem Vater. Nach Abschluss der High School ging Masters zur US Army und absolvierte dort eine Mechanikerausbildung. Bis zu einer Verurteilung im Jahre 1999 war er dort beschäftigt.
Ermittlungen und Verurteilung
Die polizeilichen Ermittlungen konzentrierten sich im weiteren Verlauf auf den 15jährigen Masters, der bei mehreren Verhören seine Unschuld beteuerte. Ferner konnten keine körperlichen Spuren am Tatort festgestellt werden, die auf ihn schließen ließen. Fingerabdrücke sowie gefundene Haare an der Leiche stammten nicht von ihm. Dennoch erwirkten die Beamten einen Hausdurchsuchungsbefehl. Dabei entdeckte die Polizei stapelweise Papiere mit von Masters erstellten Zeichnungen, in denen sich Gewaltfantasien widerspiegelten. Auch Sexualverbrechen waren zeichnerisch von Masters dargestellt worden. Außerdem wurde eine umfangreiche Pornosammlung gefunden, darüber hinaus mehrere Messer. Insgesamt 1000 Papiere stellte die Polizei sicher. Fundierte Hinweise auf Masters als Täter blieben allerdings aus. Blut von Peggy Hettrick an einem der zahlreichen Messer konnte nicht gefunden werden.
1992 führte Masters ein Gespräch mit einem ehemaligen Schulkameraden aus der High School, in dessen Verlauf es auch um den Mord an Peggy Hettrick gegangen sein soll. Dabei soll Masters Details preisgegeben haben, die nur der Täter hätten wissen können. Die angeblich neuen Informationen wurden an die Ermittlungsbehörden weitergegeben. Daraufhin wurde Masters erneut verhört und erklärte, er habe die Informationen von einem Bekannten aus Fort Collins erhalten. 1997 dann gab der für den Mordfall zuständige Inspektor die beschlagnahmten Zeichnungen an einen Psychologen weiter, der sie zu analysieren begann. Er kam zu dem Schluss, dass Masters' Psyche von Gewalt- und Sexfantasien beherrscht sei und er als Täter durchaus in Frage kommen würde.
Basierend auf diesen Zeichnungen, besonders auf einer, die den Mord an einer Frau bzw. die Verstümmlung der weiblichen Vagina darstellte, wurde das Verfahren gegen Masters eröffnet. Er wurde durch Schuldspruch der Jury, trotz Bedenken einiger Geschworener, zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt.
Berufungsverfahren
Masters' Anwalt legte gegen das Urteil mehrfach Berufung ein, doch dies scheiterte. Im Januar 2008 wurde eine DNA-Analyse an Kleidungsstücken Peggy Hettricks in den Niederlanden durchgeführt. Das ermittelte DNA-Profil passte nicht zu Timothy Masters. Damit war seine Unschuld unweigerlich bewiesen. Nur wenige Tage nach Bekanntwerden des Ergebnisses der DNA-Untersuchung wurde Masters per Gerichtsbeschluss aus der Haft entlassen.[2]
Weitere Verdächtige
In Zusammenhang mit dem Mord an Peggy Hettrick gerieten zwei weitere Personen ins Visier der Strafverfolgungsbehörden. Dazu zählte zum einen Dr. Richard Hammond, der bereits wegen sexueller Vergehen vorbestraft war. Er hatte heimlich Filmaufnahmen von Frauen gemacht, insbesondere von ihren Geschlechtsteilen. Die Kamera hatte Hammond auf der Damentoilette seiner Arztpraxis in Fort Collins installiert. Auch Hammond lebte, wie Masters, in unmittelbarer Nähe des Tatortes. Im März 1995 beging Hammond Selbstmord.
Spuren von Matthew Zoellner, einem ehemaligen Freund des Opfers, wurden bei der DNA-Analyse 2008 an Peggy Hettrick festgestellt. Doch konnte Zoellner keine Tatbeteiligung nachgewiesen werden.
Sonstiges
In Deutschland erfuhr die Öffentlichkeit insbesondere durch die TV-Doku-Serie Autopsie – Mysteriöse Todesfälle auf RTL 2 von dem Fall Hettrick.
Weblinks
Einzelnachweise
Kategorien:- Mordfall
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- Kriminalfall 1987
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