Abschlussimpedanz

Abschlussimpedanz

Der Eingangswiderstand Ra (auch Außenwiderstand, Lastwiderstand, Abschlusswiderstand, Bürdenwiderstand genannt) liegt am Eingang eines elektrischen Gerätes oder eines Bauteils und belastet das Quellgerät, das an diesen Eingang seine Spannung liefert.

Das speisende Gerät hat einen Quellwiderstand (Quellimpedanz) Ri, der üblicherweise bei Spannungsanpassung viel kleiner als der Eingangswiderstand Ra des gespeisten Gerätes ist. Ri << Ra.

Für Gleichspannungen, besonders aber für Wechsel- und Signalspannungen und hier insbesondere bei Hochfrequenz gilt bei Leistungsanpassung, dass der Ausgangswiderstand und der Eingangswiderstand den gleichen Wert hat. Impedanzanpassung Ri = Ra.

Mit Abschlusswiderstand (auch Dummy-load oder kurz Abschluss) wird auch die technische Ausführung (meistens in Form eines Steckers) eines hochfrequenz-tauglichen Widerstands bezeichnet, der z. B. für Messzwecke oder zur Vermeidung von Reflexionen als Last an eine Signalquelle oder Leitung angeschlossen wird. Für den Test von Sendern werden Abschlusswiderstände mit entsprechend hoher Leistung benötigt („künstliche Antennen“). Solche Abschlusswiderstände müssen besonders induktionsarm aufgebaut sein, daher kommen nur ungewendelte Schichtwiderstände oder Massewiderstände zum Einsatz. Siehe auch Ersatzlast.

Innen- und Außenwiderstand eines elektrischen Gerätes
Die Impedanzen: Hier Ra-Betrachtung
Beispiele
  • Ein Oszilloskop hat üblicherweise den Eingangswiderstand 1 MOhm, um den Meßpunkt (<<1MOhm) nur wenig zu belasten. Durch Vorschalten eines Tastkopfes kann dieser Eingangswiderstand auf 10 MOhm oder mehr erhöht werden; gleichzeitig wird damit der Einfluss des Kabels vermieden.
  • Spannungsmesser und Multimeter besitzen aus dem gleichen Grund möglichst hohe Eingangswiderstände; letztere besitzen meist einen Eingangswiderstand von 10 MOhm
  • Wird einem hochfrequenztechnischen Gerät ein Signal per Kabel (z. B. LAN, Funksender und -empfänger) zugeführt, muss dieses einen zur Kabelimpedanz passenden Eingangswiderstand (oft 50 Ohm) besitzen, um Impulsreflexionen zu vermeiden. (siehe angepasste Leitung)
  • Eingangswiderstände sind immer „passiv“, während Ausgangswiderstände überwiegend „aktiv“ sind, wie man hier in der Abbildung deutlich erkennt. Einen passiven Eingang kann man nicht „kurzschließen“; kurzgeschlossene Quellen dienen lediglich als Modell. Der Innenwiderstand Ri, Ausgangswiderstand oder Quellwiderstand kann auch passiv sein, beispielsweise bei Dämpfungs- und Impedanzanpassungsgliedern.
  • Oft wird der Last-, Außen- bzw. Eingangswiderstand mit Re und der Quell-, Innen- bzw. Ausgangswiderstand mit Ra bezeichnet, woraus sich immer Missverständnisse ergeben, weil Außenwiderstand (Last) nicht Ausgangswiderstand (Quelle) sein kann. Die Bezeichnungen Re und Ra sind zu vermeiden, weil Ra nur der Außen-, Last- bzw. Eingangswiderstand sein kann.
  • Bei Tonregieanlagen nach IRT-Pflichtenheft 3/5 (1989) hat Ra (Eingangsscheinwiderstand) von Normalpegeleingängen innerhalb des gesamten Frequenzbereichs (40 Hz bis 15 kHz) größer als 5 kΩ zu sein. Bei Mikrofonverstärker-Eingängen soll Ra(Eingangsimpedanz) größer als 1 kΩ sein. Die Abweichungen sollen im gesamten Frequenzbereich unter 20% bleiben.
  • Ein Endverstärker sollte eine möglichst geringe Quellimpedanz (<< 0,5 Ohm) besitzen, um den Lautsprecher mit einer Nenn-Lastimpedanz von z. B. 4 oder 8 Ohm möglichst gut zu bedämpfen; siehe Dämpfungsfaktor.

Bei Wechselstrom ist der Eingangswiderstand häufig ein komplexer Widerstand, der auch induktive und kapazitive Anteile enthält. Komplexe Widerstände nennt man Impedanz.

Ein- und Ausgangswiderstände müssen nicht zwingend durch reale Widerstände repräsentiert werden, sondern können sich aus dem Verhalten (Impedanz) einer komplexen aktiven oder passiven Schaltung ergeben.

Bei Operationsverstärker-Ausgängen wird der Abschlusswiderstand oft durch einen passiven Widerstand festgelegt - der Operationsverstärker selbst hat meist einen zu geringen Quellwiderstand beziehungsweise darf nicht zu stark belastet werden, um wie berechnet zu funktionieren.

Die Impedanzen und ihre unterschiedlichen Namen

Ri Ra
Innenwiderstand Außenwiderstand
Quellwiderstand Lastwiderstand
Ausgangswiderstand Eingangswiderstand
- Abschlusswiderstand

Siehe auch

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Leitungswellenwiderstand — Als Wellenimpedanz – und, deutlich häufiger, Wellenwiderstand – wird eine Eigenschaft eines Mediums bezeichnet, in dem sich eine physikalische Welle ausbreitet. Man kann ihn sich anschaulich etwa als die Härte oder Weichheit vorstellen, die das… …   Deutsch Wikipedia

  • Wellenimpedanz — Als Wellenimpedanz – oder deutlich häufiger, als Wellenwiderstand benannt, – wird die Eigenschaft eines Mediums bezeichnet, in dem sich eine physikalische Welle ausbreitet. Man kann sich diesen Widerstand anschaulich etwa als die Steifigkeit bzw …   Deutsch Wikipedia

  • Wellenwiderstand — Als Wellenimpedanz – und, deutlich häufiger, Wellenwiderstand – wird eine Eigenschaft eines Mediums bezeichnet, in dem sich eine physikalische Welle ausbreitet. Man kann ihn sich anschaulich etwa als die Härte oder Weichheit vorstellen, die das… …   Deutsch Wikipedia

  • Line-Übertrager — Symmetrische Signalübertragung ist ein Verfahren, um Signale auch bei längeren Übertragungswegen möglichst störungsfrei übermitteln zu können. Es vermindert dabei die Beeinflussung des Nutzsignals durch Einkopplungen auf dem Übertragungsweg.… …   Deutsch Wikipedia

  • Symmetrische Leitung — Symmetrische Signalübertragung ist ein Verfahren, um Signale auch bei längeren Übertragungswegen möglichst störungsfrei übermitteln zu können. Es vermindert dabei die Beeinflussung des Nutzsignals durch Einkopplungen auf dem Übertragungsweg.… …   Deutsch Wikipedia

  • Symmetrische Verkabelung — Symmetrische Signalübertragung ist ein Verfahren, um Signale auch bei längeren Übertragungswegen möglichst störungsfrei übermitteln zu können. Es vermindert dabei die Beeinflussung des Nutzsignals durch Einkopplungen auf dem Übertragungsweg.… …   Deutsch Wikipedia

  • Anpassung (Elektrotechnik) — Unter Anpassung versteht man in der Elektrotechnik die Anpassung einer technischen Größe (Strom, Spannung oder Impedanz) an eine andere. Inhaltsverzeichnis 1 Arten der elektrischen Anpassung 2 Verwendung 3 Siehe auch …   Deutsch Wikipedia

  • Nennimpedanz — Die Nennimpedanz ist in der Elektrotechnik und Elektroakustik (Audio) die frequenzabhängige Impedanz am Eingang und/oder am Ausgang eines elektrischen Gerätes, die im mittleren Frequenzbereich bei der Frequenz 1 kHz in den technischen Daten im… …   Deutsch Wikipedia

  • Symmetrische Signalübertragung — ist ein Verfahren, um Signale auch bei längeren Übertragungswegen möglichst störungstolerant übermitteln zu können. Die Übertragung erfolgt dabei statt mit einem einzigen Signalleiter mit einem Paar solcher. Die Beeinflussung des Nutzsignals… …   Deutsch Wikipedia

  • VSWR — Das Stehwellenverhältnis (auch Stehwellenrelation) (englisch standing wave ratio, SWR) auf einem elektrischen Leiter ergibt sich aus dem Verhältnis der Effektivspannungen der vor und rücklaufenden Welle. Genauer: wobei V die Spannung der… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”