Mönchgraben (Baabe)

Mönchgraben (Baabe)
Mönchgraben in Baabe

Der Mönchgraben ist eine mittelalterliche Landwehr in Baabe auf Rügen, die die Halbinsel Mönchgut von Rügen abgrenzte.

Die Anlage war ursprünglich wohl 1,5 Kilometer lang, bestand aus einem Wall und einem Graben und verlief vom Selliner See in östlicher Richtung wohl bis zur Ostsee. Zunächst in gerader Linie vom See bis zu einer Niederung, dann leicht nach Süden bis zur damaligen Grenze des Waldes und dann wieder nach Norden. Während im westlichen Abschnitt noch heute Wall und Graben erhalten sind, ist im Bereich zur Ostsee ein Verlauf nicht mehr erkennbar. Allerdings wird er auf der schwedischen Matrikelkarte des Jahres 1695, zugleich der ältesten Darstellung auf einer Karte, und auf einer preußischen Generalstabskarte von 1836 als durchgehend aufgeführt. Erste urkundliche Erwähnungen stammen bereits aus den Jahren 1276 als vetus fossatum (dt. altes Grabenwerk) und 1295 als lantwere. Der heute noch erhaltene Wall ist etwa zwei bis drei Meter hoch und fünf bis sieben Meter breit. Der Graben hat eine Breite von circa zwei Metern. Es wird davon ausgegangen, dass sowohl Wall als auch Graben ursprünglich noch deutlich stärker ausgeprägt waren. Der einzige Übergang befand sich dort, wo auch heute die Bundesstraße den Graben quert. An dieser Stelle befindet sich heute ein Tor, welches den Zugang zum Mönchgut symbolisiert.

Der Graben diente als Abgrenzung des dem Kloster Eldena gehörenden Mönchguts. Die Klosterbauern des Mönchguts hatten auf dem Wall täglich einen reitenden Boten zu unterhalten. Möglicherweise ist der Graben jedoch älteren Datums und nicht erst durch das Klostergut veranlasst. Denkbar erscheint eine Entstehung bereits in slawischer Zeit.[1]Auffällig ist insbesondere, dass der Graben sich auf der Mönchguter Seite des Walls befindet, was eher gegen eine Errichtung durch die Mönchguter Seite spricht.

Literatur

  • Georg Jung: Meerumschlungen und kreidegrün, Rügen von A-Z. Ellert & Richter, Hamburg 2009, ISBN 978-3-8319-0381-8, Seite 86.
  • Ingrid Schmidt: Hünengrab und Opferstein : Bodendenkmale auf der Insel Rügen. Hinstorff, Rostock 2001, ISBN 3-356-00917-6, Seite 80.

Einzelnachweise

  1. Jung: Rügen von A-Z. Seite 86.
54.36376413.705584

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