Chilenischer Fischotter

Chilenischer Fischotter
Küstenotter
Systematik
Ordnung: Raubtiere (Carnivora)
Überfamilie: Hundeartige (Canoidea)
Familie: Marder (Mustelidae)
Unterfamilie: Otter (Lutrinae)
Gattung: Neuweltotter (Lontra)
Art: Küstenotter
Wissenschaftlicher Name
Lontra felina
(Molina, 1782)

Der Küstenotter (Lontra felina), auch als Chilenischer Fischotter oder Chungungo bezeichnet, ist ein seltener Marder aus der Gattung der Neuweltotter.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Der Küstenotter erreicht eine Gesamtlänge von rund einem Meter. Davon fallen 57 bis 60 cm auf den Körper und 33 cm auf den Schwanz. Sein Gewicht beträgt 3 bis 5 kg. Damit ist er der kleinste der vier amerikanischen Fischotterarten.

Das Fell ist an der Oberseite dunkelbraun und an der Unterseite beigebraun. Die Leithaare, die das kurze isolierende Fell bedecken, weisen einen gräulichen Ton auf. Das Fell ist rauher und robuster als das des Seeotters. Die krallenbewehrten Vorder- und Hinterpfoten besitzen ausgeprägte Schwimmhäute. Der Unterkiefer besitzt acht Zahnpaare und der Oberkiefer acht bis neun Zahnpaare. Die Zähne sind mehr für das Zerschneiden, als für das Zermahlen der Nahrung entwickelt worden.

Es gibt keinen Geschlechtsdimorphismus und die Weibchen besitzen vier Zitzen.

Vorkommen

Sein früheres Verbreitungsgebiet umfasste die pazifischen Küstenregionen vom südlichen Peru bis Chile sowie den äußersten Süden Argentiniens, wo seine Verbreitung die atlantische Küste erreichte. Die größte Population befindet sich heute auf der chilenischen Insel Chiloé. In Argentinien kam er von Feuerland bis Kap Hoorn vor, wo man ihn seit 1968 nicht mehr beobachtet hat. Eine eingeführte Population lebt auf den Falklandinseln.

Verhalten und Lebensweise

Neben dem Seeotter ist er die einzige Marderart, die im Meer lebt. Sein Jagdrevier sind Kelp- und Seetangwälder in küstennahen Gewässern. Er ist tagaktiv und ernährt sich von Fischen, Mollusken, Krustentieren und anderen Kleintieren, die er in einer Tiefe von 100 m erbeutet. Im Gegensatz zum Seeotter benutzt er keine Werkzeuge. An Land trifft man ihn nur an Steinküsten an. Sandstrände vermeidet er. Die Otter sind entweder Einzelgänger oder treten in Gruppen von bis zu drei Tieren auf. Es ist nicht bekannt ob sie territorial veranlagt sind, aber man hat schon Otter beim Kämpfen beobachtet.

Fortpflanzung

Der Otter paart sich von Dezember bis Januar. Nach einer Tragzeit von sechzig bis siebzig Tagen kommen im Januar, Februar oder März meist zwei Junge zur Welt. Die Jungen bleiben bei der Mutter und genießen für fast zehn Monate die elterliche Fürsorge. Man kann sie dann dabei beobachten, wie sie auf dem Bauch der Mutter liegen, während diese auf dem Rücken schwimmt. Die Eltern versorgen sie in dieser Zeit mit Nahrung und bringen ihnen das Jagen bei.

Gefährdung

Der starke Rückgang des Küstenotters begann zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als zwischen 1910 und 1954 38.000 Otterfelle für $ 20 US-Dollar das Stück aus Chile ausgeführt wurden. Heute gefährden die Überfischung der Krabben- und Molluskenbestände sowie die Wasserverschmutzung seinen Bestand. Es gibt heute noch schätzungsweise 1000 Exemplare.

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