- Orgel der Schlosskapelle von Versailles
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Orgel der Schlosskapelle von Versailles Allgemeines Ort Schlosskapelle von Versailles Orgelerbauer Robert Clicquot Baujahr 1711 Letzte(r) Umbau/Restaurierung Jean Loup Boisseau und Bertrand Cattiaux 1995 Epoche Barock Orgellandschaft Île-de-France Technische Daten Anzahl der Register 34 Anzahl der Manuale 4 Anzahl der 32′-Register — Anzahl der 64′-Register — Sonstiges Bedeutende Organisten Die Orgel der Schlosskapelle von Versailles befindet sich oberhalb des Hochaltars und wurde 1711 von Robert Clicquot erbaut. Titularorganist ist Michel Chapuis.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Zur Fertigstellung der Kapelle von Versailles bestellte Ludwig XIV. eine Orgel bei Robert Clicquot und dessen Schwager Étienne Énocq. Das Gehäuse plante der Architekt der Kapelle Jules Hardouin-Mansart. Durch einen Umstoß der Pläne durch den König mussten kurzfristig jedoch auch sämtliche Planungen für die Orgel umdisponiert werden, um der neuen Akustik gerecht zu werden. Die Einweihung der Orgel erfolgte 1711 mit François Couperin, dem Organisten von St-Gervais.
Die Wirren der französischen Revolution überlebte das Instrument, wenn auch stark angeschlagen und war zur Zeit Louis-Philippes nur noch eingeschränkt spielbar. Man berief Aristide Cavaillé-Coll für einen Neubau, den dieser auch ablieferte. Das Pfeifenwerk der Clicquot-Orgel verwandte er sorgsam wieder für eine andere Kapelle des Schlosses. 1938 entsprach die Cavaille-Coll-Orgel nicht mehr der neo-klassischen Zeitgeschmack und man verbrachte die Orgel in eine bretonische Kirche. Die Schlosskapelle erhielt einen Neubau von Victor Gonzalez im zeitgenössischen Stil der orgue néoclassique.
Als in den 1990er Jahren die Restaurierung der Kapelle anstandt, mussten zwangsläufig auch Überlegungen über den Verbleib der Orgel angestellt werden. Man entschied sich für einen Nachbau der Clicquot-Orgel, d.h. einer echten französischen Barockorgel, mit 34 Registern auf vier Manualen durch Jean Loup Boisseau und Bertrand Cattiaux unter Verwendung von zwei Prozent des historischen Materials. Der alte Spielschrank war noch erhalten und wurde originalgetreu rekonstruiert.
Disposition
I Grand-Orgue C–d3 1. Bourdon 16′ 2. Montre 8′ 3. Bourdon 8′ 4. Flûte 8′ 5. Prestant 4′ 6. Tierce 31/5′ 7. Nasard 22/3′ 8. Doublette 2′ 9. Quarte 2′ 10. Tierce 13/5′ 11. Grand Cornet 8′ 12. Plein jeu 11/3′ 13. Trompette 8′ 14. Voix Humaine 8′ 15. Clairon 4′ II Positif C–d3 16. Montre 8′ 17. Bourdon 8′ 18. Prestant 4′ 19. Flûte 4′ 20. Nasard 22/3′ 21. Doublette 2′ 22. Tierce 13/5′ 23. Larigot 11/3′ 24. Plein jeu 1′ 25. Trompette 8′ 26. Cromorne 8′ III Récit g–d3 27. Cornet V 8′ 28. Trompette 8′ 29. Hautbois 8′ IV Echo g–d3 30. Cornet V 8′ 31. Voix Humaine 8′ Pédale C–f1 32. Flûte 8′ 33. Flûte 4′ 34. Trompette 8′ 35. Clairon 4′ Technische Daten
- 34 Register
- Spieltisch(e):
- Spielschrank.
- 4 Manuale.
Literatur
- Nanon Bertrand: La reconstruction de l'orgue de la Chapelle royale de Versailles. In: L'Orgue. Nr. 237, 1996, S. 3–7.
- Frédéric Denis: L'Orgue du Roi. Les Grandes Orgues historiques de la Cathédrale Saint-Louis de Versailles. In: Organ – Journal für die Orgel. 11, Nr. 3, 2008, S. 14–23.
- Alain Gillouard: De la Chapelle royale du Palais de Versailles à l'église Saint-Martin de Rennes: itinéraire d'un orgue célèbre. In: L'Orgue Francophone. 24/25, 1998, S. 32æ53.
- Pastór de Lasala: A Return for the Better: An Inevitable Option. In: OHTA News. 21, Nr. 3, 1997, S. 24–33.
- Jean-Pierre Millioud: Le Grand Orgue historique de la Cathédrale Saint-Louis de Versailles ou les vicissitudes d'un grand 16 pieds …. In: L'Orgue. Nr. 198, 1986, S. 12–16.
Weblinks
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