Owaraha

Owaraha

Owaraha auch Owa Raha und früher Santa Ana ist eine Insel der Salomon-Inseln im Pazifik.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Owaraha gehört zur Provinz Makira und Ulawa der Inselrepublik Salomonen. Die Koralleninsel ist 5,6 km lang und bis zu 4,5 km breit. Sie wird von der Insel Makira (früher San Cristobal oder San Cristoval) durch einen ca. 7,5 km breiten Arm des Pazifiks getrennt. 2,8 km südlich von Owaraha liegt die kleinere Insel Owariki (Santa Catalina). Dazwischen liegt die Paraghawa Strait. Die Hauptorte der Insel sind Gupuna (oder auch Ghupuna genannt) und Nafinotoga. Die geografische Lage ist S 10° 9′42″ und E 162° 27′49″.

Die höchste Erhebung auf Owaraha ist der Faraina mit 143 m über Meereshöhe. In der Mitte der Insel befinden sich zwei Brackwasserseen: Wairafa mit den Maßen von 1.600×700 m und Waipiapia mit 400×300 m.

Geschichte

Owaraha wurde gemäß den Funden in zwei Höhlen bei Rate und Feru bereits um 1280 v. Chr. besiedelt. 1568 entdeckte der spanische Seefahrer Alvaro de Mendaña de Neyra, der von Peru aus die terra australis finden sollte, die Insel für die europäische Welt.

Bevölkerung

Die Bewohner von Owaraha sprechen die Owa-Sprache (ISO 639-3: stn), die auch auf Owariki und im östlichen Teil von Makira zum Beispiel in Star Harbour gesprochen wird. Diese wird manchmal auch als Kahua bezeichnet.

1932 besuchte der österreichische Ethnologe und Fotograf Hugo Bernatzik die Insel. Während seines Aufenthalts dokumentierte und fotografierte Bernatzik das tägliche Leben der Einwohner. Er war davon überzeugt, daß die von ihm dokumentierte Kultur durch das Zusammentreffen mit der westlichem Welt zum Untergang verurteilt sei. 1936 wurde sein Buch Owa Raha veröffentlicht.

Heinrich Küper

Heinrich Küper war ein deutscher Abenteurer, der sich Anfang des 20. Jahrhundert im Dorf Gupuna niedergelassen hatte. Er hatte dort seine einheimische Frau, Kafagamurirongo, geheiratet, die aus einer vornehmen Familie stammte. Im Laufe der Jahre errang Küper ein hohes Ansehen und wurde als bisher einziger Weisser mit dem Ehrentitel arafa ausgezeichnet. Bernatzik traf Küper während seines Aufenthalts. Die Nachfahren des arafa leben heute noch auf Owaraha.

Tourismus

Im Süden von Owaraha gibt es eine unbefestigte Landebahn für Flugzeuge. Die IATA-kennung ist NNB, die der ICAO ist AGGT. Der „Hafen“ für motorbetriebene Kanus von der Hauptstadt der Nachbarinsel Makira, Kirakira, ist die Mary Bay, die nach bis zu 4 Stunden dauernder Überfahrt erreicht werden kann.

In Wataghera befinden sich zwei Ahnenhäuser in denen die sterblichen Überreste von Toten seit ca. 500 Jahren aufbewahrt werden. Fotografieren ist dort normalerweise nicht gestattet, Frauen dürfen die Häuser nicht betreten.

Mitbringsel von der Insel sind Holzschalen, die in der Form von Haifischen modelliert werden.

Literatur

  • Hugo Bernatzik: Owa Raha, Büchergilde Gutenberg, Wien/Zürich/Prag 1936
  • Doris Byer: Die große Insel: südpazifische Lebensgeschichten. Autobiografische Berichte aus dem südöstlichen Salomonen-Archipel seit 1914, Böhlau, Wien/Köln/Weimar 1996. ISBN 3-205-98441-2.
  • Sandra Revolon: Heinrich Küper: Le Blanc dont on parle à mi-voix, Centre de Recherche et de Documentation sur l'Océanie (CREDO), Campus Saint Charles, Marseille, Frankreich; Journal de la Société des océanistes ISSN 0300-953X

Weblinks

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