- Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation
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Die Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation (PNF, PNF-Stretching, isometrisches Dehnen) ist eine physiotherapeutische Behandlungsmethode, welche v. a. in der Neurologie Anwendung findet, aber aufgrund ihrer funktionell-physiologischen Grundlage auch in der allgemeinen Physiotherapie angewandt wird. Dabei wird der zu dehnende Muskel abwechselnd passiv gedehnt und in gedehnter Position angespannt. Dies wird auch als postisometrische Relaxation (PIR) bezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
Definition
Die PNF nutzt die Propriozeptoren für eine neuromuskuläre Fazilitation. Propriozeptoren sind Muskel-, Gelenk- und Sehnenrezeptoren, die Informationen über die Haltung und Bewegung des Körpers an das Zentrale Nervensystem weiterleiten. Ziel der PNF-Physiotherapie ist es, das neuromuskuläre Zusammenspiel, also das Zusammenspiel zwischen Nerven und Muskeln, zu fazilitieren (zu erleichtern).
Geschichte
Die PNF wurde in den Jahren von 1946 bis 1951 vom Neurophysiologen Herman Kabat (1913–1995) und der Physiotherapeutin Margaret Knott (1913–1978) in Vallejo (Kalifornien, USA) entwickelt. Die Methode beansprucht für sich, auf den von Charles Scott Sherrington (1857–1952), Frances Anna Hellebrandt (1901–1992) und anderen entdeckten Grundprinzipien der Neurophysiologie aufzubauen, ist aber pragmatisch entwickelt worden und geht weit über wissenschaftlich gesichertes Wissen hinaus. Zunächst wurden mit ihrer Hilfe lediglich Poliomyelitis-Patienten behandelt. Man erkannte aufgrund guter Erfolge jedoch, dass auch andere Patientengruppen von der Behandlungsmethode profitieren können.
Die Methode
Bei der PNF wird u. a. versucht, gestörte Bewegungsabläufe zu normalisieren. Dazu werden die Druck- und Dehnungsrezeptoren in Muskeln (Propriozeptoren), aber auch Sehnen, Gelenkkapseln und Bindegewebe z. B. durch Druck, Dehnung, Entspannung oder auch Streckung stimuliert. Diese Abläufe werden in bestimmten festgelegten Reihenfolgen durchgeführt. Dadurch kommt es in den Muskeln zu einer vermehrten Reaktion, also z. B. einer vermehrten Muskelkontraktion oder -entspannung.
Sie gehört zu den "Basis-Methoden" der Physiotherapie und zeichnet sich durch komplexe Bewegungsmuster aus, welche grundsätzlich in diagonalen Mustern (sogenannte Pattern) verlaufen.
Wichtig bei der PNF ist die Summation von Reizen, sei es exterozeptiv (taktil, visuell, akustisch) oder propriozeptiv (über Muskel-, Gelenk- und Sehnenrezeptoren), um ein möglichst umfassendes Ergebnis zu erreichen.
Behandlungsziele
- Muskelspannung normalisieren (z. B. Spastizität herabsetzen oder schwache bzw. gelähmte Muskeln aktivieren) = fazilitieren
- Fördern der motorischen Kontrolle
- Fördern der Mobilität
- Fördern der dynamischen Stabilität, Ausdauer, Kraft
- Fördern der Geschicklichkeit, Koordination
Literatur
- Thomas Einsingbach, Armin Klümper, Lutz Biedermann: Sportphysiotherapie und Rehabilitation. Georg Thieme Verlag Stuttgart
Weblinks
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