- Olympisches Dorf (Moskau)
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Das Olympische Dorf Moskau (russisch Олимпийская Деревня, Olimpijskaja Derewnja) wurde für die Olympischen Sommerspiele 1980 errichtet. Es nimmt eine Fläche von 107 Hektar ein und liegt südwestlich des Stadtzentrums von Moskau, gut sieben Kilometer Luftlinie vom Olympiastadion Luschniki und dem dort befindlichen Teil der anderen olympischen Anlagen entfernt. Seit den Olympischen Spielen dienen die Gebäude Wohnzwecken. Das Olympische Dorf gehört heute mit seinen etwa 12.000 Einwohnern zum Stadtteil Troparjowo-Nikulino des Westlichen Verwaltungsbezirks von Moskau.
Inhaltsverzeichnis
Anlage und Architektur
Die äußerlich der typischen Wohnbebauung Moskaus um 1980 gleichenden Gebäude (Plattenbauserie P3/16) der Wohnzone des Olympischen Dorfes wurden 1978 bis 1979 errichtet. Die 18 Wohnblocks mit je 16 Stockwerken sind rechtwinklig zueinander angeordnet, sodass sie drei große Innenhöfe bilden. Die Athleten wohnten in 2- bis 3-Zimmer-Appartements, maximal zwei Athleten pro Zimmer. Für die Wettkampfvorbereitung war es nicht notwendig, das Olympische Dorf zu verlassen: Eine Vielzahl kleiner Sportanlagen stand den Athleten zur Verfügung.[1]
Kulturprogramme als wesentlicher Bestandteil der Olympischen Spiele wurden im Kulturzentrum des Olympischen Dorfes abgehalten. Nebst einer Bibliothek mit über 7000 Büchern in 45 verschiedenen Sprachen wurden im Olympischen Dorf diverse Konzerte und Shows über einen Monat hinweg organisiert.[1]
Die Sport-, Kultur- und Versorgungseinrichtungen des Dorfes wurden an seiner Peripherie angeordnet. Die Gebäude dienen seit den Olympischen Spielen teils als Schulen, Kindergärten und Klinik. Das Kulturzentrum nördlich der Wohnzone wurde zunächst durch die Konzertagentur Roskonzert weiter als Konzertsaal im Olympischen Dorf genutzt und beherbergt heute das Staatliche Wladimir-Nasarow-Musiktheater für Nationale Kunst. Nach Umbauten und Modernisierung hat es heute drei Säle mit 1100, 230 und 177 Plätzen.[2]
Architekten des Olympischen Dorfes waren Je. Stamo, S. Karpowa, M. Schugajewa, A. Muromski, A. Samsonow, A. Bergelson, W. Korkina und I. Nowizkaja. Für die Gebäude des Versorgungs- und Kulturbereiches waren O. Kedrenowski und Je. Barbyschew verantwortlich. Die Ausgestaltung des Kulturzentrums und späteren Konzertsals mit monumentalen Mosaiken im Foyer übernahmen Boris Talberg (1930–1984; Gastfreundschaft) und Wladimir Samkow (1925–1998; Kultur. Kunst. Theater), wofür sie 1981 mit dem Staatspreis der UdSSR ausgezeichnet wurden.
„Neues Olympisches Dorf“
Das Olympische Dorf von 1980 wird heute auch als „Altes Olympisches Dorf“ bezeichnet, um es vom „Neuen Olympischen Dorf“ zu unterscheiden, das für die ersten World Youth Games 1998 errichtet wurde, einen Vorgänger der Olympischen Jugendspiele. Das „Neue Olympische Dorf“ besteht aus sechs 16- bis 25-stöckigen Gebäuden und liegt gut zwei Kilometer vom „Alten“ entfernt, näher zum Stadtzentrum im Stadtteil Prospekt Wernadskowo.[3]
Verweise
Literatur
- A. Žuravlëv, A. Ikonnikov, A. Ročegov: Architektura Sovetskoj Rossii. Strojizdat, Moskau 1987, S. 349–354 (Architektur Sowjetrusslands; russisch, teils englisch).
Einzelnachweise
- ↑ a b Official Report of the 1980 Summer Olympic Games in Moscow
- ↑ Website des Nasarow-Theaters (russisch, teils englisch und spanisch)
- ↑ Neues Olympisches Dorf (russisch)
Weblinks
Commons: Olympisches Dorf Moskau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien55.67333333333337.463333333333Koordinaten: 55° 40′ 24″ N, 37° 27′ 48″ OKategorien:- Stadtteil (Moskau)
- Olympisches Dorf
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