Olisthostrom

Olisthostrom

Ein Olisthostrom (v. altgriech. ὀλίσϑημα olisthema „das Gleiten“ und στρῶμα stroma „das Ausgebreitete“)[1] ist eine ungeschichtete, chaotische, oft viele hundert Meter mächtige Gesteinsmasse, die als Ereignis einer subaquatischen Rutschung großer instabiler Massen auf flach geneigten Hängen ohne vollständige Fluidisierung entsteht.

Olisthostrome werden auch als die Absätze von Schlammströmen angesehen. Sie bestehen aus einer sandig-tonig-mergeligen Matrix und eingelagerten Olistholithen (Gesteinsbruchstücke und Gesteinsfolgen aller Größen, unklassiert und ungeordnet aus älteren eckigen Festgesteinen und aus während des Transport verformten Anteilen - Fremdgestein) unterschiedlicher Größenordnung (Millimeter- bis Kilometer-Durchmesser). Olisthostrome sind in Flysch- oder Molasseablagerungen eingeschaltet.

In manche Olisthostrome sind sehr große, mehrere Kilometer große Bruchschollen und Trümmer eingelagert. Ein solcher Block wird nach einem Vorschlag von Dieter Richter als Olisthotrymma bezeichnet. Noch größer, beim Abrutschen ganzer Schelfkanten entstehende Riesenbruchstücke tragen den Namen Olisthoplaka.[2]

Einzelnachweise

  1. Rudolf Hohl (Hrsg.): Die Entwicklungsgeschichte der Erde. 7. Auflage, Werner Dausien Verlag, Hanau 1985, 703 S. ISBN 3-768-46526-8. S. 631
  2. Dieter Richter: Olistosthrom, Olistholith, Olisthotrymma und Olisthoplaka als Merkmale von Gleitungs- und Resedimentationsvorgangen infolge Synsedimentärer tektogenetischer Bewegungen in Geosynklinalbereichen. In: Neues Jahrbuch für Geolologie und Palaontologie, Abhandlungen. Bd. 143, Nr. 3, 1973, S. 304-344.

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